Entwicklung und Evaluation von POL-Fällen zum Thema zentrale Bewegungsstörungen für den Studiengang Physiotherapie sowie Beurteilung dieses POL-Systems Publikationsserver der Universitätsbibliothek Marburg Universitätsbibliothek Marburg Philipps-Universität Marburg Orthopädie und Rheumatologie ths Prof. Dr. Dr. Wilke Axel Wilke, Axel (Prof. Dr. Dr.) 2005-10-13 PBL Studiengang Physiotherapie Problem bases learning Case reports development and evaluation of pbl-cases on central movement-disorders for the course of physiotherapy and assessment of this pbl-system https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2005/0498/cover.png monograph opus:1186 doctoralThesis Education Medical sciences Medicine Medizin urn:nbn:de:hebis:04-z2005-04981 Lehre Medizin German 124 application/pdf Paul, Fabian Paul Fabian Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung, Moderation und Evaluation von POL-Fällen für den 2001 vom Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg und vom Fachbereich Pflege und Gesundheit der Fachhochschule Fulda gegründeten Bachelor- und Master-Studiengang in Physiotherapie. Dazu wurden drei Fälle zum Thema „degenerative Erkrankungen“ und drei Fälle zum Thema „zentrale Bewegungsstörungen“ für das POL-System aufbereitet und unterrichtet. Dabei soll die Ausarbeitung nachfolgenden Tutoren ausreichend Lehrmaterial zur eigenen Information mitgeben. Eine anschließende Evaluation der Unterrichtseinheiten dieses POL-Systems durch die Studierenden erlaubte die konkreten Fälle weiter zu verbessern und Erfahrungen als Tutor zu sammeln. Die Ergebnisse der Evaluation waren für beide Themenkomplexe ähnlich. Komplizierte Fälle, die „schwieriger“, bzw. weniger eindeutig waren, wurden besser bewertet. Eine Strukturierung während des Vortragens und ebenfalls eine ausreichende Struktur bei der Fallbesprechung während des letzten Schritts, wurden ebenso als positiv empfunden. Auch war den Studierenden sehr wichtig, bei der Besprechung einen Spezialisten dabei zu haben, um eine kompetente Bewertung der selbst gesammelten Information zu bekommen. Die Forderung, dass der Moderator / Tutor viel Fachwissen mitbringen soll, konnte die Evaluation weder bejahen, noch verneinen. Davon unabhängig wurde der Tutor relativ gut bewertet. Dies zeigte, dass jede weitere Erfahrung im Gebiet der Moderation solcher POL-Fälle positive Auswirkungen auf den zukünftigen Unterricht und den Erfolg hat. Somit ist eine gute pädagogische Ausbildung für diese Unterrichtsart für jeden Tutor eigentlich essenziell. Ein Wissenstest, sowohl vor, als auch nach dem POL-Unterricht, zeigte zwar einen gewissen Wissenszuwachs, doch kann dieser nicht als alleiniger Erfolg von POL gelten. Die POL-Stunden fanden parallel zum regulären, auf Seminaren und Vorlesungen basierenden, Unterricht statt. Neben diesen individuellen Erfahrungen wurde noch nach objektiveren Ergebnissen von POL Evaluationen gesucht. Die Diskussion um POL begann zwar schon recht früh nach der Einführung, aber die ersten Veröffentlichungen fanden erst in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts statt. Große Reviews Anfang der 90er versuchten die Fragen: „Verbessert POL den Wissensstand der Studierenden?“, „Sind POL-Absolventen besser für lebenslanges Lernen geeignet?“, „Verändert POL die Denkstruktur der Teilnehmer“ oder „Sind POL-Absolventen besser für das Leben unter den Bedingungen der modernen Gesundheitsökonomie geeignet?“ zu beantworten. Die meisten Literaturdaten zeigen die Schwierigkeiten und Erfolge exemplarisch auf. So sind gerade die finanziellen Aspekte wichtig: Kleinere Gruppen erfordern neue räumliche und pädagogische Gegebenheiten. Wer soll die zusätzliche Lehrbeanspruchung erfüllen? Dabei ist das Thema Tutor sehr wichtig. Aber auch bezüglich der Tutorausbildung gehen die Meinungen in der Literatur auseinander. Soll der Tutor eher Spezialist auf dem Fachgebiet sein? Dann sind meistens die Ergebnisse der anschließenden Wissensüberprüfung besser. Doch geht dies häufig auch mit einer ausgeprägten Lenkung der Studierenden einher. Sind die Tutoren zu zurückhaltend und keine Spezialisten auf dem Gebiet, scheinen die Ergebnisse der Abschlussexamen schlechter zu sein. Neuere Literatur liefert weiterhin vor allem Fallbeschreibungen und wenig analysierende Ergebnisse. Eine objektive Antwort auf die Frage: „Ist POL das bessere Lehrsystem?“ wird es nie geben. Zu viele Aspekte spielen in die Bewertung mit hinein. Gerade wenn es um finanzielle Auswirkungen geht, zeigt sich, dass gute medizinische Lehre immer mit mehr Aufwand verbunden sein wird und nie „billig“ sein kann. Preiswert ja, billig nein. This paper describes the development, presentation and evaluation of pbl-cases for the course of bachelor and master of physiotherapy, founded 2001 as a cooperation of the department of medicine at the Philipps-University of Marburg and the department of “care and health” at the college of Fulda. Three clinical cases about “degenerative diseases” and three clinical cases about “central movement disorders” have been modified to fit the pbl-system. The modification and explanatory texts should support preparation for future tutors. The evaluation afterwards allowed further improvement of the case-reports and gave useful feedback about the success and the students understanding of pbl. The evaluation-results have been very similar for both of the major themes (degenerative diseases and central movement disorders). Complicated cases, cases that were not straightforward, received better grades. Good structure of the case-presentation as well as during the final discussion has resulted in better grades, too. It was necessary for the students that there was an expert during the final discussion. An explicit answer to whether the tutor needs to be an expert or not could not be given. However, the experience the tutor gained in past sessions contributed a lot to the success of the pbl-session. A short exam before and after the pbl-session showed a slight improvement. Since the sessions were just one part of the curriculum, it cannot be seen as simply due to the pbl-course. Besides this individually experiences, I looked to find results that are more objective in literature. Although discussion began just after the initial use of pbl in medicine, the first reviews were not done until last centuries early 90s. “Does pbl improve the knowledge?”, “Is it better for live-long learning?”, “Does it change the way students ‘think’?” and “Are pbl students better prepared for the modern health-care system?” were just a few questions literature wanted to answer. Most of the literature was limited to simple case-reports on how pbl was integrated in a particular surrounding. Especially financial aspects were important. Smaller groups require new facilities and a change in teaching habits. Who is supposed to fulfil those needs? Especially the idea of a “tutor” is important when answering this question. Yet, literature still is undecided whether a tutor should be an expert or a non-expert. Groups lead by experts received better results as those lead by non-experts, but they probably have been more directed in their work on the cases. New literature still delivers more or less case-reports on how the curriculum was changed at certain universities. There will never be an objective answer to the question: Is pbl the better way of teaching? Too many aspects have to be considered. Especially when thinking about the financial aspect it should be clear that good medical education always requires more effort and can never be cheap. “Good value”: yes, “cheap”: no. 2011-08-10 https://doi.org/10.17192/z2005.0498 2005-11-11 Problemorientiertes Lernen Fallbeschreibungen ppn:134253663 2005