Kariesbefall und Mundhygiene von 5- bis 15-Jährigen in Zentral-Bangladesh
Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden in Zentral-Bangladesh 1016 Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren hinsichtlich Kariesbefall und Mundhygiene untersucht. Sie wurden entsprechend ihrer sozialen Schichtung in Privatschüler, Schüler staatlicher Schulen, Dorfschüler, Waisenkinder und Slumkinder unte...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2008
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden in Zentral-Bangladesh 1016 Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren hinsichtlich Kariesbefall und Mundhygiene untersucht. Sie wurden entsprechend ihrer sozialen Schichtung in Privatschüler, Schüler staatlicher Schulen, Dorfschüler, Waisenkinder und Slumkinder unterteilt. Im Einzelnen wurden der dmf-t- und df-s-Index der Milchzähne, der DMF-T- und DF-S-Index der bleibenden Zähne sowie ein Plaqueindex (PLI) erhoben.
Von insgesamt 1016 Probanden (520 männliche und 496 weibliche) hatten 32,4% vollständig kariesfreie Zähne, 1% hatten sanierte Zähne. 66,6% der Probanden wiesen einen oder mehrere behandlungsbedürftige Zähne auf. 32,3% der Kinder mit Milchzähnen waren kariesfrei, 0,7% der Milchzähne waren saniert und 67% der Milchzähne waren behandlungsbedürftig. 56,1% der Probanden mit bleibenden Zähnen waren kariesfrei, 1% der Zähne waren saniert und 42,9% der bleibenden Zähne waren behandlungsbedürftig.
Folgende Kennziffern wurden für die Gesamtgruppe bestimmt:
dmf-t: arithmetisches Mittel von 1,5 (Median 0)
DMF-T: arithmetisches Mittel von 1,1 (Median 0)
df-s: arithmetisches Mittel von 2,6 (Median 0)
DF-S: arithmetisches Mittel von 1,3 (Median 0)
PLI: arithmetisches Mittel von 1 - 1,5 (Median 1,5)
Im Vergleich zu den Jungen waren die Durchschnittswerte bei den Mädchen geringer:
dmf-t: Jungen: arithmetisches Mittel 1,8 (Median 0)
Mädchen:arithmetisches Mittel 1,3 (Median 0)
DMF-T: Jungen: arithmetisches Mittel 1,1 (Median 0)
Mädchen:arithmetisches Mittel 1,0 (Median 0)
df-s: Jungen: arithmetisches Mittel 3,0 (Median 0)
Mädchen:arithmetisches Mittel 2,2 (Median 0)
DF-S: Jungen: arithmetisches Mittel 1,3 (Median 0)
Mädchen:arithmetisches Mittel 1,2 (Median 0)
Im Vergleich zwischen den Schülern der Privatschulen, staatlichen Schulen, Waisenschulen und Dorfschulen sowie den Kindern und Jugendlichen in den Slums wurden für die verschiedenen Kennziffern der Mundgesundheit teilweise deutliche Unterschiedliche festgestellt:
dmf-t: Privatschulen: arithmetisches Mittel 2,6 (Median 0)
staatliche Schulen: arithmetisches Mittel 2,35 (Median 0)
Waisenschulen: arithmetisches Mittel 2,89 (Median 0)
Slum: arithmetisches Mittel 2,98 (Median 0)
Dorfschulen: arithmetisches Mittel 1,17 (Median 0)
DMF-T: Privatschulen: arithmetisches Mittel 0,83 (Median 0)
Staatliche Schulen: arithmetisches Mittel 1,03 (Median 0)
Waisenschulen: arithmetisches Mittel 1,06 (Median 0)
Slum: arithmetisches Mittel 0,75 (Median 0)
Dorfschulen: arithmetisches Mittel 1,2 (Median 0)
df-s: Privatschulen: arithmetisches Mittel 3,4 (Median 0)
staatliche Schulen: arithmetisches Mittel 2,2 (Median 0)
Waisenschulen: arithmetisches Mittel 2,2 (Median 0)
Slum: arithmetisches Mittel 5,0 (Median 0)
Dorfschulen: arithmetisches Mittel 1,1 (Median 0)
DF-S: Privatschulen: arithmetisches Mittel 1 (Median 0)
staatliche Schulen: arithmetisches Mittel 1,3 (Median 0)
Waisenschulen: arithmetisches Mittel 1,6 (Median 0)
Slum: arithmetisches Mittel 1 (Median 0)
Dorfschulen: arithmetisches Mittel 1,5 (Median 0)
PLI: Privatschulen: arithmetisches Mittel 1 – 1,5 (Median 1,5)
staatliche Schulen: arithmetisches Mittel 1 – 1,5 (Median 1,5)
Waisenschulen: arithmetisches Mittel 1 – 1,5 (Median 1,5)
Slum: arithmetisches Mittel 1,5 – 2 (Median 1,7)
Dorfschulen: arithmetisches Mittel 1 – 1,5 (Median 1,5)
Wie die Ergebnisse der vorliegenden Studie verdeutlichen, wurde das Ziel der WHO für das Jahr 2000 (Kariesfreiheit bei mindestens 50% der 6-Jährigen) in Bangladesh nur knapp verfehlt. Unsere Ergebnisse dokumentieren außerdem eine ausgeprägte zahnärztliche Unterversorgung. Deshalb sollte hier eine praktikable und kostengünstige Füllungstechnik, wie die ART-Technik eingeführt werden, die auch von medizinischem Hilfspersonal durchgeführt werden kann. Mit Hilfe regelmäßiger epidemiologischer Studien kann die Entwicklung der Gebissgesundheit überwacht werden, damit, falls eine Verschlechterung droht, verstärkt präventive Maßnahmen eingesetzt werden können. |
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Physical Description: | 121 Pages |
DOI: | 10.17192/z2008.0445 |