Charakterisierung von Früh- und Spätmanifestationen bei Narkolepsie
Einleitung: Die Erstmanifestation der Narkolepsie erfolgt im 2. und 4. Lebensjahrzehnt. Klinische und polysomnographische prospektive Daten beider Manifestationsgruppen wurden hinsichtlich ihrer Phänotypen verglichen. Methoden: Daten von 136 Patienten (63 Männer, 73 Frauen, Alter 13-78) wurden mi...
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Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2010
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Einleitung: Die Erstmanifestation der Narkolepsie erfolgt im 2. und 4. Lebensjahrzehnt. Klinische und polysomnographische prospektive Daten beider Manifestationsgruppen wurden hinsichtlich ihrer Phänotypen verglichen.
Methoden: Daten von 136 Patienten (63 Männer, 73 Frauen, Alter 13-78) wurden mittels Treysaer Narkolepsie-Fragebogen (51 Fragen zu Demographie, Symptomen und Ko-Morbidität), Polysomnographie (PSG), Multiplem Schlaf Latenz Test (MSLT, beide n=90), Epworth Sleepiness Scale (ESS, n=84) evaluiert, statistische Auswertung erfolgte mittels Mann-Whitney-U-Test.
Ergebnisse: Das mittlere Erstmanifestationalter betrug in Gruppe 1 16,6 Jahre (n=106) in Gruppe 2 40,1 Jahre (n=31). Der Trennwert der Erstmanifestationen liegt bei 30 Jahren. Bei Frauen treten erste Symptome signifikant früher auf als bei Männern (p=0,015). In beiden Gruppen ist Tagesschläfrigkeit überwiegend erstes Symptom. Die durchschnittliche Latenz zwischen erstem Symptom und Schlafattacken beträgt 1,5 Jahre in Gruppe1, 0,6 Jahre in Gruppe2. Die Latenz zwischen erstem Symptom und Kataplexien beträgt 6,3 Jahre in Gruppe1, 1,7 Jahre in Gruppe2. Patienten der Gruppe2 erkranken signifikant häufiger an Schlafapnoe, Diabetes und Bluthochdruck. In beiden Gruppen ist die Komorbidität mit kardiovaskulären Erkrankungen und anderen Schlafstörungen höher als in der Bevölkerung. In Gruppe1 ist die durchschnittliche Einschlaflatenz im MSLT kürzer (p=0,007) sowie die Anzahl der Sleep-onset-REM-Perioden höher (p=0,043) als in Gruppe2. In der PSG war Wake after sleep onset (p=0,045) in Gruppe1 kürzer als in Gruppe2. Keine signifikanten Unterschiede fanden sich bei ESS-Score, Total sleep time, Einschlaf- und REM-Latenz.
Schlussfolgerung: Patienten mit Früh- bzw. Spätmanifestation unterscheiden sich deutlich in klinischen und polysomnographischen Aspekten. Die Ergebnisse beweisen die Existenz von zwei unterschiedlichen Phänotypen der Narkolepsie. Alle narkoleptischen Symptome beginnen bei Patienten mit Spätmanifestation früher. |
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DOI: | 10.17192/z2010.0373 |