Pharmakokinetik von Etoposidphosphat
In der vorliegenden Arbeit wird die Pharmakokinetik des Zytostatikums Etoposid nach intravenöser Gabe von Etoposid-Phosphat untersucht. Die quantitative Analyse wurde mit der 252-Californium-Plasma-Desorptions-Massenspektrometrie nach Chloroformextraktion und dünnschichtchromatog...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2004
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | In der vorliegenden Arbeit wird die
Pharmakokinetik des Zytostatikums Etoposid nach intravenöser
Gabe von Etoposid-Phosphat untersucht. Die quantitative Analyse
wurde mit der
252-Californium-Plasma-Desorptions-Massenspektrometrie nach
Chloroformextraktion und dünnschichtchromatographischer
Aufreinigung der Proben durchgeführt. Es wurden insgesamt 30
Patienten in die Studie aufgenommen, die in der onkologischen
Abteilung der Universitätsklinik Marburg wegen
unterschiedlicher Krebsleiden mit einer Chemotherapie behandelt
wurden, die Etoposid-Phosphat enthielt. Nach zweiminütiger
Infusion des Etoposid-Phosphats wurden insgesamt sieben
Blutproben zu festen Zeiten abgenommen und die Wirkstoffspiegel
bestimmt. Aus diesen Daten wurde die AUC (?area under the
curve?) und weitere pharmakokinetische Parameter
bestimmt. In einem nächsten Schritt wurden Limited Sampling
Modelle entwickelt, die die AUC anhand von wenigen Meßpunkten
abschätzen. Von den 30 Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip
15 ausgewählt, die den Trainingsdatensatz bildeten. Anhand
dieser Stichprobe wurden Regressionsgleichungen zwischen der
AUC und den Plasmakonzentrationswerten zu verschiedenen
Zeitpunkten berechnet. Dabei wurden ein, zwei oder drei
Meßwerte in die Regressionsberechnung einbezogen. Diese
Regressionsgleichungen wurden am Testdatensatz der verbliebenen
15 Patienten validiert, indem ein statistischer Vergleich
zwischen den Ergebnissen von Trainings- und Testpatientengruppe
auf Konsistenz durchgeführt wurde. Insgesamt wurden so 18
Modelle validiert. Bei den Ein-Prädiktor-Modellen war der
Meßwert 8h nach Infusion der mit der höchsten
Schätzgenauigkeit, bei den Zwei-Prädiktor-Modellen waren es die
Meßwerte nach 15min und 8h. Eine Berücksichtigung weiterer
Meßwerte brachte keine Verbesserung der Schätzgenauigkeit. Die
vorgestellten Modelle sind nicht auf bestimmte
Therapieschemata, Dosierungen, Tumorarten oder Altersstufen der
Patienten beschränkt. Sie stellen ein praktikables und
effizientes Verfahren dar, um die AUC von Etoposid nach
Infusion des prodrugs Etoposid-Phosphat mit geringem zeitlichen
und materiellen Aufwand exakt bestimmen zu können. Für den
Onkologen ergibt sich somit die Möglichkeit, die Zusammenhänge
zwischen AUC und Wirkung an großen Patientenkollektiven genauer
untersuchen zu können, um die Dosierung in Zukunft optimal an
die individuellen Gegebenheiten des Patienten anpassen zu
können. |
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DOI: | 10.17192/z2004.0214 |