Neue Akzente im Parlamentswahlkampf 2014 der moderat-islamistischen Ennahda in Tunesien: Einheit, Konsens und Pragmatismus
Nach den tunesischen Parlamentswahlen im Oktober 2014 wurde Ennahda ob ihrer Stimmverluste von fast 10% immer wieder als „Wahlverliererin“ bezeichnet. Der Lernprozess, den die Partei seit den Wahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung 2011 durchlaufen hat und der sich sowohl in dem professionell...
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Veröffentlicht in: | MENA-direkt (Band 01) |
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Autoren: | , , |
Format: | Ausgabe |
Sprache: | Deutsch |
Veröffentlicht: |
Philipps-Universität Marburg
2015
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Online Zugang: | PDF-Volltext |
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Zusammenfassung: | Nach den tunesischen Parlamentswahlen im Oktober 2014 wurde Ennahda ob
ihrer Stimmverluste von fast 10% immer wieder als „Wahlverliererin“
bezeichnet. Der Lernprozess, den die Partei seit den Wahlen zur
Verfassungsgebenden Versammlung 2011 durchlaufen hat und der sich sowohl
in dem professionellen und themenorientierten Wahlkampf als auch dem
pragmatischen und diversifizierten Wahlprogramm widerspiegelte, wurde im
In- und Ausland hingegen oft außer Acht gelassen. Demokratisierung und
Konsensfindung bleiben die übergeordneten Ziele der Partei. Hinzu kommt,
dass die bisherigen Erfolge zu einer kollektiven Identitätsbildung
geführt haben und die Parteimitglieder ihren Platz in der Mitte der
Gesellschaft als Errungenschaft sehen, auf die sie stolz sind und die
ihnen Schutz vor den Repressionen bietet, denen sie zuvor ausgesetzt
waren. Alles in allem hat sich Ennahda als pragmatische Partei
präsentiert, die zwar ihre eigenen Positionen vertritt, diese aber im
Kontext der Parlamentswahlen voranging als verhandelbar versteht und
somit offiziell einem Diskurs für nationale Einheit in Tunesien unterordnet. |
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ISSN: | 2364-7035 |
DOI: | 10.17192/es2015.0004 |