Etablierung allgemein anwendbarer Influenza A-Virusnachweise auf Basis immunkompetenter Peptid-Epitope im Vergleich zu RT-PCR aus Saliva

Das Influenza-Virus stellt weiterhin eine große Gefahr für die Gesundheit der Menschen dar. In regelmäßigen Abständen kommt es zu Pandemien, die durch das Virus ausgelöst werden. Hierbei kann es zu Tausenden von Todesopfern kommen. Erschwert wird die Therapie, die Diagnostik und auch die Prophylaxe...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Schöneberg, Carsten Ferdinand
Beteiligte: Garten, Wolfgang (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2010
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Das Influenza-Virus stellt weiterhin eine große Gefahr für die Gesundheit der Menschen dar. In regelmäßigen Abständen kommt es zu Pandemien, die durch das Virus ausgelöst werden. Hierbei kann es zu Tausenden von Todesopfern kommen. Erschwert wird die Therapie, die Diagnostik und auch die Prophylaxe mittels Impfung durch die hohe Variabilität des Virus. Durch einen Antigenshift kann es zur Entwicklung eines Virusstamms kommen, gegen den eine Impfung nicht wirksam ist. Durch den Antigenshift kam es z.B. auch zur Entstehung der spanischen Grippe mit Millionen von Todesopfern. Dies macht die weitere Erforschung des Virus und die Verbesserung der Diagnostik und Prophylaxe notwendig. Diese Arbeit untersuchte im ersten Abschnitt zwei potentielle Proteine, die an Hand der Primärsequenz des Influenzavirusgenoms als alternativen Leserahmens deduziert werden konnten. Die Expressionsprodukte dieser offenen Leserahmen (ORF) wurden noch nicht beschrieben. Zur Untersuchung der putativen Expressionprodukte wurden die kodierenden Sequenzen zunächst mittels PCR isoliert und anschliessend in einen bakteriellen Expressionsvektor kloniert. Die aus diesem Vektor exprimierten Proteine sollten zur Bestimmung der Prävalenz von Antikörpern gegen diese Proteine in humanen Seren verwendet werden. Ferner sollten diese Proteine zur Herstellung von polyklonalen Antikörpern in Kaninchen verwendet werden. Die exprimierten Proteine mussten für diese Zwecke isoliert und in reiner Form dargestellt werden. Trotz der Anwendung verschiedener Aufreinigungsprotokolle und Expressionsvektoren konnten die Proteine zwar exprimiert aber nicht in ausreichender Menge und Reinheitsgrad dargestellt werden um weitere Untersuchungen durchzuführen. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigte sich mit Saliva als mögliches Material zur Influenza-Diagnostik. Saliva bietet den Vorteil einer einfacheren Gewinnung im Vergleich zu einem Rachenabstrich. Zunächst wurde die Stabilität von Influenzaviren in Saliva untersucht. Wir konnten zeigen, dass auch nach 120 Stunden noch Influenza-Virus-RNA ohne Reduktion der Nachweisgrenze in Saliva nachweisbar ist. In einem nächsten Schritt wurde die Sensitivität und Spezifität ermittelt. Hierfür wurden 57 Proben von Patienten, bei denen im Rachenabstrich durch einen Influenzaschnelltest eine Infektion nachgewiesen wurde, mittels RT-PCR untersucht. Zusätzlich wurden 20 Proben von gesunden Probanden untersucht. Es ergab sich eine Sensitivität von 56% und eine Spezifität von 100%. Saliva kann sicherlich nicht den Rachenabstrich als Untersuchungsmaterial ablösen, aber z.B. im Rahmen von epidemiologischen Untersuchungen oder bei fehlender Compliance für einen Rachenabstrich stellt Saliva eine Alternative dar.
DOI:10.17192/z2010.0254