Berufsbezogenes Erholungsverhalten, Schlafqualität und Depressivität
Als Einflussfaktor bei der Entwicklung stressbedingter Erkrankungen werden unter anderem ineffektive Erholungsprozesse diskutiert. Deshalb können erholsame Aktivitäten als Gesundheitsverhalten konzipiert werden. Bisher gibt es nur wenige theoriebasierte Ansätze zur Erklärung von Erholungsveralten...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2009
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Als Einflussfaktor bei der Entwicklung stressbedingter Erkrankungen werden unter
anderem ineffektive Erholungsprozesse diskutiert. Deshalb können erholsame
Aktivitäten als Gesundheitsverhalten konzipiert werden. Bisher gibt es nur wenige theoriebasierte Ansätze zur Erklärung von Erholungsveralten und –erleben. In der vorliegenden Studie wurde, in Anlehnung an den Health Action Process Approach (HAPA) von Schwarzer (2003, 2008a), ein Modell zur Vorhersage von
Erholungsverhalten und -erleben entwickelt. Als Prädiktoren wurden
erholungsbezogene Selbstwirksamkeit, Vor- und Nachteile von Erholung,
Wichtigkeit der Erholung und Planung ausgewählt. Als Konsequenz für die
psychische Gesundheit wurden Schlafqualität und Depressivität berücksichtigt.
Primäres Ziel der vorliegenden Arbeit war die Operationalisierung der ausgewählten Modellkomponenten, sowie die erste Validierung des Modells zum
Erholungsverhalten. Durch die Entwicklung entsprechender Skalen sollten die
Modellkomponenten messbar und einer Diagnostik zugänglich gemacht werden. Die
Konstrukte wurden mit Fragebögen bei N=120 Lehrerinnen und Lehrern aus
verschiedenen Schultypen erfasst. Durch Reliabilitätsanalyse und Faktorenanalyse
wurden die Skalen zu folgenden Modellkomponenten konstruiert:
„Erholungsbezogene Selbstwirksamkeit“, „Vorteile von Erholung“, „Nachteile von
Erholung“, „Wichtigkeit der Erholung“, „Erholungsplanung“, „Erholsame
Aktivitäten“ und „Erholungserleben“. Die Reliabilität für die einzelnen in dieser Untersuchung beschriebenen Komponenten wurde durch gute interne
Konsistenzwerte belegt. Zudem zeigten sich signifikante Zusammenhänge zwischen
den einzelnen Modellkomponenten, was durch Korrelations- und Regressionsanalyse
ermittelt wurde. Erholungsbezogene Selbstwirksamkeit hatte einen positiven Einfluss auf die Planung, welche wiederum einen signifikanten Einfluss auf
Erholungsverhalten zeigte. Erholungsverhalten hatte einen Einfluss auf
Erholungserleben, welches wiederum auf Depressivität und Schlafqualität mediierte.
Der HAPA scheint eine geeignete theoretische Grundlage um selbst komplexes
Gesundheitsverhalten, wie Erholung abzubilden. Aufgrund des querschnittlichen Designs gelten die Ergebnisse nur begrenzt, stellen aber dennoch einen wertvollen Ansatz zur theoriegeleiteten Untersuchung von Erholungsverhalten. |
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Physical Description: | 190 Pages |
DOI: | 10.17192/z2009.0801 |