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Titel:Perioperative Komplikationsrate der minimalinvasiven suprapubischen transumbilikalen Cholezystektomie. (Retrospektive Beobachtungsstudie)
Autor:Matar, Mohammed
Weitere Beteiligte: Gerdes, Berthold (Prof. Dr. Med.)
Veröffentlicht:2021
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2022/0023
DOI: https://doi.org/10.17192/z2022.0023
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2022-00231
DDC:610 Medizin
Titel (trans.):Perioperative complications of the laparoscopic suprapubictransumbilical Cholecystectomy – the “Minden approach”. (Retrospective Observational Study)
Publikationsdatum:2022-01-20
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Laparoskopische Cholezystektomie, Laparoscopic cholecystectomy, CHE

Zusammenfassung:
Die laparoskopische Cholezystektomie (CHE) ist heute einer der häufigsten Eingriffe in der Chirurgie. Neben der klassischen 4-Trokar-CHE (KLC) mit Platzierung der Trokare im Oberbauch wurde in den vergangenen Jahren über verschiedene moderne Alternativen berichtet, u.a. über die suprapubisch-transumbilikale CHE, die sogenannte „Mindener Cholezystektomie“ (MI-CHE). Gegenstand dieser Untersuchung war es, die Morbidität und Mortalität dieses Verfahrens zu evaluieren. Es wurde eine retrospektive Beobachtungsstudie aller MI-CHE im Klinikum Minden vom 06.11.2008 bis 30.06.2020 durchgeführt, die von drei Operateuren vorgenommen wurden, die im Studienzeitraum diese Technik praktizierten. Die klinischen Daten sowie die perioperative Mortalität und Morbidität wurden anhand der stationären Krankenunterlagen retrospektiv erhoben. Insgesamt wurden von den drei Studienoperateuren 408 MI-CHE im Untersuchungszeitraum vorgenommen oder verantwortlich assistiert. Davon wurden 242 von 2008 bis 2014 operiert. In diesem Zeitraum wurden neben der MI-CHE von den 3 Studienoperateuren auch 381 Cholezystektomien in konventionell laparoskopsicher (KLC, n=353) und offener Technik (offene CHE, n=28) operiert. Der Anteil der MI-CHE bezogen auf alle Cholezystektomien der Studienoperateure betrug 38,9%. Das mittlere Alter der 408 Patienten mit MI-CHE lag im Gesamtzeitraum der Studie bei 54,2 Jahren (±17), die Eingriffsdauer lag bei der MI-CHE bei 66 Minuten (±23). Der postoperative stationäre Aufenthalt betrug nach MI-CHE 3,6 (±3,1) Tage In dem Teilintervall zwischen 2008 und 2014 lag das mittlere Alter bei der MICHE bei 52,4 Jahren (±17,2), bei der KLC bei 60,9 Jahre (±17,7) und bei der offenen CHE bei 68,9 Jahren (±15,7). Die Eingriffsdauer lag in diesem Teilintervall bei der MI-CHE bei 66 Minuten (±24), bei der KLC 71 Minuten (±36) und bei offener CHE 110 Minuten (±75). Der postoperative stationäre Aufenthalt betrug zwischen 2008 und 2014 nach MI-CHE 3,6 (±3,1) Tage, nach KLC 4,9 (±4,1) Tage und offener CHE 10,7 Tage (±8,5). In diesem Intervall lag der Anteil der Operationen bei akuter Cholezystitis abhängig von den Verfahren bei der MI-CHE bei 19,4%, bei der KLC bei 47% und bei der offenen CHE bei 63%. Bei 1 von 408 der MI-CHE Gruppe (0,2%) musste intraoperativ auf das offene Verfahren konvertiert werden. Von 2008 bis 2020 wurde bei 17 Patienten eine Komplikation (4,1%) nach einer MI-CHE dokumentiert. Die Mehrheit der klinisch relevanten Komplikationen lagen bei Grad III nach Clavien-Dindo (3,9%). Es wurden keine schwergradigen Komplikationen und keine Gallengangs- oder Lebergefäßverletzung beobachtet. Kein Patient nach MI-CHE verstarb. Die Letalität und Morbidität nach MI-CHE gegenüber den Angaben in der Literatur war in unserem Patientenkollektiv nicht erhöht. Die MICHE stellt, auch bei der akuten Cholezystitis, ein sicheres Verfahren in der Behandlung des Gallensteinleidens dar.


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