“Speaking like a White Person” Ideologies about Accent among Cameroonian Immigrants in Paris

Dieser Artikel beschreibt die persönlichen Erfahrungen von Migrant*innen aus Kamerun in Paris mit unterschiedlichen Akzenten anhand einer Analyse ihrer Sprachideologien zur Praxis des „whitiser“. Der Neologismus wird von ihnen als ein Akt des „Sprechens wie eine weiße Person“ oder, mit anderen Worte...

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Published in:Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie
Main Author: Telep, Suzie
Format: Journal Article
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2021
Subjects:
Online Access:Online Access
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Description
Summary:Dieser Artikel beschreibt die persönlichen Erfahrungen von Migrant*innen aus Kamerun in Paris mit unterschiedlichen Akzenten anhand einer Analyse ihrer Sprachideologien zur Praxis des „whitiser“. Der Neologismus wird von ihnen als ein Akt des „Sprechens wie eine weiße Person“ oder, mit anderen Worten, als „Französisch sprechen ohne Akzent“ definiert. Viele Sprecher*innen beschreiben diese Praxis als eine Form von Akkommodation, die darin besteht, die eigene Sprechweise an jene von französischen oder kameruner Gesprächspartner*innen anzupassen, indem sie deren Akzent imitieren. Dagegen definieren es einige Sprecher*innen als eine Imitation von französischem Akzent beim Sprechen von Kameruner*innen mit Kameruner*innen im Kamerun und assoziieren sehr negative Bewertungen mit dieser Praxis. Meistens wird sie als eine Form der Assimilation, der Verleugnung der eigenen Herkunft und des Ausdrucks eines durch die Kolonisierung geerbten Minderwertigkeitskomplexes gesehen. Aufgrund dessen haben die Sprecher*innen ambivalente Einstellungen, die aus der Spannung zwischen ihren Sehnsüchten resultiert, sich mit der „weißen“ oder „französischen“ Bevölkerung zu identifizieren und sich von postkolonialen Machtstrukturen zu emanzipieren, die zwischen Personen in Frankreich und in Kamerun bestehen. Daher besetzen die Sprecher*innen die Kategorie „weiß“ je nach Interaktionskontext mit unterschiedlichen sozialen Bedeutungen. This article describes the personal experiences of Cameroonian immigrants in Paris about accent differences through an analysis of their ideologies on the act of whitiser. This neologism is defined by them as the act of “speaking like a white person” or, in other words, “speaking French without an accent”. Many speakers define this practice as a form of accommodation, which consists in adapting one’s way of speaking to French or non Cameroonian interlocutors by imitating their accents, while a few speakers define it as the imitation of the French accent by a Cameroonian talking with another Cameroonian in Cameroon, and associate highly negative values to the practice. Most of the times it is perceived as a form of assimilation, a denial of one’s origins and as the expression of an inferiority complex inherited from colonization. Therefore, the speakers have ambivalent opinions about this practice, thus revealing a tension between their ambivalent desire to identify with the group of “White” or “French” people and their desire to emancipate from postcolonial power relations between the French and the Cameroonian people. They invest the category “White” with variable social meanings, depending on the interactional contexts.
DOI:10.17192/obst.2021.98.8664