Bedeutung der Pathologie bei des Diagnostik der erblichen nicht polypösen Dickdarmkarzinoms. Histologische, immunhistochemische und molekularpathologische Ergebnisse an 439 konsekutiven kolorektalen Adenokarzinomen
Ziel dieser Arbeit galt es, die morphologischen Kriterien hoch Mikrosatelliten - instabiler (MSI-H) kolorektaler Karzinome im Rahmen der Verbundstudie zum erblichen Dickdarmkarzinom (DKH) im Klinikum Kassel gesammelten Untersuchungsgut herauszuarbeiten und die Bedeutung der histopathologischmikro...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2007
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Ziel dieser Arbeit galt es, die morphologischen Kriterien hoch Mikrosatelliten -
instabiler (MSI-H) kolorektaler Karzinome im Rahmen der Verbundstudie zum
erblichen Dickdarmkarzinom (DKH) im Klinikum Kassel gesammelten Untersuchungsgut
herauszuarbeiten und die Bedeutung der histopathologischmikroskopischen
Tumorbeurteilung für das Erkennen erblicher Dickdarmkarzinome
aufzuzeigen.
Insgesamt wurden 439 kolorektale Adenokarzinome auf Mikrosatelliteninstabilität
und auf immunhistochemische Expression der Mismatch-Repair-Gene
hMLH1 und hMSH2 untersucht. Die Tumormorphologie, wie Wachstumsformen
und –verhalten sowie lymphozytäre Infiltrate einschließlich Crohn-like lesions
wurden an konventionell gefärbten Schnittpräparaten herausgearbeitet. Die
Tumorausbreitung und Lymphknotenstatus als auch Tumorstadium wurden an
sämtlichen kolorektalen Resektaten und übersandten Blockmaterial nach dem
TNM/UICC-System bestimmt.
Die molekularpathologischen Analysen waren an 436 Tumoren auswertbar und
wurden in 131 hoch-mikrosatelliteninstabile (MSI-H) und 305 mikrosatellitenstabile/
gering –instabile (MSS/MSI-L) Karzinome unterteilt, denen die wichtigsten
morphologischen Ergebnisse gegenübergestellt wurden (s. Tab. 34) mit
folgenden wichtigsten Ergebnissen:
Positive Amsterdam- oder Bethesda – Kriterien erfüllten nach anamnestischen
Angaben insgesamt 7 Patienten/innen mit kolo-rektalem Karzinom, welche definitionsgemäß
einem HNPCC-Syndrom zugeordnet wurden.
116 von 131 (88,5%) hoch-mikrosatelliteninstabiler Karzinome mit Verdacht auf
ein HNPCC-Syndrom zeigten negative immunhistochemische Färbereaktionen
an einem der Reparaturgene hMLH1 oder hMSH2.
In Verbindung mit der Keimbahnanalyse in der humangenetischen Abteilung
der Universität Bonn und Dresden im Rahmen der Verbundstudie erbliches
Dickdarmkarzinom sowie an der Universität Göttingen konnte bei 29 von 131
(22,1%) untersuchten Patienten/innen mit MSI-H-Tumoren eine Mutation an
einem der beiden Mismatch repair Gene hMLH1 oder hMSH2 nachgewiesen
werden, die das Vorliegen eines HNPCC-Syndroms sicherte. In 25 der 29 gesicherten
HNPCC-Karzinome bestand die klinische Verdachtsdiagnose auf das
Vorliegen eines erblichen Dickdarmkarzinoms (25/131; 19,1%). In 4 Fällen wurde
eine mögliche erbliche Genese des kolorektalen Karzinoms im Rahmen der
pathologisch-morphologischer Beurteilung diskutiert (4/131; 3,0%).
In der Gruppe der MSI-H konnte häufiger ein expansives Tumorwachstum
(62,5%) verifiziert werden als vergleichsweise in den MSS/ MSI-L - Tumoren
(51,1%). In diesem Zusammenhang wurden MSI-H - Kolonkarzinome häufiger
dem Tumorstadium 1-2 (31,8%) zugeordnet mit signifikant mehr Fällen metastasenfreier
regionärer Lymphknoten (71,4%) gegenüber der Gruppe MSS/MSIL
(47,1%).
Bei der Erfassung glandulärer, kribriformer, medullärer/solider, muzinöser und
siegelringzelliger Wachstumsformen zeigten MSI-H – Tumore vergleichsweise
deutlich seltener eine glanduläre Differenzierung als mikrosatellitenstabile/
gering–instabile Tumore. Ein heterogenes Tumorzellwachstum mit mehr als
3 unterschiedlichen Wachstumsstrukturen kam deutlich häufiger in den hochmikrosatelliteninstabilen
Kolonkarzinomen (28,2%) vor als in der Gruppe
MSS/MSI-L (9,3%). In hoch-mikrosatelliteninstabilen Tumoren waren häufiger
medulläre/solide (14,3%) sowie muzinöse (10,5%) Karzinome vertreten als in
der Gruppe MSS/MSI-L (3,9% bzw. 4,3%).
Die intra- und peritumoralen entzündlichen lymphozytären Infiltrate sind weitere
wichtige Unterscheidungsmerkmale zwischen MSI-H und MSS/MSI-L–
Karzinomen. Auffällig waren die deutlich dichter gelegenen Lymphozyten intratumoral
zwischen den Epithelzellen als auch peritumoral an der Invasionsfrontin den hoch-mikrosatelliteninstabilen Karzinomen. Höchst signifikante Unterschiede
mikrosatellitenstabiler/gering–instabiler und hoch-instabiler Karzinome
zeigten sich auch im Vorkommen peritumoraler Lymphfollikel im Sinne von
Crohn-like lesions. In nur 9 von 305 (3,2%) mikrosatellitenstabiler/geringinstabiler
Karzinome ließen sich Crohn-like lesions erkennen, während der
Nachweis von mehr als zwei Lymphfollikeln an der Tumorgrenze in 33 von 131
(25,2%) hoch-mikrosatelliteninstabilen Tumoren gelang. |
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Physical Description: | 2 Pages |
DOI: | 10.17192/z2007.0582 |