In vitro-Untersuchungen zur Induktion der neuroendokrinen Zelldifferenzierung beim Prostata-Karzinom
Weitzel, Andree
Ausgangsfragestellung: Unter Einfluß von Androgenen differenziert sich während der Pubertät die Prostata in ein stromales, ein sekretorisches und ein nicht-sekretorisches epitheliales Kompartment. Beim Prostatakarzinom sollen zusätzliche neuroendokrine Zellen eine autokrine Stimulation des Karzinoms bedingen. In der Literatur wurde die Entstehung solcher neuroendokriner Zellen einerseits nach cAMP-Stimulierung bzw. andererseits nach IL-1ß- und IL-6-Stimulation der LNCaP-Prostatakarzinomlinie beschrieben. Die Richtigkeit dieser Aussage sollte in der vorliegenden Arbeit überprüft werden.
Material und Methoden: Mittels morphologischer, molekularbiologischer und immunhistochemischer Methoden wurde die Expression von sekretorischen und neuroendokrinen Makern in Prostatakarzinomzelllinien (LNCaP und DU-145) in vitro nach Behandlung mit Interleukin-1, Interleukin-6 und cAMP in unterschiedlichen Dosen und Applikationsformen untersucht.
Ergebnisse: Die Ergebnisse ergeben keinen Hinweis auf ein neuroendokrines Differenzierungspotential von Androgen-abhängigen Prostatakarzinomzelllinien und lassen dies auch bei Interleukin- und cAMP-Behandlung nicht erkennen. Besonders deutlich werden diese Ergebnisse beim direkten Vergleich mit einer typischen neuroendokrinen Zelllinie, bei der die neuroendokrinen Marker konstitutiv vorhanden sind.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie argumentieren gegen die Expression von neuroendokrinen(Marker- und Stimulations-) Substanzen in Androgen-abhängigen Prosatatumorzellen und unterstützen eher die Hypothese, dass neuroendokrine Zellen in der humanen Prostata sich nicht aus epithelialen Vorläuferzellen herleiten, sondern während der pubertalen Entwicklung in die Prostatadrüse einwandern. Eine spontane neuroendokrine Differenzierung von Prostatatumorzellen in vivo kann jedoch mit diesen Versuchen nicht ausgeschlossen werden
Philipps-Universität Marburg
Medical sciences Medicine
urn:nbn:de:hebis:04-z2004-05981
opus:911
https://doi.org/10.17192/z2004.0598
Medizin
ths
Prof. Dr. med.
Aumüller
Gerhard
Aumüller, Gerhard (Prof. Dr. med.)
https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2004/0598/cover.png
Publikationsserver der Universitätsbibliothek Marburg
Universitätsbibliothek Marburg
monograph
doctoralThesis
cAMP-Stimulation,
Weitzel, Andree
Weitzel
Andree
urn:nbn:de:hebis:04-z2004-05981
Neuroendocrine Zellen
Anatomie und Zellbiologie
Medical sciences Medicine
Medizin
application/pdf
Prostatakrebs
Neuroendocrine tumours
In vitro-Untersuchungen zur Induktion der neuroendokrinen Zelldifferenzierung beim Prostata-Karzinom
2011-08-10
2004
opus:911
Interleukin 1
Interleukin 6
APUD-System
German
2004-09-23
Philipps-Universität Marburg
Neurosecretory System, Carcinoma
Background: Under the influence of androgens, the prostate differentiates into a stromal, a secretory and a non-secretory epithelial compartment during puberty. The secretion can be monitored morphologically and immunohistochemically by the appearance of secretory marker proteins and typical neuroendocrine marker proteins. The differentiated state of non-secretory basal and of neuroendocrine cells is less clearly identified. Methods: Based on the so called dual stem cell hypothesis (origin of secretory and basal epithelial cells from urogenital sinus epithelium; origin of neuroendocrine cells from neural crest-derived progenitor cells), we have studied the lokalisation and expression of secretory marker protein (PSA) and neuroendocrine marker protein (CgA, NSE) in nonstimulated and IL-1ß- or cAMP-stimulated LNCaP-prostate cancer cells, to develop neuroendocrine features under such a treatment in vitro. Results and Discussion: Whereas typical secretory marker proteins where found in the secretory prostate cancer cells, we found no typical neuroendocrine marker protein in the prostate cancer cells, wether in the non-stimulated, nor in the stimulated ones. Conclusion: Our results argue against the expression of neuroendocrine substances in androgen responsive prostate secretory cells.
Ausgangsfragestellung: Unter Einfluß von Androgenen differenziert sich während der Pubertät die Prostata in ein stromales, ein sekretorisches und ein nicht-sekretorisches epitheliales Kompartment. Beim Prostatakarzinom sollen zusätzliche neuroendokrine Zellen eine autokrine Stimulation des Karzinoms bedingen. In der Literatur wurde die Entstehung solcher neuroendokriner Zellen einerseits nach cAMP-Stimulierung bzw. andererseits nach IL-1ß- und IL-6-Stimulation der LNCaP-Prostatakarzinomlinie beschrieben. Die Richtigkeit dieser Aussage sollte in der vorliegenden Arbeit überprüft werden.
Material und Methoden: Mittels morphologischer, molekularbiologischer und immunhistochemischer Methoden wurde die Expression von sekretorischen und neuroendokrinen Makern in Prostatakarzinomzelllinien (LNCaP und DU-145) in vitro nach Behandlung mit Interleukin-1, Interleukin-6 und cAMP in unterschiedlichen Dosen und Applikationsformen untersucht.
Ergebnisse: Die Ergebnisse ergeben keinen Hinweis auf ein neuroendokrines Differenzierungspotential von Androgen-abhängigen Prostatakarzinomzelllinien und lassen dies auch bei Interleukin- und cAMP-Behandlung nicht erkennen. Besonders deutlich werden diese Ergebnisse beim direkten Vergleich mit einer typischen neuroendokrinen Zelllinie, bei der die neuroendokrinen Marker konstitutiv vorhanden sind.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie argumentieren gegen die Expression von neuroendokrinen(Marker- und Stimulations-) Substanzen in Androgen-abhängigen Prosatatumorzellen und unterstützen eher die Hypothese, dass neuroendokrine Zellen in der humanen Prostata sich nicht aus epithelialen Vorläuferzellen herleiten, sondern während der pubertalen Entwicklung in die Prostatadrüse einwandern. Eine spontane neuroendokrine Differenzierung von Prostatatumorzellen in vivo kann jedoch mit diesen Versuchen nicht ausgeschlossen werden
https://doi.org/10.17192/z2004.0598
Prostate
Localization and of secretory and neuroendocrine marker proteins in the human prostate cancer cellline LNCaP following cAMP and IL-1ß stimulation
2004-11-03
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