Die Wirkung intrathekaler Baclofenapplikation auf die Freisetzung von Adrenalin, Noradrenalin und Homovanillinsäure aus dem Nucleus paraventricularis hypothalami der Ratte

Einleitung: In der klinischen Beobachtung an Patienten, die sowohl an einer Spastik, als auch an autonomer Dysregulation unter anderem in Form von entgleister Hypertonie, litten, zeigte sich, dass sich bei intrathekaler Baclofengabe sowohl die Spastik, als auch die Blutdrucksituation...

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Main Author: Czell, David
Contributors: Becker, PD Dr. Ralf (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2003
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:Einleitung: In der klinischen Beobachtung an Patienten, die sowohl an einer Spastik, als auch an autonomer Dysregulation unter anderem in Form von entgleister Hypertonie, litten, zeigte sich, dass sich bei intrathekaler Baclofengabe sowohl die Spastik, als auch die Blutdrucksituation besserte. Diese Beobachtung gab Anlass zu einem Gemeinschaftsprojekt, in dem die Neurotransmitter bzw. deren Abbauprodukte Adrenalin, Noradrenalin, HVA, Dopac, 5-HT, Glutamat und Aspartat bestimmt wurden. Parallel wurde intraarteriell der Blutdruck gemessen. Ziel: In dieser Arbeit sollte der Zusammenhang zwischen intrathekaler Baclofenapplikation und Freisetzung von Adrenalin, Noradrenalin und Homovanillinsäure untersucht werden. Homovanillinsäure, als Abbauprodukt von Noradrenalin, Adrenalin und Dopamin wurden als Parameter für die Ausschüttung von Dopamin verwendet. Vom Nucleus paraventricularis hypothalami ist bekannt, dass er sowohl neuroendokrinologische Aufgaben übernimmt, als auch eine Rolle in der zentralen Regulation autonomer Funktion, unter anderen der Kontrolle des Blutdrucks spielt. Die erste Aufgabe wird dem magnozellulären Anteil, die zweite Aufgabe dem parvozellulären Anteil des Nucleus paraventricularis hypothalami zu geschrieben. Baclofen ist ein spezifischer GABA ? B ? Rezeptor Agonist. Methode: Zur Untersuchung implantierten wir eine Mikrodialysesonde in den Nucleus para-ventricularis hypothalami. Von den insgesamt 38 Tieren applizierten 1,5 mg Baclofen 19 Tieren der Verum ? und die entsprechende Menge Ringerlösung 19 Tieren der Kontrollgruppe intrathekal. Mit Hilfe der HPLC bestimmten wir gleichzeitig die für diese Studie relevanten Katecholamine Noradrenalin, Adrenalin und den Metaboliten HVA, als auch die Neurotransmitter bzw. deren Abbauprodukte Dopa, Dopamin, Dopac, 5-HT und 5-HIAA, sowie die Aninosäuren Aspartat und Glutamat im Mikrodialysat. Ergebnis: Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen der Verum- und Kontrollgruppe bezüglich der Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin aus dem Nucleus paraventricularis hypothalami. Für HVA kann eine signifikante Erhöhung der Werte in der Verum - im Vergleich zur Kontrollgruppe nachgewiesen werden und weisen somit auf eine Beeinflussung durch Baclofen hin. Daher kann nach dieser Studie die Ausgangshypothese lediglich für HVA widerlegt werden, für Adrenalin und Noradrenalin kann sie weder bestätigt noch widerlegt werden. Schlussfolgerung: Um eine Antwort über den Einfluss des Nucleus paraventricularis hypothalami in der zentralen Blutdruckregulation und seine Beeinflussung durch Baclofen auf die Ausschüttung u.a. von Adrenalin, Noradrenalin und HVA zu geben ist sind weitere Studien sicher erforderlich.
Physical Description:80 Pages
DOI:10.17192/z2003.0720