Mutationsanalyse des "epidermal growth factor receptors" beim nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom

Zusammenfassung Das Bronchialkarzinom ist mittlerweile in den Vereinigten Staaten die häufigste Todesursache maligner Neoplasien bei Männern und Frauen. Trotz umfassender Veränderungen in der Diagnostik und Therapie hat sich die Prognose in den letzten Jahren kaum verändert. Nur wenige Patient...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Theisen, Christina
Beteiligte: Ritter, Markus (Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2008
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Das Bronchialkarzinom ist mittlerweile in den Vereinigten Staaten die häufigste Todesursache maligner Neoplasien bei Männern und Frauen. Trotz umfassender Veränderungen in der Diagnostik und Therapie hat sich die Prognose in den letzten Jahren kaum verändert. Nur wenige Patienten haben die Aussicht auf Heilung. Die Verbesserung der individuellen Prognose ist Ziel vieler wissenschaftlicher Studien. Daher war das Ziel der vorliegenden Arbeit die Etablierung einer möglichst sensitiven Mutationsanalyse bei Patienten mit diagnostiziertem Bronchialkarzinom und eine eventuelle von der herkömmlichen Chemotherapie abweichende wirksamere Therapieoption zu gewährleisten. Dazu wurden retrospektiv 62 Patientenproben mittels SSCP- und Sequenzanalyse auf Mutationen im Gen von Exon 19 und 21 untersucht. Mit den von uns durchgeführten Methoden konnten bei 11% der Patienten Mutationen detektiert werden. Dieses Ergebnis entspricht den gefundenen Werten in der aktuellen Studienlage. Die durchgeführten Methoden dieser Arbeit sind praktisch orientiert und für den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn, sowie für die Analyse von weiteren Patienten geeignet. Die Entwicklung zielgerichteter Medikamente, die auf molekularer Ebene direkt an der Zielstruktur wirken, zählt zu den neuen Therapieoptionen. Dazu gehören die Tyrosinkinaseinhibitoren Erlotinib und Gefitinib, die über Blockierung des EGFR das pathologisch gesteigerte Wachstumssignal verringern und somit Zellproliferation, Angiogenese, verminderte Apoptose und erhöhte Metastasierungsrate des Tumors inhibieren. Die Blockierung des EGFR ist von besonderer Bedeutung, da diese Struktur bei einer Vielzahl von malignen Neoplasien überexprimiert ist. Eine weitere Besonderheit sind die in der Tyrosinkinasedomäne des EGFR vorkommenden somatischen Mutationen. Zahlreiche Studien haben eine Subgruppe von Patienten definiert, die diese Mutationen überdurchschnittlich häufig aufweisen und eine besonders hohe Ansprechrate auf die Therapie mit den Tyrosinkinaseinhibitoren aufzeigen. Charakteristika dieser Subgruppe sind das weibliche Geschlecht, asiatische Herkunft, Nichtraucher-Status und ein Adeno-Ca in der Anamnese. Zielsetzung der aktuellen Forschungslage sollte nun die Erprobung weiterer therapeutischer Angriffspunkte auf molekularer Ebene sein, sowie die Identifikation neuer Subgruppen, um möglichst jedem Patienten eine auf seine Erkrankung optimierte Therapie zu ermöglichen. Gerade in der individuellen Tumortherapie basierend auf molekularen Alterationen und damit einhergehend die Identifikation neuer Subgruppen, findet sich eine Chance zur Verbesserung der Therapie der Patienten mit Bronchialkarzinom. In Kombination mit etablierten Standardverfahren wie Chirurgie, Chemotherapie und Strahlentherapie lassen sich zukünftig möglicherweise bessere Behandlungsresultate erzielen.
Umfang:86 Seiten
DOI:10.17192/z2008.0922