Die sphärische Pressfit-Pfanne Plasmacup als Revisionsimplantat beim Hüftendoprothesenwechsel. Mittelfristige klinische und radiologische Ergebnisse.

Hintergrund: Beim Hüftpfannenwechsel werden heute überwiegend zementfreie Implantate verwendet. In der vorliegenden Arbeit wird erstmals über die Ergebnisse der Anwendung der Hüftpfanne Plasmacup der Fa. Aesculap bei dieser Indikation berichtet. Methode: Retrospektiv wurden 72 zementfreie Hüftpfan...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Aurand, Günter
Beteiligte: Fuchs-Winkelmann, Susanne (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2009
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Hintergrund: Beim Hüftpfannenwechsel werden heute überwiegend zementfreie Implantate verwendet. In der vorliegenden Arbeit wird erstmals über die Ergebnisse der Anwendung der Hüftpfanne Plasmacup der Fa. Aesculap bei dieser Indikation berichtet. Methode: Retrospektiv wurden 72 zementfreie Hüftpfannenwechsel aus dem Zeitraum vom 1. Januar 1996 bis 31. Dezember 2003 erfaßt, welche im Kreiskrankenhaus Frankenberg unter Verwendung der drei sich in den wesentlichen Parametern gleichenden Plasmacup vom Typ P (33 Fälle, 46%), Typ S (17 Fälle, 24%) und Typ SC (22 Fälle, 30%) vorgenommen wurden. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 7 Jahre (0,5 bis 12,5 Jahre). Das Durchschnittsalter der Patienten bei der Implantation war 65,4 Jahre. Die Acetabulumdefekte wurden anhand der präoperativen Bilder nach Paprosky eingeteilt. Es fanden sich 9 Paprosky Typ 1, 40 Typ 2, 10 Typ 3a und 1 Typ 3b. In 20% wurde zusätzlich autogener, in 10% allogener und in 1% xenogener Knochenersatz verwendet. 90% der Typen S und SC erhielten eine zusätzliche Schraubenfixierung. Bei 68 Patienten (94%) konnte das Schicksal der Pfanne verfolgt werden. 14 Patienten (19%) waren verstorben, hier wurden die Angehörigen oder der Hausarzt befragt. 44 Patienten (61%) konnten persönlich untersucht werden und bei 10 (14%) erfolgte ein standardisiertes Telefoninterview. Die verfügbaren Röntgenaufnahmen (336 Aufnahmen, davon 74 Hüft- und 262 Beckenaufnahmen) wurden hinsichtlich Osteointegration der Pfannen sowie Osteolysen in den DeLee Zonen beurteilt. Die Entwicklung einer Pfannenmigration wurde mit Hilfe des computergestützten Programmes Wristing überprüft, welches die gleichseitige Tränenfigur als wesentlichen Referenzpunkt benutzt. Zur Bewertung des klinischen Befundes wurde der Harris Hip Score und der WOMAC Score erhoben. Ergebnisse: Der Harris Hip Score betrug bei der Nachuntersuchung im Median 88,5 Punkte und der WOMAC Score 18,5 Punkte. 93% der nachuntersuchten Patienten zeigten sich mit dem Ergebnis der Wechseloperation zufrieden. Eine der Hüftpfannen musste wegen einer Infektion entfernt werden. Weitere Pfannenlockerungen traten im Nachuntersuchungszeitraum nicht auf. Röntgenologische Hinweise auf eine Pfannenlockerung in Form von zunehmenden strahlentransparenten Säumen fanden sich nicht. Postoperativ in 24% der Fälle vorhandene Säume bildeten sich zurück. Die zusätzliche Verschraubung der Pfanne oder die Verwendung von Knochentransplantaten beeinflusste das Ergebnis nicht. Am Gesamtkollektiv der Pfannen war keine signifikante Migration in longitudinaler oder transversaler Richtung festzustellen. Allerdings vergrößerte sich der Inklinationswinkel um 3,5° signifikant (p < 0,001). Schlussfolgerung: Die Plasmacup erscheint für zementfreie Wechseloperationen geeignet, die Ergebnisse der Studie sind, wie der Literaturvergleich zeigt, mit denen gut untersuchter ähnlicher Pfannen anderer Hersteller vergleichbar. Die Pfanne zeigt langfristig eine stabile Osteointegration nach Implantation auch bei größeren Knochendefekten im Acetabulum.
Umfang:122 Seiten
DOI:10.17192/z2009.0049