Dynamiken regionaler (Neu)Ordnung - Die Rolle des moderaten Islamismus (Stand: Juni 2015)

Wie bereits in einem früheren Policy Paper dargestellt, haben sich die Umbruchprozesse der MENA-Region von 2011 nicht nur in den Nationalstaaten selbst, sondern auch auf inter- und intraregionaler Ebene ausgewirkt. Auffälliger Indikator für die regionalpolitischen Umstrukturierungen war die Herausbi...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:MENA-direkt (Band 04)
Autoren: Dihstelhoff, Julius, Lohse, Alexander
Format: Arbeit
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2015
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Wie bereits in einem früheren Policy Paper dargestellt, haben sich die Umbruchprozesse der MENA-Region von 2011 nicht nur in den Nationalstaaten selbst, sondern auch auf inter- und intraregionaler Ebene ausgewirkt. Auffälliger Indikator für die regionalpolitischen Umstrukturierungen war die Herausbildung von zwei Aktionsachsen, die zur zwischenzeitlichen Konstituierung von konkurrierenden Gravitationszentren entlang des Phänomens des moderaten Islamismus geführt hatte. Bis Juni 2015 haben sich regionale Konstellationen von Machtstrukturen, die sich durch die Systemveränderungen seit 2011 abgezeichnet und durch die Amtsenthebung Mohamed Mursis weiter akzentuiert hatten, erneut re-konfiguriert. Dies umfasst sowohl Kooperations-, als auch Konkurrenzverhältnisse der Staaten des Nahen Ostens, die nach wie vor einer permanenten Neuaushandlung unterworfen sind. Vor diesem Hintergrund soll analysiert werden, inwiefern sich die geopolitischen Machtverhältnisse in der Region des Mittleren Ostens verändert haben und es sich bei dem Phänomen des moderaten Islamismus weiterhin um einen zentralen Faktor in diesen Aushandlungsprozessen von regionaler (Neu-)Ordnung handelt. Daher soll in diesem Papier die Beeinflussung der Re-Konfigurationen staatlicher Ordnung durch den moderaten Islamismus analysiert werden. Zunächst wird eine kurze Bestandsaufnahme über die Rolle des moderaten Islamismus als zentrale Determinante von Außen- und Interessenpolitiken unterschiedlicher Staaten des Nahen Ostens seit Beginn der systemischen Umbruchprozesse in der MENA-Region von 2011 vorgenommen. Auf dieser Grundlage werden an den Beispielen des Verhältnisses der Regionalstaaten gegenüber Iran und der Ausweitung der Organisation „Islamischer Staat“ (IS)exemplarisch zwei gewichtige Bedrohungsszenarien aufgezeigt, die Einfluss auf die Neuverhandlung der Region haben. Empirische Grundlagen für die Analyse bilden Auswertungen von unterschiedlichen Schriftdokumenten, Hintergrundgesprächen und Interviews, die im Kontext der Feldforschung in Katar (Januar 2015) und Istanbul (Mai 2015) entstanden sind.
DOI:10.17192/es2015.0011