Berufliche Laufbahn und Lebenserwartung
Einführung In einer Vielzahl von Studien wurde nachgewiesen, daß beruflich erfolgreiche Personen länger leben. Hierfür wurden verschiedene sozioökonomische und psychosoziale Faktoren verantwortlich gemacht. Ungeklärt blieb bisher, ob die mit beruflichem Erfolg verbundenen psychosozia...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2004
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Einführung In einer Vielzahl von Studien wurde
nachgewiesen, daß beruflich erfolgreiche Personen länger leben.
Hierfür wurden verschiedene sozioökonomische und psychosoziale
Faktoren verantwortlich gemacht. Ungeklärt blieb bisher, ob die
mit beruflichem Erfolg verbundenen psychosozialen Vorteile zu
einer höheren Lebenserwartung führen oder die beobachteten
Mortalitätsunterschiede allein auf Aspekten des
sozioökonomischen Status wie Einkommen, Gesundheitsversorgung
und Gesundheitsverhalten beruhen. Die Frage, inwieweit
Selektionseffekte für die Ergebnisse der durchgeführten Studien
verantwortlich sind wurde viel diskutiert, konnte aber bisher
nicht eindeutig beantwortet werden. Ziel der vorliegenden
Arbeit ist die Beantwortung der Frage, ob beruflicher Erfolg
die Lebenserwartung beeinflußt. Material und Methodik Insgesamt
1204 Graduierte der US Naval Academy, der Offiziersschule der
US Navy. Davon 379 Graduierte der Jahrgänge 1891-1900 und 879
Graduierte der Jahrgänge 1924-1925. Die Graduierten wurden
solche eingeteilt, die während ihrer Dienstzeit einen
Admiralsrang erreicht und solche, die dies nicht erreicht
hatten. Anschließend wurden diese Gruppen hinsichtlich
Mortalität mittels verschiedener statistischer Verfahren
miteinander verglichen. Ergebnisse Bei Gaduierten, die
mindestens 60 Jahre gelebt haben, war das Durchschnittsalter
der Admiräle in beiden Jahrgangsgruppen höher als das der
Nicht-Admiräle. Ein ausreichend hohes Signifikanzniveau konnte
nur bei den Jahrgängen 1891 bis 1900 erreicht werden. Mittels
Cox-Regression betrug das relative Sterberisiko der
Nicht-Admiräle der Jahrgänge 1891 - 1900 0,72 (alpha = 0,018),
das der Jahrgänge 1924 - 1925 0,87 (alpha = 0,153). Setzte man
das mindestens erreichte Lebensalter auf 70 oder 80 Jahre hoch,
verschwanden diese Unterschiede. Schlußfolgerungen Die
Ergebnisse weisen darauf hin, dass der in der vorliegenden
Studie beobachtete Mortalitätsunterschied größtenteils auf
Selektionseffekte zurückzuführen ist und kausalen Einflüssen,
falls überhaupt vorhanden, nur eine untergeordnete Rolle
beizumessen ist. Dies bedeutet, dass sich die mit beruflichem
Erfolg verbundenen psychosozialen Vorteile nicht nennenswert
auf die Lebenserwartung auswirken. |
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DOI: | 10.17192/z2004.0294 |