Randomisierter, doppelt - blinder und placebokontrollierter Vergleich der Effektivität von perioperativ verabreichtem intravenösem Paracetamol und / oder Parecoxib zur Analgesie nach Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperationen

Systemische Opioide gelten als Goldstandard bei der Behandlung stärkerer postoperativer Schmerzen. Opioidbedingte Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen und Obstipation beeinträchtigen jedoch die Patientenzufriedenheit. Daher wird versucht, durch eine sog. multimodale Analgesie auch un...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Krüger, Timo
Beteiligte: Wulf, Hinnerk (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2008
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Systemische Opioide gelten als Goldstandard bei der Behandlung stärkerer postoperativer Schmerzen. Opioidbedingte Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen und Obstipation beeinträchtigen jedoch die Patientenzufriedenheit. Daher wird versucht, durch eine sog. multimodale Analgesie auch unter Zuhilfenahme von Nicht - Opioidanalgetika die Dosis der benötigten Opiate und damit die Nebenwirkungen zu vermindern, ohne die Qualität der Analgesie zu beeinträchtigen. Nach Beratung durch die Ethikkommission und Aufklärung sowie schriftlichem Einverständnis der Patienten, wurde daher eine prospektiv randomisierte doppelblinde Studie durchgeführt, um die Wirkung der Nicht - Opioidanalgetika Paracetamol und Parecoxib alleine oder in Kombination zu erfassen. Bei 140 Patienten zur elektiven Operation an der Schilddrüse wurde randomisiert entweder 2 x 40 mg Parecoxib i. v. (30 Minuten vor OP-Ende und 8 - 10 Stunden nach OP - Ende) appliziert oder 1 g Paracetamol 30 Minuten vor OP - Ende und 4 g Paracetamol kontinuierlich i. v. über 24 Stunden bzw. die Kombination beider Therapieprinzipien und in der Vergleichsgruppe die Applikation von Placebo (Kochsalzlösung). Im Abstand von 1, 8 und 24 Stunden nach OP - Ende wurde die Schmerzintensität auf einer nummerischen Ratingskala festgehalten, die Gesamtdosis der verbrauchten Opiatmenge über ein patientenkontrolliertes System gemessen und Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen erfasst. Während in der frühen postoperativen Phase noch keine signifikanten Unterschiede in der Schmerzstärke und im zusätzlichen Opiatverbrauch feststellbar waren, zeigte sich nach 24 Stunden ein signifikant geringerer Piritramidverbrauch in allen Verumgruppen im Vergleich zur Placebogruppe. Die von den Patienten angegebene Schmerzstärke war unter Parecoxib, Paracetamol und der Kombination beider Substanzen stets niedriger als unter Placebo. Nach 8 und 24 Stunden hatten Patienten der Parecoxibgruppe signifikant weniger Schmerzen als Patienten der Monotherapie mit Paracetamol. Potenzielle opioidbedingte Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Übelkeit und Erbrechen waren in der Kombinationsgruppe von Parecoxib und Paracetamol signifikant seltener als in der Placebogruppe. Die vorliegende Untersuchung konnte zeigen, dass durch den Einsatz von Nicht-Opioidanalgetika die Schmerzstärke nach Schilddrüsenoperationen gesenkt werden kann, der Opioidverbrauch und die opioidbedingten Nebenwirkungen gesenkt werden können. Dies gelingt am besten mit einer Kombination von Nicht - Opioidanalgetika wie Parecoxib als COX - 2 - Hemmer und Paracetamol als p - Aminophenol - Derivat, wobei quantitativ der Einfluss des COX - 2 - Hemmers in der vorliegenden Studie überwog.
Umfang:76 Seiten
DOI:10.17192/z2008.0790