Koffein inhibiert die lymphozytäre Zytokinsynthese

Koffein verändert intrazelluläre Kalziumsignalmuster von Lymphozyten, die nach Stimulation im Rahmen der Zellaktivierung messbar sind. Dieser Effekt wird wahrscheinlich durch den Einfluss von Koffein auf intrazelluläre Ryanodinrezeptor Typ 3-gesteuerte Kalziumspeicher bedingt, welche bei Exposition...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Hohenberger, Katja
Beteiligte: Maisch, Bernhard (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2005
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Koffein verändert intrazelluläre Kalziumsignalmuster von Lymphozyten, die nach Stimulation im Rahmen der Zellaktivierung messbar sind. Dieser Effekt wird wahrscheinlich durch den Einfluss von Koffein auf intrazelluläre Ryanodinrezeptor Typ 3-gesteuerte Kalziumspeicher bedingt, welche bei Exposition von Koffein Calcium freisetzen. Weiterhin reduziert Koffein die Zytotoxizität von Lymphozyten gegen allogene Kardiomyozyten. Welche zytotoxischen Mechanismen durch Koffein tatsächlich unterdrückt werden, ist noch unbekannt. In dieser Arbeit sollten die Auswirkungen von Koffein auf die Expression von IL-2, einem Marker der T-Zell-Aktivierung, sowie der als kardiotoxisch bekannten Zytokine IFN-g und TNF-a gezeigt werden. Zu diesem Zweck wurden Splenozyten-Kulturen, welche Lymphozyten zu 87% enthalten, unspezifisch durch Concanavalin A (ConA, 5 µg/ml) stimuliert, worauf sie mit einem signifikanten Anstieg von TNF-a, IL-2 und IFN-g im Zellüberstand reagierten. Die Inkubation der Splenozyten mit Koffein (3,75mM; 10mM) während der Stimulation verhinderte die Zytokinexpression komplett. Ryanodin 1µMol blockt Ryanodinrezeptoren spezifisch und verhindert den Koffein-induzierten Calciumausstrom. In unseren Experimenten hatte Ryanodin (100 pM - 10 µM) keinen Einfluss auf die durch ConA stimulierte Expression von IL-2 und IFN-g. Jedoch konnte die Expression von TNF-a durch Ryanodin (100pM-10µM) um bis zu 20% reduziert werden im Vergleich zur ConA-stimulierten Kontrolle. Weiterhin hatte Ryanodin keine Auswirkungen auf die Koffein-induzierte Zytokinsuppression in ConA -stimulieren Splenozyten. Anhand dieser Ergebnisse postulieren wir, dass Koffein die Zytokinsynthese hemmt und dadurch zu einer verminderten Zytotoxizität der Lymphozyten gegen allogene Kardiomyozyten führt. Der Ryanodinrezeptor-abhängige intrazelluläre Calciumspeicher scheint in diesem Prozess keine signifikante Rolle zu spielen. Eventuell ist eine durch Koffein verursachte Blockade von IP3-Rezeptoren verantwortlich für die Zytokinsuppression.
Umfang:48 Seiten
DOI:10.17192/z2005.0455