Prognostische Bedeutung von Serumcholesterinwerten bei Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie

ZIELE: Frühere Studien deuten darauf hin, daß Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und niedrigen Serumcholesterinwerten eine schlechte Prognose haben. Es wird vermutet, daß erhöhte Lipoproteinwerte bakterielle Endotoxine neutralisieren können, die über eine gestaute Darmwand in das Blutsystem...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Klima, Theresia
Beteiligte: Christ, Michael (PD Dr. med.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2005
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:ZIELE: Frühere Studien deuten darauf hin, daß Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und niedrigen Serumcholesterinwerten eine schlechte Prognose haben. Es wird vermutet, daß erhöhte Lipoproteinwerte bakterielle Endotoxine neutralisieren können, die über eine gestaute Darmwand in das Blutsystem eindringen. METHODEN UND ERGEBNISSE: Wir untersuchten bei 422 Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie (DCM) [50 ± 12 Jahre, 342 Frauen, 80 Männer, linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LV-EF): 32 ± 11%] die prognostische Bedeutung von Lipidwerten. Während einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 42 Monaten verstarben 86 Patienten (20%) oder erhielten eine Herztransplantation. In der univariaten Cox Regressionsanalyse waren eine niedrige LV-EF, ein hohes NYHA-Stadium, und ein erhöhter linksventrikulärer enddiastolischer Diameter (LVEDD) starke Risikofaktoren für diesen Endpunkt, während niedriges Gesamtcholesterin, HDL-Cholesterin und Apolipoprotein AI nur schwache Prädiktoren waren. In der multivariaten Analyse zeigte sich, daß ausschließlich der LVEDD, das NYHA-Stadium und die LV-EF Parameter waren, die einen unabhängigen Beitrag zur Vorhersage des transplantatfreien Überlebens hatten (P<0,05). Die Cholesterinspiegel waren positiv mit der LV-EF und negativ mit dem LVEDD assoziiert (P<0,05). Zirkulierende sCD14-Spiegel, die als Marker für die Endotoxinbelastung beschrieben werden, zeigten einen signifikanten Zusammenhang mit den Cholesterinspiegeln (P<0,05) und der LV-EF (P<0,05). SCHLUSSFOLGERUNG: Niedriges Cholesterin ist kein unabhängiger Risikoprädiktor für die Prognose von Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, daß niedrige Cholesterinspiegel vom Schweregrad der Herzinsuffizienz abhängig sind.
DOI:10.17192/z2005.0350