ethnic language German This study deals with the construction of German-American ethnicity as a mixture of ethnicism and ethnical nationalism in the time between WW1 and WW2 by ‘inland-German’ and German-American ‘identity managers’. Ethnicity as an ideological construct of the modern age is neither a mere invention nor an object of limitless manipulation. Ethnical consciousness uses selectively elements of actual discourses and depends on economical, political, social and cultural circumstances. The construction of ethnicity was the main part of ‘auslandsdeutsche Kulturarbeit’ (foreign-German cultural activity). Its dominating term was ‘Volk’ in the meaning of ‘Ethnos’ which was defined accordingly to the ideology of ‘Kultur’ and ‘Rasse’. ‘Kulturarbeit’ intended the organization of all German-borns without regard of national boundaries. The introduction of the category ‘Volk’ was an attempt to diminish the importance of the category ‘state’. Therefore the ‘Kulturarbeiter’ (cultural activists) postulated the care of German national traditions (‘deutsches Volkstum’) by which they meant the culture of the German folk. Already at the end of the 18th century there existed a lot of anti-American stereotypes in Germany and in the 1840ies theoretical and practical approaches of ‘Kulturarbeit’ were formulated. Furthermore there was a slowly increasing revival of the ‘foreign-German idea’ in the German Empire since the 1880ies. In the meantime the German-American movement reached its peak. After 1918 the flourishing anti-Americanism in Germany and the rather negative assessments of the future of ‘German-America’ hindered activities for the German Americans. Here first differences between ‘inland-German’ and German-American ‘Kulturarbeitern’ appeared by the dispute about the German Americans as ‘Kulturdünger’ (cultural fertilizer). This objection meant the loss of German national traditions and led therefore to the ‘inland-German’ request for remigration after 1935. The three pillars of German-American ethnicity consisted in the construction of the ideal German American, the German language and the German-American historical consciousness. The ideal German American was formed from ‘German’ virtues and exemplified by ideal German-American groups and persons. Generally language had been the prime factor for the construction of German-American identity. In the face of little hope for the language preservation the German language had been glorified. The legend about the defeat in the vote – due to a single vote of a German American – about German becoming the national language of the USA had been stylized to a warning signal of language loss. And ‘Pennsylvania-Dutch’ was pointed out as an example for language preservation. With a higher historical consciousness identity constructors aimed for more social influence. In order to legitimate own demands and weaken the Anglo-American claim as ‘first Americans’ it was also searched for earlier references of German immigration. Furthermore the ‘German-American’ achievements were emphasized, ‘German’ virtues were connected with German-American heroes and their worship was pushed. Above all ethnical theorists looked for the connection of US-myths like the ‘winning of the west’ to German-American identity. In order to interest Germans and German Americans for their history and to produce a borderless all-German consciousness the ‘Kulturarbeiter’ propagated genealogy. Although the ‘Kulturarbeiter’ on both sides of the Atlantic had a great deal in common there existed also differences in their theoretical and practical performance due to different circumstances. Thus the ‘Kulturarbeit’ of the German-American protagonists was less dissimilatoric than the one of the ‘inland-Germans’. Especially in Germany in the time of the Third Reich the following changes of paradigms can be found: a) the equating of the German Americans with the ‘foreign-Germans’ (Auslandsdeutschen) in Europe, b) the replacement of the primacy of language by ‘Rasse’, c) the orientation away from the urban to the rural Germanness, d) caused by the war devaluation of the attachment to the soil and enhancement of the preparedness for migration. The success of ‘auslandsdeutsche Kulturarbeit’ in Germany was based on the compensation of the loss of Germany’s world-wide recognition. The ‘Volk’ as a secularized religion replaced the reduced unloved new state. Further the success depended on the educated classes who looked at it as their very own matter and hoped to improve their social status by it. However ‘Kulturarbeit’ failed in the USA because in the end it was an ‘Inland-German’ activity. For instance more than 90 % of the German-American ‘identity managers’ had been born in Germany and mostly secondary socialized there. ‘Auslandsdeutsche Kulturarbeit’ had only been attractive for a few German Americans and the vast majority missed its relation to their everyday life. 2003-11-11 Europäische Ethnologie / Kulturwissenschaft auslandsdeutsche Kulturarbeit 2011-08-10 Ethnizität ethnic ideals German Americans Ethnizität [Motiv] Deutschamerikanertum und Volkstumsgedanke. Zur Ethnizitätskonstruktion durch die auslandsdeutsche Kulturarbeit zwischen 1918 und 1945 ths Prof. Dr. Scharfe Martin Scharfe, Martin (Prof. Dr.) Philipps-Universität Marburg ppn:126151121 Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Philosophie Gegenstand dieser Arbeit ist die Konstruktion der deutschamerikanischen Ethnizität aus einer Mischung von Ethnizismus und ethnischem Nationalismus in der Zwischenkriegszeit durch inlandsdeutsche und deutschamerikanische 'Identitätsmanager'. Ethnizität als ideologisches Konstrukt der Moderne ist keine bloße Erfindung und nicht unbeschränkt manipulierbar. Ethnisches Bewußtsein bedient sich selektiv aktueller Diskurselemente und hängt von ökonomischen, politischen, sozialen und kulturellen Gegebenheiten ab. Die Ethnizitätskonstruktion erfolgte unter dem Signet der auslandsdeutschen Kulturarbeit. Ihr Leitbegriff war ‚Volk’ im Sinne von ‚Ethnos’, der sich aus dem Spektrum von ‚Kultur’ und ‚Rasse’ bestimmte. Die Kulturarbeit bezweckte unabhängig von Staatsgrenzen die Organisierung aller Deutschstämmigen. Mit der Kategorie ‚Volk’ wurde versucht, die Kategorie ‚Staat’ abzudrängen. Dazu postulierten die ‚Kulturarbeiter’ die Pflege des deutschen ‚Volkstums’, womit sie ‚die Kultur’ des deutschen Volkes meinten. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts existierten viele antiamerikanische Stereotypen in Deutschland und in den 1840er Jahren waren theoretische und praktische Ansätze der Kulturarbeit formuliert worden. Zudem lebte im Deutschen Reich erst in den 1880er Jahren der auslandsdeutsche Gedanke langsam wieder auf, während die deutschamerikanische Bewegung um diese Zeit ihren Höhepunkt erreichte. Nach 1918 behinderten im Reich der aufblühende Antiamerikanismus und die eher negative Einschätzung der Zukunft ‚Deutsch-Amerikas’ eine Befassung mit den Deutschamerikanern. Erste Differenzen zwischen inlandsdeutschen und deutschamerikanischen ‘Kulturarbeitern’ zeigten sich mit dem Streit um die Deutschamerikaner als ‚Kulturdünger’. Dieser Vorwurf meinte den Verlust des deutschen Volkstums und führte daher nach 1935 zur inlandsdeutschen Forderung nach Rückwanderung. Die drei Säulen der Konstruktion der deutschamerikanischen Ethnizität bestanden aus dem Idealbild des Deutschamerikaners, der deutschen Sprache und dem deutschamerikanischen Geschichtsbewußtsein. Der ideale Deutschamerikaner wurde an ‚deutschen’ Tugenden sowie an idealen deutschamerikanischen Gruppen und Personen festgemacht. Generell lag das Primat bei der Konstruktion des Deutschamerikaners bei der Sprache. Angesichts der geringen Hoffnung auf Spracherhalt wurde die deutsche Sprache glorifiziert, die Legende über die verlorene Wahl des Deutschen als Staatssprache infolge der Stimme eines Deutschamerikaners zum warnenden Fanal des Sprachverlusts stilisiert und das ‚Pennsylvania-Dutch’ als Vorbild für den Spracherhalt herausgehoben. Mit einem stärkeren Geschichtsbewußtsein hofften die ‚Identitätsmanager’, mehr gesellschaftlichen Einfluß zu gewinnen. Um eigene Forderungen zu legitimieren und den angloamerikanischen Anspruch als ‚erste Amerikaner’ zu entkräften, wurde nach möglichst frühen historischen Belegen zur deutschamerikanischen Einwanderung gesucht. Weiter wurden ‚deutschamerikanische’ Leistungen herausgekehrt, ‚deutsche’ Tugenden an deutschamerikanischen Heroen festgemacht und deren Kult betrieben. Vor allem versuchte man, die deutschamerikanische Identität mit US-Mythen zu verknüpfen, wie etwa mit der des ‚winning of the west’. Um die Deutschen und Deutschamerikaner mehr für ihre Geschichte zu interessieren und ein grenzüberschreitendes gesamtdeutsches Bewußtsein zu schaffen, propagierten die ‚Kulturarbeiter’ die Familiengeschichte. Trotz aller Gemeinsamkeiten der ‚Kulturarbeiter’ auf beiden Seiten des Atlantiks gab es wegen der unterschiedlichen Bedingungen auch Differenzen im theoretischen und praktischen Vorgehen. So war die Kulturarbeit deutschamerikanischer Vertreter weit weniger dissimilatorisch als die der inlandsdeutschen Akteure. Folgende Paradigmenwechsel sind gerade in der NS-Zeit im Reich erkennbar: a) die Gleichstellung der Deutschamerikaner mit den europäischen Auslandsdeutschen, b) der Ersatz des Primats der Sprache durch das der Rasse, c) die Orientierung weg vom städtischen hin zum ländlichen Deutschtum, d) kriegsbedingte Abwertung der ‚Schollenverhaftung’ und Aufwertung des ‚Wandertriebs’. Der Erfolg der auslandsdeutschen Kulturarbeit im Deutschen Reich beruhte auf der Kompensation des Verlusts deutscher Weltgeltung. An die Stelle des verkleinerten, ungeliebten neuen Staates trat das ‚Volk’ als säkularisierte Religion. Ferner beruhte der Erfolg auf dem Bildungsbürgertum, das die Kulturarbeit als seine ureigenste Sache verstand und damit sein gesunkenes Sozialprestige zu heben hoffte. Dagegen scheiterte die Kulturarbeit in den USA, weil sie letztlich eine 'reichsdeutsche Veranstaltung' war. Etwa waren mehr als über 90 % der deutschamerikanischen ‚Identitätsmanager’ noch im Reich geboren und die allermeisten dort sekundär sozialisiert worden. Die Kulturarbeit war nur für wenige Deutschamerikaner attraktiv, denn bei der überwiegenden Mehrheit fehlte der Bezug zu ihrem Alltag. 2000 2000-11-15 opus:524 Deutschland / Nationalismus / Rassismus foreign-German cultural activity https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2003/0646/cover.png Migration ethnische Identität ethnic history Bund der Auslandsdeutschen Nationalismus [Motiv] Customs, etiquette, folklore Ethnologie https://doi.org/10.17192/z2003.0646 German Americanness and the idea of ‘Volkstum’ (national culture). Towards the construction of ethnicity by the ‘auslandsdeutsche Kulturarbeit’ (foreign-German cultural activity) between 1918 and 1945 urn:nbn:de:hebis:04-z2003-06464 monograph Publikationsserver der Universitätsbibliothek Marburg Universitätsbibliothek Marburg 480 application/pdf Retterath, Hans-Werner Retterath Hans-Werner USA-Auswanderung Volkstumsarbeit doctoralThesis Deutschamerikaner Deutsche / Ausla