Haubfleisch, Dietmar: Die Schulfarm Insel Scharfenberg in der NS-Zeit. In: Weimarer Versuchs- und Reformschulen am Übergang zur NS-Zeit. Beiträge zur schulgeschichtlichen Tagung vom 16. - 17. November 1993 im Hamburger Schulmuseum, hrsg. von Reiner Lehberger (=Hamburger Schriftenreihe zur Schul- und Unterrichtsgeschichte, 6), Hamburg 1994, S. 84-96. - U.d.T. 'Die Schulfarm Insel Scharfenberg (Berlin) in der NS-Zeit' und im Anmerkungsteil leicht verändert wieder: Marburg 1997:
http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1997/0007.html
Dietmar Haubfleisch
Die Schulfarm Insel Scharfenberg (Berlin) in der NS-Zeit
Die in Berlin gelegene, 1922 gegründete 'Schulfarm
Insel Scharfenberg' war eine der bedeutendsten
(höheren) öffentlichen, reformpädagogisch
arbeitenden Versuchsschulen der Weimarer Republik [1] . Sie gehörte
zu der Gruppe von progressiven Reformschulen, die von den
Nationalsozialisten nicht aufgelöst wurden, sondern
auch in den Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft
weiter bestanden [2]
(und auch nach 1945 weitergeführt wurden [3] ).
Mit gutem Grund wurde das von dem Pädagogen Wilhelm
Blume (1884-1970) initiierte und geleitete, im Tegeler See
gelegene städtische Jungeninternat als
'radikaldemokratisches Freiheitsexperiment' bezeichnet [4] . Denn an wohl
keiner anderen öffentlichen Reformschule der Weimarer
Republik wurde eine solch weitreichende Schülerselbst-
bzw. -mitverwaltung praktiziert wie hier: Alle Mitglieder
der Gemeinschaft, Lehrer und Schüler, wirkten an der
Entscheidung über die die Gemeinschaft betreffenden
Fragen mit gleicher Stimme, d.h. ohne ein nach Lebensalter
oder Autorität gestaffeltes Zensus-Wahlrecht, mit. Wie
weit die Selbstverwaltungsbefugnisse gingen, zeigt sich
wohl am besten in Grundsatzbeschlüssen wie dem,
daß die Inselgemeinschaft mit 2/3-Mehrheit
darüber entschied, ob ein neuer Schüler nach
einer Probezeit volles Mitglied der Gemeinschaft werden
könne oder nicht - oder, daß die Gemeinschaft
das Recht besaß, mit 2/3-Mehrheit den Ausschluß
eines Schülers zu bewirken [5] .
Seit etwa April 1932 - also etwa zu dem Zeitpunkt, als
Hindenburg zum Reichspräsidenten gewählt wurde
(10.04.1932) und zu dem die seit 1925 ununterbrochen
regierende 'Weimarer Koalition' unter
Ministerpräsident Otto Braun (SPD) ihre Mehrheit
verlor (Preußische Landtagswahl vom 24.04.1932) und
fortan nur noch geschäftsführend im Amt bleiben
konnte - geriet die Schulfarm, wie auch andere progressive
(Berliner) Reformschulen, unter immer stärkeren Druck
der rechten Presse [6]
.
Seit etwa dieser Zeit bewirkten die politischen Ereignisse
außerhalb der Insel zudem auch eine zunehmende
politische Radikalisierung innerhalb der Scharfenberger
Schülerschaft. Dies zeigte sich beispielsweise im
Entstehen einer kleinen nationalsozialistischen und einer
kommunistisch orientierten (auch sozialdemokratische
Schüler einbindenden) Schülergruppe. Die
zunehmende politische Polarisierung der Inselgemeinschaft
wurde u.a. auch sichtbar, als - nach dem Ausscheiden der
bisher 'meinungsbildenden' Abiturienten - trotz mehrerer
Wahlversuche im Frühjahr 1932 keine Wahl eines
vollständigen 'Ausschusses', eines aus Schülern
und Lehrern bestehenden Selbstverwaltungsgremiums, zustande
kam. Blume verfaßte aufgrund dieses Faktums einen
Aufruf ('Ich klage an!'), in dem er die Gemeinschaft ob
ihrer Unfähigkeit, einen vollständigen
Ausschuß zu wählen, anklagte und den -
vergeblichen - Versuch unternahm, ihr einen 'Ruck' nach
vorn zu geben: Er wandte sich gegen 'Gesinnungslumperei'
und gegen die 'Miesmacher', die "jeden Ansatz wahren
Führertums bei ihren Kameraden durch kritisierendes
und herabziehendes Gerede erstick[t]en", so daß die
Scharfenberger Selbstverwaltung "heruntergekommen [sei],
genau so wie in der Öffentlichkeit Führer wie
Ebert und Stresemann in ihrer Wirksamkeit aus den eigenen
Reihen durch nörgelnde und neidische Besserwisser
gehemmt worden sind, so daß auch da [d.h. auf
Reichsebene!] als gescheitert angesehen werden wird " [7] :
"Ich rufe alle Andersgesinnten auf, diesem Unwesen in 12.
Stunde sich entgegenzustemmen. Man glaubt ja nicht, wie
groß die Macht des Guten in der Welt ist, wenn sie
sich aufrafft und nicht den Negativen das Reich
läßt !" [8]
Die mit diesem Aufruf verbundenen Hoffnungen Blumes sollte
sich weder für die Schulfarm noch für die
Republik erfüllen.
Ostern 1932 hatte Blume neben der Leitung der Schulfarm in
einem 'Doppeldirektorat' auch die Leitung der
Humboldtschule Berlin-Tegel, einer der damals
größten höheren Schulen Berlins,
übernommen. Erklärtes Ziel dieses
'Doppelschulversuches' war es, zu erproben, inwieweit die
auf Scharfenberg in zehnjährigem Versuch gemachten
Erfahrungen auf eine 'normale' höhere
Großstadtschule übertragen werden
könnten.
Es sieht jedoch danach aus, als ob dies nicht die einzige
und alleinige Motivation Blumes für dieses
Großunternehmen gewesen sei. Der ehemalige
Scharfenbergschüler Heinrich Scheel (geb. 1915)
schreibt in seinen Erinnerungen, daß die
(erfolgreichen) Humboldtschul-Aktivitäten Blumes - dem
Scheel u.a. "eine Nase für atmosphärische
Veränderungen der politischen Großwetterlage"
bescheinigt - ihm und vielen seiner Mitschüler "wie
ein Rückzug aus einer weit vorgeschobenen Stellung"
erschienen seien [9]
. Diese "zunächst mehr
gefühlsmäßige Ahnung" habe sich im Sommer
1932 "in einen handfesten und auch laut ausgesprochenen
Verdacht" verwandelt [10] : Am 20.07.1932 war der
'Preußenschlag' von Papens und Schleichers erfolgt,
der die parlamentarisch nicht mehr lösbare
Regierungsfrage in Preußen durch den Zwang einer
Notverordnungslösung 'regelte' und in dessen Gefolge
die bislang geschäftsführende Regierung ihres des
Amtes enthoben und Papen als Reichskommissar in
Preußen eingesetzt wurde. Bei den Reichstagswahlen am
31.07.1932 war die NSDAP zur stärksten Partei
geworden. Bald darauf, wohl Anfang Juli 1932, setzte Blume
in einer (sich aus der Schüler-, Lehrer- und
Elternschaft zusammensetzenden) Schulgemeindesitzung mit
Hilfe der Elternschaft (nach Überwindung von
Widerständen innerhalb derselben!) gegen den Willen
des Großteils der Schülerschaft, d.h. gegen die
Mehrheit der Schulgemeinde, durch, daß die Verleihung
des Stimmrechts an die neuen Schüler, die bisher von
der gesamten Inselgemeinschaft in der Abendaussprache
geschehen war, der Gemeinschaft zu entziehen und sich
selbst vorzubehalten [11] . Dies bedeutete das Ende des
Scharfenberger Schulversuches in seiner Dimension als
'radikaldemokratisches Freiheitsexperiment'. Und es kann
(und muß wohl) dahingehend interpretiert werden,
daß Blume im Sommer 1932, das Ende der Republik als
weitgehend besiegelt sah - eine Einschätzung, die sich
in Übereinstimmung mit der aktuellen Forschung
befindet [12]
.
Entgegen den Auswirkungen der politischen Ereignisse des
Jahres 1932 bewirkte die 'Machtergreifung' vom 30.01.1933
selbst - so die schriftlichen Quellen als auch die
Erinnerungen damaliger Schüler - eine erstaunlich
geringe Beeinflussung des Scharfenberger Alltags: Keiner
der zahlreichen von mir interviewten
Scharfenbergschüler kann sich daran erinnern,
daß sich mit dem Datum der 'Machtergreifung' am
30.01.1933 im Scharfenberger Alltag viel geändert
hätte. Auch zum Schuljahrswechsel 1933/34 zu Ostern
1933 waren kaum Besonderheiten festzustellen - weder im
hier erfolgenden (üblichen) Schüler- noch im
Lehrerwechsel.
Im März 1933 wurden in der Berliner Schulverwaltung
umfangreiche Personalveränderungen vorgenommen; so
wurde etwa an Stelle von Jens Nydahl der Nationalsozialist
Dr. Hans Meinshausen (1889-1948) - zunächst als
'Staatskommissar' - mit der Wahrnehmung der Geschäfte
des Stadtschulrats betraut. Aufgetragene bzw.
selbstgestellte Hauptaufgabe der neuen Schulverwaltung war
"die Umgestaltung des gesamten Schulwesens im Sinne des
nationalsozialistischen Staates
" [13] . Ihr Hauptangriffsziel waren, wie
anderswo in Deutschland, die progressiven Reformschulen -
(nach der bereits im Februar begonnenen Zerschlagung der
Karl-Marx-Schule) waren dies vor allem die weltlichen
Schulen sowie die Lebensgemeinschaftsschulen [14] . Die Schulfarm
aber wurde auch von diesen 'Ereignissen' direkt auffallend
wenig berührt.
Es können eine Reihe von Gründen angeführt
werden, die dieses Faktum mitbewirkten. So gab es auf
Scharfenberg beispielweise einen von der Odenwaldschule
kommenden Lehrer namens Walter Brenning (geb. 1890), der
ein Corpsbruder von Meinshausen aus gemeinsamer Studienzeit
war, "dem er sich verpflichtet fühlte " [15] .
Vor allem aber können hierfür zwei Hauptfaktoren
angeführt werden:
Der erste Hauptfaktor war das Interesse der
Nationalsozialisten an einem 'Umfunktionieren' der
Schulfarm: So äußerte Meinshausen den Wunsch
nach einer "Schule, die in der lebendigen Verbindung mit
dem Leben der Gegenwart steht, die darum nicht
unwissenschaftlich ist, sondern die ideale Verbindung
zwischen strikter, alter Wissenschaftlichkeit und
blutvoller Lebensnähe anstrebt
" [16] . Im Oktober 1933 benannte
Meinshausen - der bei seinem ersten Besuch auf der Insel
"in hoher Anerkennung von der hier geleisteten Arbeit
sprach" und daher die "Förderung von allen
maßgeblichen Stellen" zusagte
[17] - als ein Ziel seiner
Schulpolitik u.a. die Schaffung 'grüner Schulen': Er
beabsichtige, "die Jugend in enge Beziehung zur Natur [zu]
bringen"; er beabsichtige, "Schulen aus der Innenstadt
herauszunehmen und sie in die naturverbundenen
Außenbezirke zu verlegen
" [18] .
Die 'grüne Schule' Scharfenberg, insbesondere auch die
Scharfenberger Landwirtschaft, ließen die
Nationalsozialisten - wie an einigen anderen Reformschulen
- möglicherweise auch glauben, hier 'Blut- und Boden'-Atmosphäre vorzufinden.
Als zweiter Hauptfaktor kann der Versuch Blumes - von dem
keinerlei Formen von irgendwie gearterer 'Begeisterung' dem
Nationalsozialismus gegenüber bekannt ist, und der
weder Mitglied der NSDAP noch des NSLB wurde - genannt
werden, seine Schulgründung - die nichts weniger als
sein 'Lebenswerk' darstellte - durch 'Einpassen' in die
veränderten 'Rahmenbedingungen' zu 'retten'.
Zu solchen 'Aktivitäten' gehörten etwa
Anbiederungsversuche, wie die Aufführung von
reaktionären Texten und Schriften von Thomas Carlyle
zum Thema 'Arbeiten und nicht verzweifeln' auf dem
'Erntefest' im Herbst 1933 [19] . Von grundlegenderer Bedeutung aber war,
daß Blume im Juli/August 1933 die Selbstverwaltung
der Schulfarm durch Auflösung der
Selbstverwaltungsorgane der Schulfarm (Abendaussprache,
Stimmrecht, Wahlämter u.a.m.) entgültig
beseitigte: Ganz im Sinne eines 'Ständemodells' wurde
die Inselgemeinschaft in drei Arbeits- und
Verwaltungsbereiche gegliedert, deren Mitglieder vom Leiter
berufen wurden und ihrerseits berechtigt waren, Helfer und
Warte zu ernennen
[20] .
Da die nationalsozialistischen Schulbehörden aber
durch keine dieser 'Zugeständnisse' zufriedenzustellen
waren, griff man von außen und oben ein und holte zu
einem Schlag aus, der den Nerv der Inselschule traf: Im
Herbst 1933 wurde Blume - der formal Gesamtleiter der
Schulfarm sowie Unterrichtsleiter blieb - mit Dr. Felix
Scholz (1896-1959), einem fanatischen SA-Mann, der zuvor
als Lehrkraft an der Karl-Marx-Schule zum Ende dieses
Schulversuches beigetragen hatte
[21] , ein 'Heimleiter' zur Seite gestellt.
Dieser hatte die Aufgabe, die Umstaltung der Schulfarm zu
einem nationalsozististisch geprägten Internat weiter
voranzubringen.
Scholz bewirkte im Laufe der zweiten Hälfte des
Schuljahres 1933/34 eine Reihe von Veränderungen. So
wurde der Hitler-Gruß auf der Insel eingeführt,
der zentrale Gemeinschaftsraum der Inselgemeinschaft in
'Adolf-Hitler-Saal' umbenannt und an einem Inselweg ein
Horst-Wessel-Gedenkstein errichtet
[22] . Im Speisesaal hängende
Drucke von Expressionisten wurden abgehängt; von einem
Schüler Mitte der 20er Jahre angebrachte Wandfresken
mit Liebesszenen aus der Weltliteratur wurden zur
'entarteten Kunst' erklärt und, da die Schüler
sich weigerten, das Werk eines Kameraden zu vernichten, von
einem auf die Insel bestellten Maler mit Bürste und
flüssigem Kalk zerstört
[23] .
Im Oktober 1933 gab Scholz eine 'Schulfarmordnung' heraus;
deren Präambel brachte die 'neue Richtung' klar zum
Ausdruck:
"Die Schulfarm Scharfenberg ist eine nationalsozialistische
Gemeinschaft von Schülern und Lehrern. Sie wird nach
dem Führergrundsatz geleitet; das Leben in ihr beruht
ebenso auf Kameradschaft wie auf straffer Disziplin. Da man
sich nicht einer Person an sich, sondern dem freiwillig
anerkannten Gesetz [der] nationalsozialistischen
Gemeinschaftsordnung unterwirft, gibt es keine Disziplin
mit Vorbehalt, etwa weil einem Anordnungen oder Person des
Führers nicht passen. Wer dem zuwiderhandelt,
schließt sich selbst aus dem Scharfenberger
Gemeinschaft aus ."
[24]
Scholz hatte auf der Insel keinen leichten Stand.
Insbesondere der von ihm ausgeübte Druck, die
Schüler in die HJ bzw. ins Jungvolk zu pressen,
erbrachte zwar in einigen Fällen 'Erfolg',
verstärkte aber auf der anderen Seite die
Distanzierung größerer Teile der
Schülerschaft gegenüber Scholz, der HJ und
letztendlich auch gegenüber dem Nationalsozialismus um
so mehr. Einige der Schüler entwickelten dabei ein
regelrechtes Widerstandspotential. So fertigte
beispielsweise der künstlerisch hochbegabte
Schüler Josef Adolf Schmoll gen. Eisenwerth (geb.
1915), der auf der Insel gelernt hatte, seine politischen
Auffassungen (auch) mit den Mitteln der Karikatur
auszudrücken, eine glänzende Karikatur von Scholz
an, die auf der Insel von Hand zu Hand ging; das Ansehen
der Heimleiters suchten die Schüler u.a. auch zu
beschädigen, indem sie Schillers 'Bürgschaft' als
Filmatelierszene in modernem Gewande zeigten und dabei das
getreue Abbild ihres Heimleiters auf dem elektrischen Stuhl
in Todesängsten zittern ließen [25] .
Ende der 50er Jahre schrieb Blume, er habe - nach allen
'Einpassungsversuchen' bis zum Herbst 1933 - nach dem
Eintritt von Scholz in die Schulfarm im Herbst 1933 bald
erkannt, "daß unmöglich zwei so verschiedene
Menschen mit so verschiedenen Ansichten [wie er und Scholz]
auf die Dauer nebeneinander dieselbe Jugend beeinflussen
könnten ." [26]
Lediglich "die heiklen Verhandlungen über die
Zukunft der Lehrer, die mit dem bisherigen Leiter gehen
wollten [...], und über den nachteilfreien Abzug der
Sezessionisten unter den Schülern [hätten] [...]
den offiziellen Rücktritt [verzögert ]." [27]
Dieser Zeitpunkt war zu Ostern 1934 erreicht: Blume
verließ zusammen mit anderen Lehrern und knapp der
Hälfte der Schülerschaft - dies waren die
Abiturienten und die Schüler, die sich geweigert
hatten, in die HJ bzw. ins Jungvolk einzutreten - die Insel
[28] .
Blume blieb all die Jahre der nationalsozialistischen
Herrschaft Direktor der Humboldtschule [...] - ohne, wie
schon erwähnt, Mitglied der NSDAP und des NSLB zu
werden. Von den ehemaligen Scharfenbergschülern
emigrierten einige, andere Schüler und einige
ehemalige Lehrer übten die unterschiedlichsten Formen
'nichtangepaßten Verhaltens' - von
Nonkonformität, über Verweigerung und Protest bis
hin zu aktivem Widerstand ('Rote Kapelle') - aus [29] .
Mit Blumes Abgang von der Insel, mit dem der Assessor Dr.
Felix Scholz die kommissarische Leitung der Schulfarm
übertragen wurde, war eine komplizierte, 1932
begonnene 'Übergangsphase' abgeschlossen und der
Schulversuch der Weimarer Republik im Frühjahr 1934
endgültig beendet worden.
"Mit dem Sommerhalbjahr 1934", so konnte Scholz zurecht im
Jahresbericht der Schulfarm für das Schuljahr 1933/34
berichten, "begann ein neuer Abschnitt in der Entwicklung
der Schulfarm Insel Scharfenberg
." [30] Unter der alleinigen Leitung von
Scholz sollte Scharfenberg nun "ein Bollwerk und Vorposten
der neuen Erziehung im Deutschland Adolf Hitlers " [31] werden.
"Die erste Bedingung" zur Realisierung dieses Zieles, so
Scholz, sei die richtige "Auswahl der Menschen " [32] : Entsprechend
würde nun das Lehrerkollegium "aus Mitgliedern der
nationalpolitischen Bewegung zusammengesetzt " [33] und die
Schüler nach 'rassischen, geistigen und
körperlichen Gesichtspunkten' ausgelesen; konsequent
gehörte es fortan zu den zentralen Aufnahmebedingungen
für die Jungen, daß sie Mitglied in der HJ bzw.
im Jungvolk zu sein hatten [34].
Offensichtlich Hand in Hand entwickelte Scholz mit der
Berliner Stadtverwaltung unter Meinshausen den erstmals zu
Jahresbeginn 1935 schriftlich formulierten 'ehrgeizigen'
Plan, aus der Schulfarm eine 'Musteranstalt' zu machen -
und zwar als eine 'nationalsozialistische [sic!]
Erziehungsanstalt der Stadt Berlin', die eine 'Mixtur' aus
einem Landerziehungsheim in Lietzschem Sinne und einer
NAPOLA darstellen sollte [35] : Der Plan zur Umgestaltung der Schulfarm
wurde von der Stadt Berlin im Frühjahr 1935 an den
Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg, Abt. für
höheres Schulwesen, gesandt, der denselben im Mai 1935
an den Reichs- und Preußischen Minister für
Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung weiterleitete -
und zwar mit skeptischen Kommentaren, man möge
zunächst die Stabilisierung der Schulfarm im
nationalsozialistischen Sinne abwarten, bis man sich hier
weiter vor wage. Wohl nicht zuletzt aufgrund dieser
skeptischen Bemerkungen lehnte das Ministerium den
Scharfenberg-Plan ab und untersagte entsprechend auch den
Gebrauch der Bezeichnung 'Nationalsozialistische
Erziehungsanstalt' für die Schulfarm.
Es scheint, als ob das Jahr 1936 mit dem Scheitern dieses
Planes einen tieferen Einschnitt in der
nationalsozialistischen Geschichte der Schulfarm bedeutete,
doch machen die Quellen zur Entwicklung in den
nachfolgenden Jahren leider recht wenig Aussagen. So ist
z.B. auch der genauere Kontext einer Namensänderung
der Schulfarm so gut wie nicht rekonstruierbar: Anfang 1938
erfolgte eine Umbenennung in 'Rudolf-Heß-Schulfarm',
aber nur für die Schuljahre 1938/39 und 1939/40 (und
auch hier nicht durchgängig) - bis in den Jahren
danach wird wieder die alte Bezeichnung 'Schulfarm Insel
Scharfenberg' Verwendung fand [36] .
Eine neue Phase der Entwicklung ergab sich für die
Schulfarm - im Kontext des 2. Weltkrieges - im Herbst 1940:
Nachdem am 29.08.1940 der erste Bombenangriff auf Berlin
stattgefunden hatte, wurde am 27.09. die Aktion der
'Erweiterten Kinderlandverschickung', eingeleitet. Im
Rahmen dieser Aktion wurden von 1940 bis 1944/45 vermutlich
ca. 800.000 Schüler, teilweise in ganzen Klassen oder
Schulen, aus vom Luftkrieg betroffenen oder bedrohten
Städten in sichere Gebiete verschickt [37] .
Bereits am 07.10.1940 verhandelte die Schulfarm mit der HJ
und der NSV (Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt)
über eine Verlegung der Schulfarm. Im Gefolge dieser
Verhandlungen siedelte die Schulfarm - als erste Berliner
Schule! - bereits am 15.11.1940 geschlossen in ein
umfunktioniertes Berghotel in Brückenberg im
Riesengebirge über. 1942/43 erfolgte die Verlegung der
Schule nach Mähren. 1944 befand sich die
Inselgemeinschaft in einem Lager in Wiek auf Rügen;
hier erlebte sie das Kriegsende
[38] .
Die Insel Scharfenberg wurde übrigens inzwischen auf
verschiedene Weise genutzt: Zunächst zogen hier
jugendliche Arbeiter der der Insel Scharfenberg
benachbarten Borsigwerke ein; es folgte eine Gruppe
volksdeutscher Lehrer aus der Ukraine, die an Berliner
Schulen lernen sollten; dann nistete sich eine Musikschule
der HJ ein. Zum Schluß beherbergte die Insel als
Wehrertüchtigungslager in unschönen Baracken 300
Hitlerjungen; ein grotesker Plan, die Insel durch die
Hitlerjungen gegen die Russen zu verteidigen, endete in
fluchtartigem Aufbruch. Mit Kriegsende unterhielt die
sowjetische Besatzungsmacht ca. zwei Monate lang auf der
Insel eine Flottenstation für ihren Marinenachwuchs -
bevor Blume den Auftrag erhielt und annahm, die Schulfarm
neu zu errichten [39]
.
Soweit ein kurzer Durchgang durch die Geschichte der
Schulfarm Insel Scharfenberg in der NS-Zeit.
Nahezu alle der hierin angesprochenen Aspekte bedürfen
noch weiterer Nachforschungen. Von besonderem Interesse
erscheint hierbei die - unter Einbeziehung ehemaliger
Schüler zu klärende - Frage, nach dem
Verhältnis von Erziehungsprogrammatik und -realität, d.h. die Frage, inwieweit die
nationalsozialistische 'Gleichschaltung' der Schulfarm nach
1934 wirklich durchgängig und durchgreifend erfolgt
ist [40] .
Kurt Goritzky (geb. 1907), der in jenen Jahren auf
Scharfenberg tätig gewesen war, verneint die These,
daß Scharfenberg durch und durch
nationalsozialistisch geprägt gewesen sei [41] . Ehemalige
Schüler, wie z.B. Peter Rathjens (geb. 1918)
unterstützen diese Aussagen: es habe auch in der
Scharfenberger Lehrerschaft zwischen 1934 und 1945 "nur
äußerlich angepaßte Lehrer und nur einen
allseits unbeliebten fanatischen Nazi, Dr. Scholz" gegeben
[42] . Auch habe
es, so ebenfalls Rathjens, bis 1935/36 "auch weiterhin
kritische Mitschüler " [43] gegeben, die sich - um ihr Abitur machen
zu können, nur scheinbar 'anpaßten' - und die
ein gewisses 'oppositionelles Milieu' bewirkten.
Tatsächlich läßt sich anhand der
Jahresberichte der Schulfarm feststellen, daß es
zumindest bis 1936 - trotz der Bedingung, der
Mitgliedschaft in der HJ bzw. im Jungvolk - immer wieder zu
Konflikten mit Schülern gekommen ist, sodaß alle
Jahre wieder immer wieder eine Anzahl von Schülern die
Insel verlassen mußten: es waren dies insbesondere
Schüler, die noch unter Blume Schüler der
Schulfarm geworden waren, oder aber, die die (falsche)
Hoffung hegten, auf Scharfenberg auch nach 1933 noch einen
relativen 'Freiraum' erleben zu können [44] .
Die Frage nach dem Verhältnis von
Erziehungsprogrammatik und -realität stellt sich nicht
zuletzt auch für die KLV-Phase der Schulfarm - gilt
doch (auch) die KLV-Aktion nach wie vor zu den weitgehend
unerforschten Bereichen des NS-Erziehungswesens,
insbesondere auch in Hinblick auf die Verifizierung der
immer wieder vorgebrachten These, daß gerade in den
KLV-Lagern die Realisierung reformpädagogischer
Elemente gelungen sei [45] .
Anmerkungen:
[1] Einen
Überblick über die Geschichte der Schulfarm in
der Weimarer Republik bietet (mit weiteren Quellen- und
Literaturhinweisen): Dietmar Haubfleisch: Schulfarm Insel
Scharfenberg. Reformpädagogische Versuchsschularbeit
im Berlin der Weimarer Republik, in: 'Die Alte Schule
überwinden'. Reformpädagogische Versuchsschulen
zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus, hrsg. von
Ullrich Amlung, Dietmar Haubfleisch, Jörg-W. Link und
Hanno Schmitt (=Sozialhistorische Untersuchungen zur
Reformpädagogik und Erwachsenenbildung, 15), Frankfurt
1993, S. 65-88. - Haubfleisch, Dietmar: Die Schulfarm Insel Scharfenberg (Berlin) und ihre
vielfältigen Vernetzungen mit Personen und
Institutionen der Reformpädagogik der Weimarer
Republik. Einige Beispiele und Funktionen. In: Nationale und internationale Verbindungen der Versuchs- und Reformschulen in der Weimarer Republik. Beiträge
zur schulgeschichtlichen Tagung vom 17.11.-18.11.1992 im
Hamburger Schulmuseum, hrsg. von Reiner Lehberger
(=Hamburger Schriftenreihe zur Schul- und
Unterrichtsgeschichte, 5), Hamburg 1993, S. 52-64; im
Anmerkungsteil leicht verändert wieder: Marburg
1997: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1997/0006.html
[Zurück zum Text]
[2] Neben den in den
nachfolgenden Fußnoten zu Einzelaspekten
aufgeführten Quellen zum Thema sei hier insbesondere
hingewiesen auf die ungedruckten, im Pädagogischen
Zentrum Berlin [=Berlin, PZ] lagernden 'Jahresberichte der
Schulfarm Insel Scharfenberg' für die Schuljahre
1932/33 und 1934/35 bis 1939/40. - Außerdem: Der
Fährkahn. Blatt der Scharfenberger, Berlin, 1. Folge:
September 1935 bis 11. Folge: Mai 1941. - Als bislang
einzige publizierte Quellensammlung zum Thema ist zu
nennen: Rolf Gutschalk: Scharfenberg während der NS-Zeit. Einige Dokumente, in: 60 Jahre Schulfarm Insel
Scharfenberg 1922-1982. Jubiläums-Festschrift
anläßlich des 60-jährigen Bestehens der
Schulfarm Insel Scharfenberg (=Sonderheft der Fähre),
Berlin 1982, S. 33-47.
[Zurück zum Text]
[3] Haubfleisch, Dietmar: Die Schulfarm Insel Scharfenberg
(Berlin) nach 1945. In: Schulen der Reformpädagogik
nach 1945. Beiträge zur dritten schulgeschichtlichen
Tagung vom 15. bis 16. November 1994 im Hamburger
Schulmuseum, hrsg. von Reiner Lehberger (=Hamburger
Schriftenreihe zur Schul- und Unterrichtsgeschichte, 7),
Hamburg 1995, S. 57-93. - Im Anmerkungsteil leicht verändert wieder: Marburg 1997: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1997/0008.html
[Zurück zum Text]
[4] S. z.B.: Wilhelm
Richter: Radikaldemokratisches Freiheitsexperiment. Zum
Tode Wilhelm Blumes, des Gründers von Scharfenberg -
Schon damals Kern- und Kursunterricht, in: Der Tagesspiegel
vom 29.11.1970; u.d.T. 'Nachruf auf Wilhelm Blume [...]'
wieder in: Wilhelm Richter: Schulerinnerungen, Berlin 1976,
S. 58-61 [als Dok. Nr. III].
[Zurück zum Text]
[5] Vgl. hierzu
etwa: Haubfleisch: Schulfarm (1993), a.a.O., S. 68f.
[Zurück zum Text]
[6] Vgl. z.B.: Fort
mit den roten Volksverderbern! Eltern denkt an Eure Kinder,
in: Lausitzer Landes-Zeitung vom 23.04.1932; wieder in:
Gutschalk: Scharfenberg, a.a.O., S. 36 [Dok. Nr. 1].
[Zurück zum Text]
[7] Privatsammlung
Bernd Stückler [=PS Stückler]: Wilhelm Blume:
'Ich klage an!', o.D. [Frühjahr 1932].
[Zurück zum Text]
[8] PS
Stückler: Wilhelm Blume: 'Ich klage an!', o.D.
[Frühjahr 1932].
[Zurück zum Text]
[9] Heinrich Scheel:
Schulfarm Insel Scharfenberg (=Wortmeldungen, 3), Berlin
(DDR) 1990, S. 47.
[Zurück zum Text]
[10] Scheel:
Schulfarm, a.a.O., S. 47.
[Zurück zum Text]
[11] S. vor allem:
PS Stückler: Wilhelm Blume: Das Umordnen der
Schülerselbstverwaltung im Juli-August 1933.
[Zurück zum Text]
[12] Vgl. zum
Forschungsstand über die 'Auflösungsphase der
Republik' z.B.: Eberhard Kolb: Die Weimarer Republik
(=Oldenbourg-Grundriß der Geschichte, 16), 2.
durchges. und erg. Aufl. München [u.a.] 1988, S. 199-216, bes. S. 207. - Zur Situation in Berlin s. zuletzt:
Berlin 1932. Das letzte Jahr der ersten deutschen Republik.
Politik, Symbole, Medien. Hrsg. von Diethart Kerbs und
Henrick Stahr (=Stätten der Geschichte Berlins, 73),
Berlin 1992.
[Zurück zum Text]
[13]
Verwaltungsbericht der Hauptschulverwaltung der Stadt
Berlin und der Allgemeinen Hauptverwaltung Kunst- und
Bildungswesen für die Zeit vom 1. April 1932 bis 31.
März 1936 mit einem kurzen Rückblick seit 1928,
Heft 5: Schul-, Kunst- und Bildungswesen, Berlin 1937, S.
24.
[Zurück zum Text]
[14] Vgl. zum
Berliner Schulwesen in der NS-Zeit u.a.: Wolfgang
Wippermann: Das Berliner Schulwesen in der NS-Zeit. Fragen,
Thesen und methodische Bemerkungen, in: Schule in Berlin.
Gestern und Heute (=Wissenschaft und Stadt, 9), Berlin
1989, S. 57-73.
[Zurück zum Text]
[15] Scheel:
Schulfarm, a.a.O., S. 57.
[Zurück zum Text]
[16]
Staatskommissar Dr. Meinshausen und seine Mitarbeiter
über die städtischen Reformen, in: Der Tag vom
29.10.1933, 3. Beiblatt.
[Zurück zum Text]
[17] Hans Samter:
'Orplid an der Havel'. Schulfarm am Tegeler See, in:
Deutsche Allgemeine Zeitung. Ausgabe Groß-Berlin vom
24.10.1933.
[Zurück zum Text]
[18] Zit. nach:
Konrad Döring: Neuer Geist in den Schulen Berlins. Aus
der Schulverrottung heraus! - Staatskommissar Dr.
Meinshausen und seine Mitarbeiter über die
städtischen Reformen, in: Der Tag vom 29.10.1933, 3.
Beiblatt.
[Zurück zum Text]
[19] Scheel:
Schulfarm, a.a.O., S. 56f.
[Zurück zum Text]
[20] S. dazu bes.:
Berlin, PZ: Jahresberichte für das Schuljahr 1932/33,
Bd. 248d, Nr. 88: Berlin, Schulfarm Insel Scharfenberg
(Blume), S. 47f. - Und: PS Stückler: Wilhelm Blume:
Das Umordnen der Schülerselbstverwaltung im Juli-August 1933.
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[21] Kurt
Schwedtke: Nie wieder Karl-Marx-Schule! Eine Abrechnung mit
der marxistischen Erziehung und Schulverwaltung,
Braunschweig [u.a.] o.J. [1933].
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[22] Eine
lesenswerte Skizzierung von Horst Wessel findet sich in:
MANN, Erika, Zehn Millionen Kinder. Die Erziehung der
Jugend im Dritten Reich. Mit einer Einführung von
Thomas MANN und einem Nachwort von Alfred GROSSER, 2. Aufl.
München 1990, S. 68-71.
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[23] S. vor allem:
Wilhelm Blume: Erinnerungen an das Bollehaus auf der Insel
Scharfenberg (=Vorträge und Aufsätze, 8), Berlin
1959, S. 24f.
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[24] PS
Stückler: Felix Scholz: Die Schulfarmordnung
[vermutlich Ende Oktober 1933].
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[25] Vgl. zu
solchem Verhalten z.B.: Scheel: Schulfarm, a.a.O., S. 59. -
Zum Grundsätzlichen der für eine solche
'Verweigerungshaltung' erforderlichen 'Ich-Stärke' und
'Autonomie' vgl.: Hermann Giesecke: Vom Wandervogel bis zur
Hitlerjugend. Jugendarbeit zwischen Politik und
Pädagogik, München 1981, bes. S. 208-210.
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[26] Blume:
Erinnerungen, a.a.O., S. 25.
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[27] Blume:
Erinnerungen, a.a.O., S. 26; vgl. Scheel: Schulfarm,
a.a.O., S. 66.
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[28] Die in
Haubfleisch: Schulfarm (1993), a.a.O., S. 81 genannten 'ca.
60%' sind zu hoch angesetzt.
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[29] Gilt es bei
der Beobachtung 'nichtangepaßten Verhaltens' in der
Schülerschaft progressiver Reformschulen auch
festzuhalten, daß hierfür häufig auch
außerschulische Sozialisationsfaktoren
'verantwortlich' waren, so gilt auch für die
Schulfarm, daß auch hier eine große Zahl der
Schüler aus politisch aktiven sozialdemokratischen
oder kommunistischen Elternhäusern stammten; doch
dürfte - so auch die Selbsteinschätzung einiger
der ehemaligen Schüler! - das langjährige
Scharfenberger Internatsleben einen deutlich stärkeren
Einfluß (auch hier) geübt haben, als dieses an
einer Halb- oder auch Ganztagsschule der Fall gewesen sein
konnte. - S. hierzu vor allem: Heinrich Scheel: Vor den
Schranken des Reichskriegsgerichts. Mein Weg in den
Widerstand, Berlin 1993.
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[30] Berlin, PZ:
Jahresberichte für das Schuljahr 1934/35, Bd. 301c,
Nr. 83: Berlin, Schulfarm Insel Scharfenberg, S. 37.
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[31] Zum Geleit,
in: Der Fährkahn. Blatt der Scharfenberger, 4. Folge:
September 1935, S. 4.
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[32] Berlin, PZ:
Jahresberichte über das Schuljahr 1934/35, Bd. 301c,
Nr. 83: Schulfarm Insel Scharfenberg, S. 37.
[Zurück zum Text]
[33] Ebd.
[Zurück zum Text]
[34] Ebd.
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[35] Quellen
über diesen Vorgang finden sich in: Berlin,
Landesarchiv. Außenstelle Breite Straße
(vormals: Stadtarchiv Berlin): Rep. 20-01, Nr. 763:
Aufstellung und Bearbeitung des Haushalts Kap. XV-5
für die Erziehungsanstalt Scharfenberg 1935/36. -
Vgl. zum Verständnis auch: Felix Scholz: Scharfenberg.
Die höhere Landerziehungsschule der Stadt Berlin, in:
Nationalsozialistische Erziehung. Kampf- und
Mitteilungsblatt des Nationalsozialistischen Lehrerbundes
für den Gau Groß-Berlin, Berlin, Jg. 5 (1936),
S. 353f.; wieder in: Gutschalk: Scharfenberg, a.a.O., S.
41-44 [Dok. Nr. 7].
[Zurück zum Text]
[36] Vgl. etwa die
Angaben in: Wegweiser durch das höhere Schulwesen des
Deutschen Reiches. Im Auftrage des Reichsministeriums
für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung bearb.
von der Reichsstelle für Schulwesen Berlin, Berlin,
Jg. 1: Schuljahr 1935 (1936) - Jg. 8: Schuljahr 1942
(1944).
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[37] Host Hermand:
Als Pimpf in Polen. Erweiterte Kinderlandverschickung 1940-1945, Frankfurt 1993, bes. S. 9-28.
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[38] S. hierzu
bes.: Karl Münzel: Aus dem Anstaltsleben 1940/41
[April 1940-März 1941], in: Der Fährkahn. Blatt
der Scharfenberger, 11. Folge: Mai 1941, S. 5-10. - Helmut
Kinze: Brückenberg. K.L.V., in: Der Fährkahn.
Blatt der Scharfenberger, 11. Folge: Mai 1941, S. 18-21. -
Berlin, Landesarchiv: Rep. 140, Acc. 4573: Archiv der Schulfarm Insel Scharfenberg: Wilhelm Blume: Denkschrift über die Schulfarm
Insel Scharfenberg - was sie war, wie sie augenblicklich
ist, und was sie werden soll [Dezember 1945]; Kapitel "Die
12jährige Zwischenherrschaft" veröffentlicht in:
Gutschalk: Scharfenberg, a.a.O., S. 46f. [Dok. Nr. 10]. -
Vgl. so auch: Wilhelm Blume: Bezirksantrag 1945 zur
Wiedereröffnung Scharfenbergs [vermutlich Juli 1945;
vollständiges maschr. Orginal in: Berlin, Landesarchiv: Rep. 140, Acc. 4573: Archiv der Schulfarm Insel Scharfenberg]; Teile
veröffentlicht in: Wilhelm Blume zum 100. Geburtstag
(=Neue Scharfenberg-Hefte, 6), Berlin 1984, S. 29-35, hier
S. 30f.
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[39] Berlin, Landesarchiv: Rep. 140, Acc. 4573: Archiv der Schulfarm Insel Scharfenberg:
Blume: Denkschrift, a.a.O. - Vgl. so auch: Blume:
Bezirksantrag 1945, a.a.O., S. 30f.
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[40] Solche
Differenzierung wurde bislang mehrfach gefordert (vgl. z.B.
Harald Scholtz: Erziehung und Unterricht unterm Hakenkreuz,
Göttingen 1985, S. 23; für Berlin: Wippermann:
Das Berliner Schulwesen, a.a.O., S. 70), jedoch bislang
selten realisiert.
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[41] Berlin, Landesarchiv: Rep. 140, Acc. 4573: Archiv der Schulfarm Insel Scharfenberg:
Kurt Goritzky briefl. an Rolf Gutschalk vom 26.02.1982. -
Und: Berlin, Landesarchiv: Rep. 140, Acc. 4573: Archiv der Schulfarm Insel Scharfenberg: Notizen Rolf Gutschalks betr. einem
Besuch bei Kurt Goritzki vom 19.03.1983.
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[42] P. Rathjens
briefl. an D.H. vom 02.09.1985.
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[43] P. Rathjens
briefl. an D.H. vom 02.09.1985.
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[44] Vgl. z.B.:
Volker Hoffmann: Hanno Günther, ein Hitler-Gegner.
1921-1942. Geschichte eines unvollendeten Kampfes
(=Stätten der Geschichte Berlins, 80), Berlin 1992, S.
33.
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[45] S. z.B. die mehrfach vorgetragene Position Alfred Ehrentreichs; vor allem in: Alfred Ehrentreich: Erfahrungen aus der Kinderlandverschickung, in: Informationen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichtlichen Forschung (IZEBF), Nr. 14, 1980, S. 109-122. - Und: Alfred Ehrentreich: 50 Jahre erlebte Schulreform - Erfahrungen eines Berliner Pädagogen, hrsg., und mit einer Einleitung von Wolfgang Keim (=Studien zur Bildungsreform, 11), Frankfurt [u.a.] 1985, S. 148-180: 'Das Abenteuer der KLV' (nach Tagebuchaufzeichnungen). - Vgl. gegen solch positive Einschätzungen zuletzt: Hermand: Als Pimpf in Polen, a.a.O., bes. S. 9-28.
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