Körperpsychotherapie studieren – Entwurf eines universitären Curriculums nach dem Vorbild US-amerikanischer Masterstudiengänge

In den USA existieren seit über 25 Jahren universitäre Masterprogramme in Körperpsychotherapie (KPT), deren Absolventen sich als approbierte Psychotherapeuten niederlassen können. Dieses Ausbildungsformat dient als Inspiration für den Entwurf eines deutschen Master-Curriculums, welches angesichts de...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Wolf, Benajir
Beteiligte: Seewald, Jürgen (Prof.Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2010
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:In den USA existieren seit über 25 Jahren universitäre Masterprogramme in Körperpsychotherapie (KPT), deren Absolventen sich als approbierte Psychotherapeuten niederlassen können. Dieses Ausbildungsformat dient als Inspiration für den Entwurf eines deutschen Master-Curriculums, welches angesichts der derzeitigen Neuregelungen von Studienabschlüssen und Psychotherapieausbildung hochaktuell ist. Die vorliegende Arbeit führt zunächst in die Geschichte, Begrifflichkeiten und Traditionslinien der KPT ein und diskutiert dann die wichtigsten Kategorisierungen der KPT-Verfahren. Die Autorin ergänzt diese durch einen eigenen Vorschlag, eine selbstaktualisierende Strömung der Körperpsychotherapie. Im zweiten Teil der Arbeit wird – in Anerkennung der zentralen Stellung der KPT bei der Behandlung psychosomatischer Erkrankungen¬ – eine empirische Bedarfsanalyse an psychosomatischen Kliniken in Deutschland vorgestellt. Anhand von Fragebögen und Interviews mit Chefärzten wird der Bedarf nach akademischen Körperpsychotherapeuten deutlich. Im Hauptteil werden – vorrangig am Beispiel des California Institute of Integral Studies in San Francisco – die US-amerikanischen KPT-Studiengänge vorgestellt. Sie sind stark selbsterfahrungsorientiert und fordern von ihren Studenten eine ständige Verknüpfung von Theorie, Praxis und eigener Biographie: eine Art leiblichen Lernens im biographischen Kontext. Im Studium werden ferner Themen behandelt, die unserer Psychotherapieausbildung weitgehend fehlen, wie z.B. Kulturelle Awareness und Spiritualität. Im Hinblick auf Transfermöglichkeiten werden Lehr- und Lernmethoden reflektiert und die Verknüpfung von Wissenschaft und Selbsterfahrung diskutiert. Ein zentraler Aspekt des von der Autorin entworfenen Körperpsychotherapiestudiums – eine therapeutische Haltung vor dem Hintergrund eines ganzheitlichen Menschenbildes zu vermitteln – wird in Form einer kritischen Auseinandersetzung mit Inhalten und Werten des Psychologiestudium und den Erfahrungen mit dem Bologna-Prozess diskutiert. Auf der abschließenden Suche nach einer möglichen „Heimat“ für die KPT an deutschen Universitäten wird die Motologie wegen der konzeptionellen und praxeologischen Schnittmengen sowie ihrer Erfahrung mit der Akademisierung von Meisterlehren vorgestellt.
DOI:10.17192/z2010.0381