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Titel:Kontrastmittelgestützte Sonographie (CEUS) bei Patienten/Patientinnen mit Hyposplenie: eine retrospektive Analyse
Autor:Geisler, Lisa
Weitere Beteiligte: Görg, Christian (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2022
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2022/0326
DOI: https://doi.org/10.17192/z2022.0326
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2022-03265
DDC: Medizin
Titel (trans.):Contrast-enhanced ultrasound (CEUS) in patients with hyposplenia: a retrospective analysis
Publikationsdatum:2022-09-19
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
CEUS, Sonographie, Milz, Kontrastmittel

Zusammenfassung:
Viele Grunderkrankungen unterschiedlicher Genese können mit Funktionsstörungen der Milz einhergehen. Insbesondere wenn bereits sonographisch, computer- tomografisch oder im Rahmen eines MRTs eine verkleinerte Milz beschreiben wurde, ist eine Funktionsdiagnostik der Milz klinisch relevant. Bei Funktionseinschränkungen sollte bei gleichzeitigem Vorliegen eines Immundefektes präventiv entgegengewirkt werden. Die Auswertung retrospektiv erhobener Daten sollte zeigen, ob ein Nutzen in der Funktionsdiagnostik der Milz via kontrastmittelgestützten Ultraschall besteht. Methode: Die Daten von n = 66 Probanden/Probandinnen mit verkleinerter Milz (Hyposplenie) wurden hinsichtlich einer Grunderkrankung, dem Vorhandensein von Howell-Jolly-Körpern und einer Funktionsstörung via Szintigraphie analysiert. Jede/r Patient/in wurde zunächst B-Bild-sonographisch und anschließend mit Kontrastmittel (CEUS) untersucht. Ergebnisse: 26 Personen (39,4 %) hatten ein auffälliges Kontrastmittelverhalten (arteriell und/oder parenchymal). Von allen Patienten/Patientinnen mit Funktionsdiagnostik (34 Personen) hatten 27 Studienteilnehmende eine funktionelle Hyposplenie/Asplenie. Für 16 dieser Personen zeigte sich ein auffälliges Enhancement. Es gab sieben Patienten/Patientinnen, die keine funktionelle Milzstörung hatten. Diese hatten allesamt ein unauffälliges Enhancement. Die Sensitivität wurde mit 59,3 %, die Spezifität 100 % berechnet. Der positiv prädiktive Wert lag bei 100 % und der negativ prädiktive Wert bei 38,9 % (Szintigraphie und Howell-Jolly-Körperchen als Referenzstandard). Fazit: Als neue Diagnostik, um mögliche Milzfunktionsstörungen zu detektieren, ist nach den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit die CEUS ein geeignetes und nützliches Verfahren. Bei einem unauffälligem CEUS mit milztypischer Kontrastmittelverteilung kann eine Funktionsstörung jedoch nicht ausgeschlossen werden, sodass eine weitere Diagnostik in Betracht gezogen werden sollte. Herkömmlich werden dazu Howell- Jolly Körper oder pitted-Erythrozyten bestimmt. Wenn nötig, sollte gegebenenfalls eine Szintigraphie durchgeführt werden.


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