Abū Mandūr. Ein islamischer Heiliger zwischen Wasser und Sand

Authors

  • Markus Schauta

DOI:

https://doi.org/10.17192/mjr.2011.16.3287

Keywords:

Islam, Ägypten, Heilige Orte, Heiligtum, Abu Mandur, Reiseberichte, Nil, Egypt, holy places, sanctuary, travellogue

Abstract

Recent research on holy places characterised by Islam in Egypt is focussing mostly on the region of the Nile delta. This includes the studies of Stauth and Schlosser, which examined among other things the mosque of Abū Mandūr near the town of Rashid (Rosetta). The paper at hand analyses a barely observed dimension of the veneration of Abū Mandūr: The position of the holy place on a border zone between the river Nile and a Tell in combination with parts of the told legend, referring to this special location. Comparing the legend with texts from Arabic geographers and historians from the middle ages and European travelogues from the 18 th and 19th century, the author concludes that Abū Mandūr was primarily believed to be a “Grenzwachter”. Thought to guard the cultivated lands from the dangers of an uncontrollable nature.

Rezente Forschung zu islamisch gepragten heiligen Orten in Agypten bezieht sich meist auf das Nildelta. Dazu zahlen auch die Studien von Stauth und Schlosser, die sich unter anderem dem Heiligtum des AbūMandū nahe der Stadt Rashid (Rosetta) widmen. Im vorliegenden Aufsatz betrachtet der Autor eine bisher wenig beachtete Dimension in der Verehrung AbūMandūs: Die Lage des Heiligtums in einer topographischen Grenzzone zwischen dem Nil und einem Tell und die darauf Bezug nehmende Passage in der Legende des Heiligen. Der Vergleich mit Texten arabischer Historiker und Geographen des Mittelalters und europaischen Reiseberichten aus dem 18. und 19. Jahrhundert, lasst den Autor zu dem Schluss kommen, dass AbūMandū ursprunglich als Grenzwachter gedacht wurde. Als Huter des Kulturlandes vor den Gefahren einer entfesselten Natur.

Author Biography

Markus Schauta

Markus Schauta studierte Geschichte, Archaologie und Religionswissenschaft an der Karl-Franzens Universitat in Graz. Zur Zeit belegt er das Doktoratsstudium der Kultur- und Sozialanthropologie an der Universitat Wien. Aktuell befasst er sich mit islamisch gepragten heiligen Orten in Agypten.

Adresse: Markus Schauta, Rueppgasse 2/10, 1020 Wien

www.schauta.at

References

i.) Edward William Lane (1801-1876), lebte in den Jahren zwischen 1825-1828 , 1833-1835 und 1842-1849 in
Ägypten. Zum Leben und Werk von Edward William Lane vgl. Rodenbeck (1998), Thompson (2010).
ii.) Unter der Leitung von Wilson (2007) wurde ein Survey am Tell durchgeführt. Der Tell ist 15-18 Meter
hoch und hat eine Nord-Süd Ausdehnung von 720 Metern und eine Ost-West Ausdehnung von 250 Metern.
Die erhaltenen Baustrukturen am westlichen Teil des Hügels werden auf das 17./18. Jahrhundert geschätzt.
Der Hauptteil der angefundenen Keramik wurde auf das vierte bis siebente Jahrhundert n. Chr. datiert. Der
kleinere Teil der Funde stammt aus pharaonischer Zeit.
iii.) Zu den konstituierenden Elementen vgl. Fartacek (2003).
iv.) Es werden hier nur arabische Quellen zum Sphinx berücksichtigt. Zur Bedeutung des Sphinx in
pharaonischer Zeit vgl. Hassan (1951) und Coche-Zivie (2004).
v.) Vgl. Haarmann 1978:375, 380

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Published

2011-12-07

How to Cite

Schauta, M. (2011). Abū Mandūr. Ein islamischer Heiliger zwischen Wasser und Sand. Marburg Journal of Religion, 16(1). https://doi.org/10.17192/mjr.2011.16.3287

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