Bedeutung laborchemischer und echokardiographischer Parameter in der Diagnostik der Zentralen Schlafapnoe bei Patienten mit Chronischer Herzinsuffizienz
Cheyne-Stokes-Atmung ist ein unabhängiger Parameter, der bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz mit einer ungünstigen Prognose assoziiert ist. In dieser Arbeit wurde der Nutzen von BNP- Plasmaspiegeln untersucht, CSA bei Patienten mit CHF vorherzusagen. Hierzu wurde bei 102 aufeinanderfolgen...
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Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2010
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Summary: | Cheyne-Stokes-Atmung ist ein unabhängiger Parameter, der bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz mit einer ungünstigen Prognose assoziiert ist. In dieser Arbeit wurde der Nutzen von BNP- Plasmaspiegeln untersucht, CSA bei Patienten mit CHF vorherzusagen. Hierzu wurde bei 102 aufeinanderfolgenden Patienten mit CHF eine nächtliche Polygraphie/Polysomnogrpahie durchgeführt sowie die Herzfunktion und die neuroendokrine Aktivität bestimmt.
Da die RV Funktion einen erheblichen Einfluss auf die Prognose von Patienten mit CHF hat, wurde zusätzlich bei einer Subpopulation (n=42) mittels 2D-Echokardiographie und TVI untersucht, ob CSA mit einer kardialen RV Dysfunktion einhergeht.
Während sich die demographischen Parameter zwischen Patienten mit (n=38) und ohne CSA (n=64) nicht unterschieden, waren BNP- und Noradrenalinspiegel signifikant in der Patientengruppe mit CSA erhöht. Zusätzlich zeigte sich, dass die BNP-Konzentration signifikant dem CAHI als Parameter für die Schwere einer CSA assoziiert ist. Die Fläche unter der ROC- Kurve, die BNP zur Vorhersage von CSA heranzog, betrug 0,780. Unter Verwendung klinisch gebräuchlicher Cut-Off-Grenzen für BNP- Plasmaspiegel, hatten Patienten mit CHF und BNP-Spiegeln >500 pg/ml ein 13fach erhöhtes Risiko einer CSA gegenüber Patienten mit CHF, deren BNP-Spiegel <100 pg/ml war. Im Rahmen einer multivariaten Regressionsanalyse stellten sich paCO2 (Punktschätzer 0,84; 95% KI 0,72 – 0,98, p=0,02) und erhöhte BNP-Spiegel (Punktschätzer 3,14; 95% KI 1,38 – 7,144; p=0,006) heraus, die unabhängig das Vorhandensein einer CSA vorhersagten.
Echokardiographisch fiel in der Patientengruppe mit CSA (10,5 +/- 2,3 cm/s) gegenüber der Gruppe ohne CSA (15,0 +/- 5,1cm/s; p=0,004) eine signifikant reduzierte Geschwindigkeit der Bewegung des Trikuspidalklappenringes während der Systole [TASM] auf, einem Parameter, der die systolische RV Funktion widerspiegelt. Außerdem verhielt sich die RV Funktion umgekehrt proportional zur Schwere der CSA (y=15,2-0,2x; r=0,46, p=0,003). RV Maße zeigten sich bei Patienten mit CSA signifikant vergrößert, die fraktionierte RV Flächenverkürzung war signifikant reduziert (33+/-17 vs. 48+/-20%; p=0,04). Dopplersonographisch Messungen des Pulmonararterienflusses deuten in der Patientengruppe mit CSA auf einen erhöhten Pulmonarateriendruck hin, was sich auch in einer größeren RV freien Wandbreite bei Patienten mit CSA widerspiegelt (6.5 ± 1.1 vs. 5.3 ± 1.3 mm; p =0.05).
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass CSA signifikant mit der neuroendokrinen Aktivität bei Patienten mit CHF assoziiert ist. Insbesondere BNP-Spiegel sind signifikant mit der Schwere der Herzinsuffizienz sowie der zentralen, schlafbezogenen Atemstörung verbunden, bieten sich als zusätzliche diagnostische Parameter in der Detektion von Patienten mit CSA an und können eventuell dabei helfen, die Indikation zur Durchführung einer Polysomnographie angemessener zu stellen.
Darüberhinaus geht CSA mit einer eingeschränkten systolischen RV Funktion und vergrößerten RV Maßen einher. Zukünftig sollte untersucht werden, ob eine adäquate Therapie der CSA auch zu einer Verbesserung der RV Funktion und somit zu einer besseren Prognose der CHF führt. Diesbezüglich zeigen aktuelle Studien bei noch fehlenden Langzeitergebnissen zum Teil kontroverse Ergebnisse. |
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DOI: | 10.17192/z2010.0705 |