Langzeitergebnisse der transjugulären Portkatheterimplantation
Die ultraschall- und durchleuchtungsgesteuerte Anlage eines Portkatheters hat in dieser Studie bei 298 von 299 Patienten komplikationsfrei funktioniert. Dies ist ein sehr hoher Prozentsatz erfolgreicher Implantationen, der aber in der Literatur durchaus Bestätigung findet. So zeigte eine Metaanal...
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Beteiligte: | |
Format: | Dissertation |
Sprache: | Deutsch |
Veröffentlicht: |
Philipps-Universität Marburg
2007
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Schlagworte: | |
Online Zugang: | PDF-Volltext |
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Zusammenfassung: | Die ultraschall- und durchleuchtungsgesteuerte Anlage eines Portkatheters hat in dieser
Studie bei 298 von 299 Patienten komplikationsfrei funktioniert. Dies ist ein sehr hoher
Prozentsatz erfolgreicher Implantationen, der aber in der Literatur durchaus Bestätigung
findet. So zeigte eine Metaanalyse der Ergebnisse verschiedener Studien von Randolph
et al. 1996 ein signifikant geringeres Risiko von Komplikationen im Rahmen der
Portimplantation unter Ultraschallkontrolle im Vergleich zur sogenannten
Blindpunktion. Hierbei wurde eine Risikoreduktion unter Ultraschallkontrolle von 74%
für die Vena jugularis interna und 89% für die Vena subclavia festgestellt. Dies
entspricht einer Gesamtrisikoreduktion von 78% unter Ultraschallkontrolle für beide
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Zugangswege zusammen. Dass es sich bei der ultraschallgesteuerten Anlage des
zentralvenösen Katheters über die Vena jugularis interna um ein besonders
komplikationsarmes und sicheres Verfahren handelt, zeigen auch die Studien von Denys
et al. und Teichgraber et al. So finden sich in einzelnen Studien schwerwiegende
Komplikationen in weniger als 0,5% der Eingriffe. Der Pneumothorax, eine häufigere
Komplikation der Blindpunktionen insbesondere bei Zugang über die Vena subclavia
(Trerotola et al., 2000) wird in keiner der aktuelle Studien als Komplikation erwähnt.
Auch in unserer Studie ist er nicht als Komplikation aufgetreten. Die einzige
eingriffsbedingte Komplikation in der vorliegenden Untersuchung war die
Fehlpunktion der A. carotis communis in einem Fall, glücklicherweise ohne bleibenden
Schaden. Vergleicht man Studien mit Zugängen über die Vena subclavia (Vardy et
al.2004, Marcy et al.2005, Leinung et al.2002) zeigt sich dort eine deutlich höhere
Komplikationsrate.
Weiterer entscheidender Faktor für die Wahl des Zugangsweges sind die
thrombotischen Katheterdysfunktionen. Auch hier ist der Zugang über die Vena
jugularis interna signifikant überlegen. Generell zeigt sich, dass Ports im Vergleich zu
anderen zentralvenösen Zugängen eine sehr komplikationsarme Alternative darstellen.
Die Rate an Infektionen und Thrombosen ist deutlich geringer als bei anderen
zentralvenösen Kathetern. Bereits entstandene thrombotische Verschlüsse können mit
gutem Erfolg wieder rückgängig gemacht werden. Schäden durch Kompression und
Dislokation sind mit dem Zugangsweg über die Vena jugularis interna nur sehr selten zu
erwarten, dies bestätigte sich auch in der vorliegenden Studie. Diese Ports haben eine
lange Verweildauer und sind äußerst patientengerecht in der Handhabung. In den
Gesprächen mit Patienten und Angehörigen hat sich sehr oft eine hohe Zufriedenheit
mit dem System gezeigt.
Der Zugang über die Vena jugularis interna hat als weiteren Vorteil die geringere
Stenoserate der zum Zugang benutzten Venen nach Entfernung des Katheters.
Schillinger et al. haben angiographisch 2 vergleichbare Patientenkollektive von jeweils
50 Personen untersucht und festgestellt, dass in der Gruppe der Patienten mit Zugang
über die Vena jugularis interna eine Stenoserate von 10% nachzuweisen war. Hingegen
zeigte sich in der Gruppe mit Zugang über die Vena subclavia eine Stenose in 42% der
Fälle. Die Kosten des radiologischen Eingriffs einschließlich der Nachsorgekosten sind
ebenfalls geringer als bei einer chirurgischen Portanlage.
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In der Summe zeigt sich, dass die ultraschall- und durchleuchtungsgesteuerte Portanlage
über die Vena jugularis interna ein sicheres, komplikationsarmes und
patientenorientiertes Verfahren darstellt. Es ist vergleichbaren zentralvenösen Kathetern
überlegen und sollte, dort wo es verfügbar ist, Mittel der Wahl sein. |
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Umfang: | 62 Seiten |
DOI: | 10.17192/z2008.0066 |