Entwicklung und Evaluation von POL-Fällen zum Thema zentrale Bewegungsstörungen für den Studiengang Physiotherapie sowie Beurteilung dieses POL-Systems

Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung, Moderation und Evaluation von POL-Fällen für den 2001 vom Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg und vom Fachbereich Pflege und Gesundheit der Fachhochschule Fulda gegründeten Bachelor- und Master-Studiengang in Physiotherapie. Dazu wu...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Paul, Fabian
Beteiligte: Wilke, Axel (Prof. Dr. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2005
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung, Moderation und Evaluation von POL-Fällen für den 2001 vom Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg und vom Fachbereich Pflege und Gesundheit der Fachhochschule Fulda gegründeten Bachelor- und Master-Studiengang in Physiotherapie. Dazu wurden drei Fälle zum Thema „degenerative Erkrankungen“ und drei Fälle zum Thema „zentrale Bewegungsstörungen“ für das POL-System aufbereitet und unterrichtet. Dabei soll die Ausarbeitung nachfolgenden Tutoren ausreichend Lehrmaterial zur eigenen Information mitgeben. Eine anschließende Evaluation der Unterrichtseinheiten dieses POL-Systems durch die Studierenden erlaubte die konkreten Fälle weiter zu verbessern und Erfahrungen als Tutor zu sammeln. Die Ergebnisse der Evaluation waren für beide Themenkomplexe ähnlich. Komplizierte Fälle, die „schwieriger“, bzw. weniger eindeutig waren, wurden besser bewertet. Eine Strukturierung während des Vortragens und ebenfalls eine ausreichende Struktur bei der Fallbesprechung während des letzten Schritts, wurden ebenso als positiv empfunden. Auch war den Studierenden sehr wichtig, bei der Besprechung einen Spezialisten dabei zu haben, um eine kompetente Bewertung der selbst gesammelten Information zu bekommen. Die Forderung, dass der Moderator / Tutor viel Fachwissen mitbringen soll, konnte die Evaluation weder bejahen, noch verneinen. Davon unabhängig wurde der Tutor relativ gut bewertet. Dies zeigte, dass jede weitere Erfahrung im Gebiet der Moderation solcher POL-Fälle positive Auswirkungen auf den zukünftigen Unterricht und den Erfolg hat. Somit ist eine gute pädagogische Ausbildung für diese Unterrichtsart für jeden Tutor eigentlich essenziell. Ein Wissenstest, sowohl vor, als auch nach dem POL-Unterricht, zeigte zwar einen gewissen Wissenszuwachs, doch kann dieser nicht als alleiniger Erfolg von POL gelten. Die POL-Stunden fanden parallel zum regulären, auf Seminaren und Vorlesungen basierenden, Unterricht statt. Neben diesen individuellen Erfahrungen wurde noch nach objektiveren Ergebnissen von POL Evaluationen gesucht. Die Diskussion um POL begann zwar schon recht früh nach der Einführung, aber die ersten Veröffentlichungen fanden erst in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts statt. Große Reviews Anfang der 90er versuchten die Fragen: „Verbessert POL den Wissensstand der Studierenden?“, „Sind POL-Absolventen besser für lebenslanges Lernen geeignet?“, „Verändert POL die Denkstruktur der Teilnehmer“ oder „Sind POL-Absolventen besser für das Leben unter den Bedingungen der modernen Gesundheitsökonomie geeignet?“ zu beantworten. Die meisten Literaturdaten zeigen die Schwierigkeiten und Erfolge exemplarisch auf. So sind gerade die finanziellen Aspekte wichtig: Kleinere Gruppen erfordern neue räumliche und pädagogische Gegebenheiten. Wer soll die zusätzliche Lehrbeanspruchung erfüllen? Dabei ist das Thema Tutor sehr wichtig. Aber auch bezüglich der Tutorausbildung gehen die Meinungen in der Literatur auseinander. Soll der Tutor eher Spezialist auf dem Fachgebiet sein? Dann sind meistens die Ergebnisse der anschließenden Wissensüberprüfung besser. Doch geht dies häufig auch mit einer ausgeprägten Lenkung der Studierenden einher. Sind die Tutoren zu zurückhaltend und keine Spezialisten auf dem Gebiet, scheinen die Ergebnisse der Abschlussexamen schlechter zu sein. Neuere Literatur liefert weiterhin vor allem Fallbeschreibungen und wenig analysierende Ergebnisse. Eine objektive Antwort auf die Frage: „Ist POL das bessere Lehrsystem?“ wird es nie geben. Zu viele Aspekte spielen in die Bewertung mit hinein. Gerade wenn es um finanzielle Auswirkungen geht, zeigt sich, dass gute medizinische Lehre immer mit mehr Aufwand verbunden sein wird und nie „billig“ sein kann. Preiswert ja, billig nein.
Umfang:124 Seiten
DOI:10.17192/z2005.0498