Lebensqualität zur Bestimmung des Therapiebedarfs in der Brustkrebsnachsorge

Zusammenfassung In der Einleitung wird der aktuelle Forschungsstand der Mammakarzinomerkrankung ihrer Diagnostik, Therapie und Nachsorge sowie der Stand der Lebensqualitätsforschung dargestellt. Folgende mammakarzinomspezifische Aspekte der Lebensqualität: Armsymptome, eingeschränkte Leistungsfähig...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Vogel, Andrea
Beteiligte: Koller, Michael (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2006
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung In der Einleitung wird der aktuelle Forschungsstand der Mammakarzinomerkrankung ihrer Diagnostik, Therapie und Nachsorge sowie der Stand der Lebensqualitätsforschung dargestellt. Folgende mammakarzinomspezifische Aspekte der Lebensqualität: Armsymptome, eingeschränkte Leistungsfähigkeit in Haushalt/Beruf/Freizeit, negativer Affekt, Körperempfinden, Schlafstörungen, Zukunftssorgen und die Gesamtlebensqualität werden erläutert und entsprechende Therapieoptionen dargestellt. Thema: Die vorliegende Arbeit erhebt die Häufigkeit therapiebedürftiger Defizite in den o. g. Lebensqualitätsaspekten im Verlauf des ersten Krankheitsjahres nach Diagnosestellung und Primärtherapie eines Mammakarzinoms. Es wird untersucht, ob sich die Lebensqualitätserhebung als Instrument zur frühzeitigen Bedarfsstellung für therapeutische Interventionen in der Mammakarzinomnachsorge eignet. Design: Es handelt sich um eine Kohortenstudie mit drei Messzeitpunkten (Entlassung, erste Nachsorge und vierte Nachsorge). Das Studienkollektiv wurde innerhalb von 2 Jahren rekrutiert und besteht aus 204 Patientinnen mit der Erstdiagnose Mammakarzinom aus der Region Marburg-Biedenkopf. Die therapiebedürftigen Defizite in den verschiedenen Lebensqualitätsaspekten wurden mit dem standardisierten Lebensqualitätsfragebogen EORTC-QLQ-C30-BR23 erhoben und anhand eines Schwellenwerts ermittelt. Ergebnisse: Während der Krankenhausbehandlung sind therapiebedürftige Defizite (Zukunftsperspektive, Schlafstörungen, negativer Affekt und Armsymptome) in hohem Ausmaß vorhanden (29-74%). Der Anteil der therapiebedürftigen Defizite fällt bis zur ersten Nachsorge allgemein ab. Eine Ausnahme stellt das Körperempfinden dar, wo der Anteil therapiebedürftiger Patientinnen im Verlauf des ersten Krankheitsjahres unverändert bleibt. Von der ersten bis zur vierten Nachsorge bleiben wesentliche Verbesserungen in allen untersuchten Lebensqualitätsaspekten aus. Eine Früherkennung therapiebedürftiger Defizite anhand der Informationen aus der Lebensqualitätserhebung ist möglich. Schon zum Entlassungszeitpunkt zeigen Defizite in den Bereichen Körperempfinden, Armsymptome und Schlafstörungen ein deutlich erhöhtes relatives Risiko dafür an, dass diese Probleme ein Jahr postoperativ ebenfalls bestehen werden. Defizite, die bei der ersten Nachsorge angegeben werden, stellen für alle untersuchten Lebensqualitätsaspekte einen Prädiktor dafür dar, dass dieses Defizit auch ein Jahr postoperativ bestehen wird. Schlussfolgerung: Während der Krankenhausbehandlung sind die Patientinnen hoch belastet. Eine Verbesserung der stationären Schmerztherapie (Armsymptome), der Behandlung von Schlafstörungen und der psychosozialen Begleitung (negativer Affekt) ist dringend notwendig. Der Einsatz von standardisierten Lebensqualitätsfragebögen als diagnostisches Instrument macht die Erhebung des Therapiebedarfs objektivierbar. Darüber hinaus ist eine frühzeitige individuelle und problemorientierte Planung der Rehabilitation möglich. Diese Methode der Diagnostik des Therapiebedarfs kann in Ergänzung zum ärztlichen Gespräch kann einen Beitrag zur individuellen und problemorientierten Gestaltung der Tumornachsorge, leisten in deren Mittelpunkt das Wohlergehen der Patientin steht.
Umfang:129 Seiten
DOI:10.17192/z2007.0198