Geschlechtsdifferenzen in der subjektiven Gesundheit unter Marburger Medizinstudenten und jungen Erwachsenen der Allgemeinbevölkerung
Die subjektive Gesundheitseinschätzung durch den Patienten zeigt sich in der Literatur als konsistenter Prädiktor für die Mortalität und das langfristige Krankheitsoutcome. In der meisten Zahl der Fälle ist bei der subjektiven Gesundheitsbewertung ein Geschlechtereffekt festzustellen. Diese Untersch...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2009
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Die subjektive Gesundheitseinschätzung durch den Patienten zeigt sich in der Literatur als konsistenter Prädiktor für die Mortalität und das langfristige Krankheitsoutcome. In der meisten Zahl der Fälle ist bei der subjektiven Gesundheitsbewertung ein Geschlechtereffekt festzustellen. Diese Unterschiede sind zwar gut untersucht, aber inkonsistent in verschiedenen Erhebungen und treten zumeist erst im Alter auf. Die vorliegenden Daten gehen aus einer Datenerhebung an Marburger Medizinstudenten der ersten zwei Semester hervor, die mit einem Fragebogen zu soziodemographischer Charakteristik, Partnerschaft, subjektiver Gesundheit, subjektiver Fitness, Rauchverhalten und Versicherungsstatus befragt wurden, des weiteren wurde ein kleiner Fitnesstest mit 20 Kniebeugen absolviert. Insgesamt 2936 Studenten (60,1% Frauen n = 1766; 39,1% Männer n = 1170) gingen nach einer Alters- und Staatsangehörigkeitsselektion noch mit in die Untersuchung. Die Studenten mit nicht deutscher Staatsangehörigkeit wurden als Kontrollgruppe untersucht, da sie auf Grund der unterschiedlichen Herkunft eine ausgesprochen heterogene Zusammensetzung ausweist. Ergebnisse: In dieser hochselektierten Stichprobe konnte kein Geschlechtereffekt in der subjektiven Gesundheit nachgewiesen werden. Die meisten Studenten schätzen ihre Gesundheit als gut oder sehr gut ein. Im Vergleich mit derselben Altersgruppe der Normalbevölkerung erhoben durch die ALLBUS-Erhebung (Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften) zeigten die Marburger Medizinstudenten aber eine insgesamt schlechtere Gesundheitsheitseinschätzung als die Bevölkerungsstichprobe. In der heterogenen ausländischen Kontrollgruppe schätzen die Männer ihre Gesundheit signifikant besser ein, als ihre weiblichen Kommilitonen.
2) Die durch den Fitnesstest ermittelte objektive Fitness zeigte für beide Geschlechter einen starken statistischen Zusammenhang mit der subjektiven Fitnesseinschätzung und mit der subjektiven Gesundheitseinschätzung. Insgesamt lässt sich feststellen, dass Männer eine bessere subjektive Fitness angeben. Um die objektive Fitness zumessen, mussten die Studenten einen Fitnesstest mit 20 Kniebeugen absolvieren und Ruhepuls, Belastungspuls direkt nach der Belastung und Erholungspuls eine Minute nach Belastung bestimmen. Aus den drei Pulswerten wurde über eine Datenreduktion mittels Faktorenanalyse ein Fitnessindex entwickelt. Nach den Ergebnissen der vorliegenden Studie ist die Fitness eines Menschen am besten abgebildet, wenn die einzelnen Pulswerte unterschiedlich gewichtet werden. Folgende Formel wurde entwickelt:
0.729 • (Pruhe)+ 0.617 • (PBelast)+ 0.814 • (Pentlast) = Fitnessindex
(Pruhe = Ruhepuls; PBelast = Belastungspuls; Pentlast = Entlastungspuls eine Minute nach Belastung). Eine gute Fitness wiesen demnach Probanden auf, die einen möglichst geringen Fitnessindex erreichten, bei schlechter Fitness wurde ein hoher Wert erreicht. In dieser Studie war der beste errechnete Fitnesswert 110,8, der Schlechteste nahe 300, (Mittelwert von 184). |
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Physical Description: | 125 Pages |
DOI: | 10.17192/z2009.0042 |