Allochthone Triasschollen am Unterwerrasattel als Schlüssel zum Verständnis saxonischer Grabentektonik
Die Analyse der Lagerungsverhältnisse der allochthonen Triasschollen am Unterwerra-Grauwackensattel lässt für den Altmorschener Graben ein durch Extension gekennzeichnetes Postsalinar, ein durch gleichzeitige Kompressions- und Extensionsstrukturen geprägtes, duktil deformiertes Zechsteinsalinar sowi...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis Dataset |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2004
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Subjects: | |
Online Access: | View Record |
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Summary: | Die Analyse der Lagerungsverhältnisse der allochthonen Triasschollen am Unterwerra-Grauwackensattel lässt für den Altmorschener Graben ein durch Extension gekennzeichnetes Postsalinar, ein durch gleichzeitige Kompressions- und Extensionsstrukturen geprägtes, duktil deformiertes Zechsteinsalinar sowie ein sprödes und nahezu ungestörtes Präsalinar erkennen. Die vorgefundenen Rollover-, Kipp-, Gleit- und allochthonen Triasschollen des Postsalinars sowie die extensiven Detachments und der kompressive Schuppenbau des Zechsteinsalinars werden unter Zuhilfenahme von Ergebnissen analoger Scherboxversuche palinspastisch rekonstruiert.
Das aus der Palinspastik abgeleitete tektono-mechanische Genesemodell für die saxonischen Gräben der Hessischen Senke geht von gestaffelt (en échelon) angeordneten Teilsegmenten konjugierter Riedelscherbrüche (R und R) bzw. Blattverschiebungen des Basements aus, über denen sich unter den Bedingungen der Transtension mehrfach duktil entkoppelte pull apart- Strukturen entwickeln, die sich räumlich weit über die Grenzen der verursachenden Tiefenbrüche entfalten und sich zu einem System lineamentärer, rheinischer (NNE-SSW) und herzynischer (WNW-ESE) Grabenbrüche ausdehnen. Die duktile Entkopplung findet vor allem im Werra-Anhydrit (A1) sowie in den intramesozoischen Evaporitlagern des Postsalinars statt.
Während die Bildung der saxonischen Gräben an die Jura/Kreide-Wende zu stellen ist, vollzieht sich die polyphase Hebung und Ausgestaltung des Grauwackensattel als transpressive pop up- Struktur an konvergenten, herzynischen Scherbrüchen von der Kreide bis ins Tertiär. |
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DOI: | 10.17192/z2004.0635 |