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Titel:Indikation zur Durchführung einer Dakryozystographie und die mögliche interventionelle radiologische Behandlung
Autor:Kharoubi,Ali
Weitere Beteiligte: Hundt, Walter (Prof.Dr. med.)
Veröffentlicht:2021
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2021/0368
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2021-03685
DOI: https://doi.org/10.17192/z2021.0368
DDC: Medizin
Publikationsdatum:2021-11-02
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Tränengangdilatation, Tränenwegdarstellung, Tränengangbehandlung, Tränenwege, Radiologie, Dakryozystoplastie, Dakryozystographie, Tränengangdarstellung

Zusammenfassung:
Die vorliegende Studie wurde als retrospektive Evaluierung von 219 durchgeführten Dakryozystographien und 145 Ballon-Dakryozystoplastien mit Langzeitergebnissen im Follow-up durchgeführt. Alle Patienten stellten sich in unserer Klinik wegen persistierender Epiphora vor. Alle Patienten erhielten eine Tränenwegspülung und eine Digitale Subtraktions-Dakryozystographie. Ziel dieser Arbeit war es zu überprüfen, ob mit Hilfe der Dakryozystographie genügend Informationen über die Ursache und Lage der Tränenwegobstruktion gewonnen werden können. Ein weiteres Ziel war es, anhand empirischer Belege, Kriterien zu identifizieren, die den besten klinischen Erfolg einer anschließenden Ballon-Dakryozystoplastie gewährleisten, um zukünftig genauer bestimmen zu können, für welches Patientenkollektiv die Ballon-Dakryozystoplastie den besten klinischen Erfolg verspricht. Anhand der Dakryozystographie konnte problemlos die Lage und die Ursache der Obstruktion ermittelt werden. Darüber hinaus lieferte die Dakryozysto¬graphie zusätzliche Informationen über die Ursache der Obstruktion wie Polypen oder Dakryolithen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Ballon-Dakryozystoplastie bei narbigen Obstruktionen des Ductus nasolacrimalis Erfolgsraten von über 80 % erreichen kann. Der Erfolg hängt allerdings von der Art der Obstruktion (Stenose oder Verschluss) und von der Lage der Obstruktion im Ductus nasolacrimalis ab. So erzielt die Ballon-Dakryozystoplastie bei präsaccalen und kombinierten präsaccalen / postsaccalen Obstruktionen mit bis zu 60 % deutlich niedrigere Erfolgsraten. Bei polypösen Obstruktionen des Tränenganges erreichte die Ballon-Dakryozystoplastie einen Erfolg von lediglich 22 %. Wir empfehlen, bei Nachweis von Polypen die Ballon-Dakryozystoplastie nur bei multimorbiden Patienten oder bei Kontraindikationen für eine Operation oder auf Wunsch des Patienten durchzuführen. Insgesamt erweist sich die Ballon-Dakryozystoplastie, belegt durch unsere Daten, als ein erfolgreiches und komplikationsarmes interventionell radiologisches Verfahren, das eine minimal invasive Alternative zur Operation darstellt und vor allem bei narbigen Obstruktionen des Ductus nasolacrimalis und bei präsaccalen Obstruktionen angeboten werden sollte.


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