Vertikale Lage der Mandibula zu den Halswirbeln

In der vorliegenden Arbeit wurde die vertikale Lage des Unterkiefers in Bezug auf die Halswirbelsäule während des Wachstums untersucht. Die Studie wurde anhand der Datensätze von insgesamt 1538 Fernröntgenseitenbildern von 232 Probanden durchgeführt. Die longitudinalen Daten stammen aus zwei unte...

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Main Author: Geuecke, Rebecca
Contributors: Dibbets, Jos (Prof. Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2010
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:In der vorliegenden Arbeit wurde die vertikale Lage des Unterkiefers in Bezug auf die Halswirbelsäule während des Wachstums untersucht. Die Studie wurde anhand der Datensätze von insgesamt 1538 Fernröntgenseitenbildern von 232 Probanden durchgeführt. Die longitudinalen Daten stammen aus zwei unterschiedlichen Projekten der Universität Groningen / Niederlande und wurden zwischen dem 6. und 30. Lebensjahr der Studienteilnehmer erfasst. Zur Klärung der Fragestellung wurden nach der Standardisierung der Kopfhaltung definierte Strecken der Röntgenbilder berechnet und ausgewertet. Nach der geschlechtsspezifischen Einteilung wurden sieben Altersklassen erstellt, denen die gemessenen Strecken zugeordnet wurden. Die statistische Auswertung erfolgte durch die Berechnung von Mittelwert, Standardabweichung, Anzahl der gültigen Fälle und Korrelationen zwischen den Variablen. Es wurden grafische Darstellungen zur Veranschaulichung der Ergebnisse angefertigt. Die Untersuchung führt zu folgenden Ergebnissen: 1.In der vertikalen Lageveränderung während des Wachstums zeigen sich, ausgehend von Basion, zwischen Menton und Gonion-Intersection kaum Unterschiede. Menton weist mit um 14 mm zunehmender Distanz bei den weiblichen und 17 mm bei den männlichen Probanden im Vergleich zu Gonion-Intersection mit 12 bzw. 16 mm eine etwas größere Veränderung auf. 2.Es finden sich sehr konstante vertikale Lageverhältnisse zwischen Unterkiefer und Halswirbelsäule während des Wachstums. Gonion-Intersection und Menton zeigen in Bezug zu den Halswirbeln eine geringfügige Verlagerung nach kaudal. Bei Gonion-Intersection misst diese etwa 2,5 mm und bei Menton 2 mm. 3.Die Messungen an der Spina nasalis posterior weichen deutlich von den übrigen ab. Die vertikale Entwicklung der Spina nasalis posterior korreliert nicht mit der der Halswirbelsäule oder der Mandibula. Vielmehr ist eine deutliche Konstanz der vertikalen Lageverhältnisse zwischen Spina nasalis posterior und Basion zu beobachten. 4.Es lassen sich anhand der Untersuchung Zusammenhänge zwischen Mandibula und Halswirbelsäule im Wachstum beobachten, die dem von Enlow (1982) beschriebenen Counterpart-Prinzip entsprechen: Der Kieferwinkel (Bezugspunkt Gonion-Intersection) weist eine recht synchrone vertikale Bewegung mit der von Dens axis auf. Analoges gilt für das Kinn (Bezugspunkt Menton) mit CIII. Zudem ist eine sehr ähnliche vertikale Lageveränderung von Spina nasalis posterior und Basion erkennbar. 5.Die geschlechtlichen Unterschiede zeigen sich gleichermaßen im vertikalen Wachstum der Halswirbel und dem der Mandibula. Bei den männlichen Probanden dauert das Wachstum länger an und weist einen ausgeprägteren und späteren Wachstumsspurt gegenüber den weiblichen Studienteilnehmern. Es resultieren deutlich größere Endlängen bei den männlichen Probanden.
ISBN:978-3-86853-445-0
DOI:10.17192/z2010.0272