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Titel:Arterielles Thoracic Outlet Syndrome: Die Bedeutung der Farbkodierten Duplexsonografie in der vaskulären Diagnostik
Autor:Larbig, Jana-Karolin
Weitere Beteiligte: Stegemann, Emilia (PD Dr. med.)
Veröffentlicht:2022
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2022/0276
DOI: https://doi.org/10.17192/z2022.0276
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2022-02764
DDC:610 Medizin
Titel (trans.):Arterial thoracic outlet syndrome: the importance of color-coded duplex sonography in vascular diagnostics
Publikationsdatum:2022-07-04
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Validität der Farbkodierten Duplexsonografie in der vaskulären Diagnostik des arteriellem Thoracic Outlet Syndrome, Thoracic Outlet Syndrome, Digitale Subtraktionsangiografie, Untersuchererfahrung, Untersucherabhängigkeit, Untersucherabhängigkeit, Farbkodierte Duplexsonografie, Anlernen

Zusammenfassung:
Ziel der Studie war die Überprüfung der Validität der Farbkodierten Duplexsonografie in der Diagnostik des arteriellen Thoracic Outlet Syndrome. Als Referenzmethode wurde die Digitale Subtraktionsangiografie gewählt. Zusätzliche Fragestellungen waren die Abhängigkeit von der Untersuchererfahrung sowie ein eventueller Mehrwert der Farbkodierten Duplexsonografie gegenüber der Digitalen Subtraktionsangiografie. Eingeschlossen wurden 51 Patienten und Patientinnen im Durchschnittsalter von etwa 40 Jahren mit dem Verdacht auf ein Thoracic Outlet Syndrome. Sie erhielten zusätzlich zur standardmäßig durchgeführten Digitalen Subtraktionsangiografie eine Farbkodierte Duplexsonografie der oberen Extremität durch zwei unterschiedlich erfahrene Untersucherinnen. Der Vergleich mittels Konkordanzanalyse der beiden genannten Untersuchungsmethoden erbrachte kein signifikantes Ergebnis, sodass keine Aussage über eine Überlegenheit einer Methode oder eine mögliche Ausgeglichenheit beider Methoden getroffen werden konnte. Eine nachfolgende Analyse erbrachte eine unzureichende Reliabilität der Digitalen Subtraktionsangiografie und somit erhebliche Zweifel an der Funktion als Goldstandard. In der Annahme der Abwesenheit einer echten Referenzmethode wurde die Latente Klassenanalyse als statistisches Verfahren gewählt, wobei sich ein Modell mit drei latenten Klassen herauskristallisierte. Am häufigsten war eine Diagnosebestätigung durch beide Methoden, am zweihäufigsten eine konservative Diagnose durch die Farbkodierte Duplexsonografie im Gegensatz zur Digitalen Subtraktionsangiografie. Hierbei ergab sich eine hohe Übereinstimmung mit der Entlassungsdiagnose nach Abschluss sämtlicher Diagnostik. Zugleich wurde keine Operationsindikation eines vaskulären Thoracic Outlet Syndrome übersehen. Die Farbkodierte Duplexsonografie erscheint somit differenzierter und wertiger. Es zeigte sich zudem eine hohe Übereinstimmung der Befunde, welche durch die erfahrene und sehr unerfahrene Untersucherin mit kurzer Einarbeitungszeit erhoben wurden. Somit scheint die Farbkodierte Duplexsonografie mit einem für das Krankheitsbild speziell entworfenem Untersuchungsprotokoll als eine leicht zu erlernende Methode, welche valider Ergebnisse liefert. Bereits bei der recht niedrig erscheinenden Patientenzahl von 51 ergaben sich durch die Farbkodierte Duplexsonografie bei zwei Patientinnen zusätzliche und relevante Informationen, welche in der Digitalen Subtraktionsangiografie nicht ermittelt werden konnten und schlussendlich zu einer dringlichen Operationsindikation führten. Die Farbkodierte Duplexsonografie erscheint in der vaskulären Diagnostik eines Thoracic Outlet Syndrome das differenziertere Verfahren zu sein und eignet sich aufgrund seiner vielen Vorteile (nichtinvasiv, kostengünstig, breit verfügbar, wiederholbar, dynamisch) und der schnellen Erlernbarkeit eines einfachen Untersuchungsprotokolls als Screeningmethode.


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