The ParA-like protein AgmE positively regulates cell division in Myxococcus xanthus
Correct positioning of the division plane is a prerequisite for the generation of daughter cells with a normal chromosome complement and with a correct size. So far, all bacterial systems, which contribute to correctly place the division plane, regulate formation of the FtsZ cytokinetic ring at m...
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Format: | Doctoral Thesis |
Language: | English |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2009
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In Bakterien ist die korrekte Positionierung der Zellteilungsebene eine
Voraussetzung für die Entstehung von Tochterzellen mit einer normalen
Chromosomenanzahl und einer definierten Zelllänge. Alle bis jetzt bekannten
bakteriellen Systeme, welche einen Einfluss auf die Lage der Zellteilungsebene
haben, begrenzen die Ausbildung des zytokinetisches FtsZ-Ringes auf die
Zellmitte.
Myxococcus xanthus gehört zu den δ-Proteobakterien und vermehrt sich mittels
binärer Zellteilung. Die genauen Mechanismen, welche die korrekte
Positionierung der Zellteilungsebene gewährleisten, sind jedoch nicht bekannt.
Vielmehr ist M. xanthus bis jetzt stets wegen seines komplexen Lebenszykluses
und seiner gleitenden Zellmotilität von wissenschaftlichem Interesse gewesen.
M. xanthus verfügt über zwei Motilitätssysteme, das sogenannte social S- und
das adventurous A-Motilitätssystem. Wahrend der Analyse des adventurous
gliding motility protein E (AgmE), welches zu der ParA/Soj ATPase Familie
gehört, stellte sich heraus, dass eine „in frame“ Deletion des agmE Gens in der
Bildung von filamentösen Zellen und chromosomenfreien Minizellen resultiert.
Es konnte festgestellt werden, dass weder die Chromosomenreplikation noch
die –segregation in ΔagmE Mutanten eingeschränkt ist. Ferner zeigen Zellen
mit einer ΔagmE Mutation weniger Zellteilungen, die darüber hinaus meist nicht
in der Zellmitte stattfinden. Diese Ergebnisse deuten stark darauf hin, dass
AgmE eine zentrale Rolle während der Zellteilung und der Positionierung der
Zellteilungsebene in der Mitte der Zelle einnimmt. Folglich wurde die
Lokalisation von FtsZ untersucht. In Wildtypzellen lokalisiert FtsZ in kleineren
Zellen, wie sie vorwiegend im frühen Stadium im Zellzyklus auftreten, mit
einem punktartigen Muster, wohingegen FtsZ in größeren Zellen, d.h. zu einem
späteren Zeitpunkt im Zellzyklus, in der Zellmitte lokalisiert. Im Gegensatz
dazu zeigt FtsZ in ΔagmE Mutanten ein punktartiges Lokalisationsmuster
unabhängig von der Zelllänge oder des Zellzykluses. Wir nehmen daher an,
dass AgmE für die richtige Lokalisation von FtsZ benötigt wird. Demzufolge
könnte AgmE sowohl einen positiven als auch einen negativen Einfluss auf FtsZ
ausüben. Für die positive Regulation wäre das Dirigieren von FtsZ in die
Zellmitte oder die Stabilisierung des zytokinetischen FtsZ-Ringes durch AgmE
denkbar. Eine negative Regulation könnte durch das Verhindern der Bildung des zytokinetischen FtsZ-Ringes an den Zellpolen ermöglicht werden. Um diese
verschiedenen Annahmen zu verifizieren, wurde die Lokalisation von AgmE
untersucht. AgmE zeigte drei typische Lokalisationsmuster, welche mit der
Zelllänge und damit dem Zellzyklus korrelierten. In kleineren Zellen ist AgmE
ungleichmäßig verteilt, mit zunehmender Zellgröße hingegen lokalisiert AgmE
als ein einzelner Focus in der Nähe der Zellmitte. Sobald die Zellen eine
bestimmte Zelllänge erreicht haben, lokalisiert AgmE in der Zellmitte.
Genetische Daten weisen darauf hin, dass die zellzyklusabhängige Lokalisation
von AgmE auf seine ATPase Aktivität zurückzuführen ist. Die Lokalisation von
AgmE in der Zellmitte impliziert, dass AgmE entweder einen positiven Einfluss
auf die FtsZ Lokalisation oder die Stabilisierung des zytokinetischen Rings hat.
Um diese beiden Effekte voneinander abgrenzen zu können, wurden
Kolokalisationsstudien durchgeführt. Diese Untersuchungen zeigten, dass FtsZ
und AgmE in der Zellmitte kolokalisieren. Interessanterweise zeigten einige
Zellen eine Lokalisation von AgmE in der Zellmitte trotz Abwesenheit von einer
FtsZ Lokalisation in der Zellmitte. Darüber hinaus zeigten zusätzliche
Experimente, dass AgmE direkt mit FtsZ in vitro interagiert. Auf Grundlage des
Lokalisationsmusters von AgmE und der Beobachtung, dass AgmE kurz vor der
Ankunft von FtsZ in der Zellmitte lokalisiert, stellen wir die Behauptung auf,
dass AgmE ein neuer Zellteilungsregulator ist, welcher einen positiven Einfluss
auf FtsZ hat, indem er FtsZ zur Zellmitte dirigiert.