Auswirkung einer optimierten medikamentösen Prämedikation auf das postoperative Befinden

Anhand dieser Studie sollte herausgearbeitet werden, ob eine erweiterte medikamentöse Prämedikation das allgemeine Befinden und somit die Lebensqualität von Patienten postoperativ zu verbessern vermag. Es handelte sich um eine placebokontrollierte, doppelblind randomisierte Untersuchung. Zusätzlich...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Zehren, Esther
Beteiligte: Eberhart, Leopold (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2010
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Anhand dieser Studie sollte herausgearbeitet werden, ob eine erweiterte medikamentöse Prämedikation das allgemeine Befinden und somit die Lebensqualität von Patienten postoperativ zu verbessern vermag. Es handelte sich um eine placebokontrollierte, doppelblind randomisierte Untersuchung. Zusätzlich zu einer üblichen Standardprämedikation (7,5 mg Midazolam) erhielten die insgesamt 320 Studienpatienten präoperativ drei weitere Tabletten: ein Glukokortikoid (8 mg Dexamethason) bzw. Placebo, einen COX-2-Hemmer (40 mg Rofecoxib) bzw. Placebo und einen 5-HT3-Antagonisten (5 mg Tropisetron) bzw. Placebo. Dieses mehrfaktorielle Studiendesign ergab somit 32 = 8 verschiedene Gruppen mit je 40 Patienten. Alle diese Patienten erhielten nach oben beschriebener Prämedikation einen operativen Eingriff in standardisierter Allgemeinanästhesie und wurden postoperativ nach üblichen Methoden im Falle von Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen oder Shivering behandelt. Ein Lebensqualitätsfragebogen (QoR-15-Fragebogen), der 24 Stunden nach der Operation von den Patienten ausgefüllt wurde, sollte das psychische und körperliche Befinden perioperativ evaluieren. Der Summenscore dieses Fragebogens diente als Hauptzielgröße der Studie. Anhand einer ordinal-logistischen Regression konnte gezeigt werden, dass Patienten unter Dexamethason-Therapie die Lebensqualitätsfragen tendenziell positiver beantworteten als Studienteilnehmer aus den anderen Gruppen. Dieser Effekt konnte jedoch nur bei einer von insgesamt 15 Fragen statistisch gesichert werden (pDexamethason=0,0115, pRofecoxib=0,0466, pTropisetron=0,3400). Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten waren nicht zu beobachten. Der Grund für das bessere Abschneiden der Dexamethason-Gruppen scheint der stimmungsmodulierende Effekt von Glukokortikoiden zu sein, der durch diese Studie erneut belegt werden konnte. Generell ist jedoch davon auszugehen, dass eine erweiterte Prämedikation keine signifikante Verbesserung der perioperativen Lebensqualität bewirkt, sondern dass eine gezielte postoperative Behandlung von Beschwerden wie Erbrechen, Schmerzen oder Shivering ausreichend erscheint.
DOI:10.17192/z2010.0543