Lebensqualität von Brustkrebspatientinnen bei offener und verschlossener Reaktion auf ein Gesprächs- und Informationsangebot
Da sich die Voraussetzungen in der Nachsorge von Patientinnen mit Brustkrebs im letzten Jahrzehnt verändert haben, wird im Theorieteil der Arbeit auf das Konzept Lebensqualität, die Krankheit Brustkrebs selbst, die aktuellen Nachsorgebedingungen und auf Coping eingegangen. Im Ans...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2003
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Da sich die Voraussetzungen in der Nachsorge von
Patientinnen mit Brustkrebs im letzten Jahrzehnt verändert
haben, wird im Theorieteil der Arbeit auf das Konzept
Lebensqualität, die Krankheit Brustkrebs selbst, die aktuellen
Nachsorgebedingungen und auf Coping eingegangen. Im Anschluß
erfolgt die Darstellung der Ergebnisse von 204 Patientinnen,
die zwischen 1996 und 1998 an einem neu diagnostizierten
Mammakarzinom erkrankt und operiert worden sind. Die Daten
wurden bezüglich der Lebensqualität in der Nachsorgeperiode von
einem Jahr ausgewertet. Als Meßinstrument wurde der Quality of
Life Questionnaire der EORTC benutzt. Es zeigt sich, daß sich
für alle Patientinnen die Lebensqualität im Verlauf von einem
Jahr signifikant erhöht. Die Patientinnen, die eine offene
Haltung bezüglich eines Informations- und Gesprächsangebots
zeigen (n=43), haben zum Zeitpunkt der Klinikentlassung und
nach 12 Monaten eine signifikant schlechtere globale
Lebensqualität als die verschlossenen Patientinnen (n=12). Die
bezüglich des Gesprächs- und Informationsangebots indifferenten
Patientinnen (n=149) nehmen einen Mittelplatz ein.
Als
weiteres Ergebnis zeigt sich ein signifikanter Unterschied
zwischen der Selbsteinschätzung der Lebensqualität durch die
Patientinnen und der Fremdeinschätzung der Lebensqualität durch
die Interviewführenden. Die Patientinnen schätzen ihre globale
Lebensqualität signifikant schlechter ein (Mittelwert: 58), als
dies in der Fremdeinschätzung durch die Interviewführenden der
Fall ist (Mittelwert: 63,2).Die Ergebnisse könnten darauf
hindeuten, daß die Offenheit der Patientinnen aus einer inneren
Not heraus besteht, während die verschlossenen Patientinnen
durch die größere Distanz zum Thema Brustkrebs von einer
höheren Lebensqualität profitieren. Die in der Literatur
referierten Ergebnisse bezüglich der Selbst- und
Fremdeinschätzung der Lebensqualität finden in dieser Studie
keine Bestätigung. Es wird deutlich, daß es in der Nachsorge
unterschiedliche Reaktionen mit Auswirkung auf die
Lebensqualität der Patientinnen gibt; eine Forschungsvertiefung
wäre für die bessere Kenntnis der psychosozialen Situation der
Patientinnen und nachfolgend für eine Verbesserung der
Nachsorge im Sinne der aktuellen Leitlinien
wünschenswert. |
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DOI: | 10.17192/z2003.0717 |