Der vielgeschäftige Herr Fischer - ein deutscher Psychologe im Dritten Reich und danach. Gert Heinz Fischer (1909-1993).

G.H. Fischer promovierte bei E.R. Jaensch in Marburg, wurde während seiner Tätigkeit als Wehrmachtspsychologe 1935 habilitiert und erhielt nach dem Tod von Jaensch 1940 den Ruf nach Marburg als dessen Nachfolger. Er leitete das Institut für psychologische Anthropologie bis 1945 und übernahm Nebentät...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Kumpf, Martin
Format: Biographie
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2014
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:G.H. Fischer promovierte bei E.R. Jaensch in Marburg, wurde während seiner Tätigkeit als Wehrmachtspsychologe 1935 habilitiert und erhielt nach dem Tod von Jaensch 1940 den Ruf nach Marburg als dessen Nachfolger. Er leitete das Institut für psychologische Anthropologie bis 1945 und übernahm Nebentätigkeiten für die Wehrmacht und eine Reihe von NS-Organisationen. Sein Wunsch, in die SS aufgenommen zu werden, wurde nicht erfüllt. Die Fortsetzung seines ohne Erlaubnis aufgenommenen Medizinstudiums, das er teilweise während angeblicher Krankheitszeiten durchführte, wurde untersagt. Ende 1945 wurde er als Professor entlassen, war zeitweilig interniert und beteiligte sich 1949 als psychologischer und medizinischer Experte an einer Illustriertenserie über einen Wunderheiler. Nach einem Versuch, als Psychotherapeut Fuß zu fassen, ging er 1952 in den hessischen Schuldienst und betrieb einen langjährigen erfolglosen Rechtsstreit um seine Rückkehr an eine Hochschule. Als Oberstudiendirektor leitete er eine Ausbildungsstätte für Studienreferendare und ging 1974 in den Ruhestand. Fischer reklamierte in Publikationen antinazistische Aktivitäten, die sich als Erfindungen erweisen.
DOI:10.17192/es2014.0006