Expressionsunterschiede von Wif1 und Rab34 bei Gliomen

Onkologische Reaktionswege, bei denen unter anderem die Wnt-Protein-Familie und die Ras-Gene eine bedeutende Rolle spielen, stehen im Interesse der derzeitigen medizinischen Forschung. Sowohl das Gen Wif1 als auch Rab34 könnten möglicherweise auch als wichtige Schaltpunkte innerhalb der Gliomgenes...

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Main Author: Henzgen, Julia
Contributors: Bertalanffy, H. (Prof. Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2009
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:Onkologische Reaktionswege, bei denen unter anderem die Wnt-Protein-Familie und die Ras-Gene eine bedeutende Rolle spielen, stehen im Interesse der derzeitigen medizinischen Forschung. Sowohl das Gen Wif1 als auch Rab34 könnten möglicherweise auch als wichtige Schaltpunkte innerhalb der Gliomgenese dienen. Wif1 ist ein extrazellulär lokalisierter Antagonist des Wnt und wirkt über eine direkte Bindung an Wnt-Liganden. Über eine intrazelluläre Herunterregulation von β-Catenin kommt es zu einer verminderten Ausbildung von Onkogenen. Im Gegensatz dazu geht eine Abnahme von Wif1 mit einem Expressionsanstieg von Wnt einher, so dass es über die β-Catenin-Kaskade zu einer gesteigerten Transkriptionsaktivität kommt. Rab34 gehört zu der Gruppe der Ras-Gene und ist in verschiedenste Stufen der Endo- und Exozytose involviert. Die Rab-Proteine regulieren Transportwege durch die Membran, indem sie als molekulare Schalter zwischen der aktiven und der inaktiven Form agieren. Im aktiven Status erfüllen Rab-Proteine ihre Funktion bei der Vesikelformation und bei der Bewegung von Organellen sowie Membranspaltung/-fusionen durch die Rekrutierung von Effektor-Proteinen. Basierend auf vorausgegangenen Microarray-Analysen, in denen ein signifikanter Unterschied in der Gen-Expression von Rab34 und Wif1 in Astrozytomen Grad III und Glioblastomen nachgewiesen werden konnte, wurde in der vorliegenden Arbeit mittels semiquantitativer Real-Time-PCR das unterschiedliche Expressionsmuster von Rab34 und Wif1 in Astrozytomen Grad II, Grad III, in Glioblastomen und Glioblastom-Rezidiven untersucht. Die Patienten mit Glioblastom-Rezidiven waren mit gleicher Radio-Chemo-Therapie einmalig vorbehandelt worden. Die Gesamtzahl von 51 Tumorproben wurde mittels eines ABI™ Sequence Detection Systems ABI PRISM® 7700 and Qiagen™ QuantiTect® SYBR® Green PCR Kits experimentell untersucht. Die statistische Überprüfung erfolgte mittels U-Test. Für das Gen Wif1 konnten signifikante Expressionsunterschiede im Vergleich zwischen Astrozytomen Grad III und der Gruppe der Rezidive sowie zwischen Glioblastomen und den Rezidiven festgestellt werden Beim Vergleich der Expressionsstärke von Rab34 zwischen den Glioblastom-Gruppen zeigte sich eine Verdoppelung der Werte vom Glioblastom verglichen mit seinen Rezidiven. Im U-Test/Mann-Whitney-Test war dieser Expressionsunterschied statistisch signifikant. Eine veränderte Aktivierung des Wnt-Reaktionsweges bzw. ein Ungleichgewicht der Über- und Unterexpression von Wif1 scheint eine zentrale Rolle bei der Tumorgenese von Astrozytomen zu spielen. Es scheint aber keine Korrelation zwischen dem Malignitätsgrad des Tumors und der Expression von Wif1 zu geben. In einigen Tumoren wie Blasen- oder Prostata-Karzinom korreliert die Wif1- Expression mit dem Tumorgrad. In der vorliegenden Arbeit bestätigt sich dieser Zusammenhang für Astrozytome nicht. Ein Expressionsanstieg kann sowohl eine anti-apoptotische Aktivität als auch eine potenzierte Malignität bedeuten. Für das zweite untersuchte Gen Rab34 konnte mit den vorliegenden Versuchen die Vermutung einer Assoziation zwischen der Gen-Expression und dem Tumor-Grad bestätigt werden. Aus den signifikanten Expressionsunterschieden zwischen Glioblastomen und den mit Radio- und Chemo-Therapie behandelten Rezidiven geht ferner hervor, dass hier möglicherweise ein sehr sensibler Schritt innerhalb des Rab34-Pathways (Reaktionsweges) zugrunde liegt. Hier sei auf die zentrale Rolle von Rab34 innerhalb des Organellen-Transportes im Axoplasma, auf Mikrotubulusabhängige Effekte und die Regulation der Antigen-Präsentation verwiesen.
Physical Description:110 Pages
DOI:10.17192/z2009.0797