Untersuchung möglicher Zusammenhänge zwischen koronaren Herzerkrankungen und chronischer Parodontitis. Auswertung klinischer Parameter.

Die Parodontitis ist eine der häufigsten bakteriellen Infektionserkrankungen weltweit, die durch lokalisierte oder generalisierte Entzündung des Parodonts gekennzeichnet ist und mit Knochenabbau und Verlust an parodontalem Attachment einher geht. Seit längerem wird die Parodontitis als Auslöser oder...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Reiter, Marko
Beteiligte: Stelzel, Michael (Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2008
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Parodontitis ist eine der häufigsten bakteriellen Infektionserkrankungen weltweit, die durch lokalisierte oder generalisierte Entzündung des Parodonts gekennzeichnet ist und mit Knochenabbau und Verlust an parodontalem Attachment einher geht. Seit längerem wird die Parodontitis als Auslöser oder Risikofaktor für verschiedene systemische Erkrankungen diskutiert, so auch für die koronare Herzerkrankung, die in den westlichen Industrienationen immer noch Todesursache Nr.1 ist.Viele Hinweise deuten auf einen möglichen epidemiologischen Zusammenhang zwischen der chronischen Parodontitis und der koronaren Herzerkrankung, zum Beispiel die direkte Verwicklung parodontalpathogener Mikroorganismen in den atherosklerotischen Prozess, die direkte Verwicklung von Entzündungsmediatoren der Parodontitis in die Atheromatose und gemeinsame Prädispositionsmechanismen, die beide Erkrankungen beeinflussen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, einen möglichen Zusammenhang zwischen der Parodontitis und der koronaren Herzerkrankung durch Vergleich der klinischen Parodontalsituation von Patienten mit und ohne koronarangiographisch gesicherter KHK zu überprüfen. Es wurden 232 Patienten untersucht, deren mittleres Alter bei 61 Jahren lag, 27% der Patienten waren zahnlos. Bei 75% der Patienten konnte eine koronare Herzerkrankung nachgewiesen werden. Die KHK+ - Patienten stellten das Testkollektiv, die KHK- - Patienten das Kontrollkollektiv dar. Im Vergleich der beiden Kollektive zeigten Sondierungstiefe (ST), gingivale Rezession (GR) und klinischer Attachmentlevel (AL) in der KHK-positiven Gruppe sehr bzw. höchst signifikant höhere Werte. Auch bei ST größer 3,5 mm bzw. 5 mm wiesen die Patienten des Testkollektivs signifikant höhere Werte auf als das Kontrollkollektiv. Beim Bluten auf Sondierung (BOP) und dem Plaqueindex (PLI) konnten keine signifikanten Abhängigkeiten festgestellt werden. Die Ergebnisse liefern einen diskreten Hinweis auf einen möglichen Zusammenhang zwischen den beiden Erkrankungen. Es sind weiterführende Studien erforderlich, um den Zusammenhang deutlicher zu untermauern.
Umfang:99 Seiten
DOI:10.17192/z2008.0299