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Titel:Von der Duty of Care zur Culture of Care – Psychosoziale Personalbegleitung für Fachkräfte des Zivilen Friedensdienstes
Autor:Pastoors, Daniela
Weitere Beteiligte: Schnoor, Heike (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2020
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2021/0321
DOI: https://doi.org/10.17192/z2021.0321
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2021-03213
ISBN: 978-3-347-40561-5
DDC: Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Titel (trans.):From Duty of Care to Culture of Care - Psychosocial Staff Care for Civil Peace Service Professionals
Publikationsdatum:2021-12-02
Lizenz:https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0

Dokument

Schlagwörter:
Psychosoziale Gesundheit, Civil Peace Service, Psychosoziale Unterstützung, Staff Wellbeing, Peace Research, Psychosoziale Personalbegleitung, Betriebliche Gesundheitsförderung, Friedens- und Konfliktarbeit, Staff Care, Ziviler Friedensdienst, Staff Support, Friedensforschung, International Cooperation, Konfliktforschung, Self-Care, Internationale Kooperation, Selbstsorge, Psychosocial Health

Zusammenfassung:
Zur Erhaltung des psychosozialen Wohlergehens wird häufig die Selbstfürsorge thematisiert. Im Arbeitskontext stellt sich jedoch die Frage nach der organisationalen Fürsorge, der Duty of Care für die Mitarbeitenden. Im Feld der internationalen Zusammenarbeit werden bisher hauptsächlich die Risiken der psychischen Gesundheit betrachtet, Maßnahmen der Staff Care sind wenig erforscht. Diese Arbeit befasst sich explizit mit der Frage, wie Fachkräfte in der internationalen Zusammenarbeit und zivilen Konfliktbearbeitung psychosozial begleitet werden und untersucht dies am Beispiel des Zivilen Friedensdienstes (ZFD). Die Forschung stellt explizit die Elemente, Angebote und Maßnahmen der psychosozialen Personalbegleitung sowie die Bedarfe der Akteur*innen in den Mittelpunkt. Auf der Basis einer Literaturstudie zur Praxis von Staff Care in der internationalen Zusammenarbeit wird eine umfassende Empirie durchgeführt. Um die Vielfalt des ZFD einzubeziehen, befragt die Autorin ZFD-Fachkräfte und Personalverantwortliche aus den verschiedenen ZFD-Organisationen sowie externe Supervisor*innen. Die 26 problemzentrierten Expert*inneninterviews und 22 erhobenen Dokumente wertet sie mit Hilfe inhaltlich strukturierender qualitativer Inhaltsanalyse aus. Die Analyse fördert eine Vielzahl an Begleitelementen zu Tage und verdeutlicht, wie psychosoziale Personalbegleitung im ZFD vor, während und nach dem Dienst umgesetzt und erlebt wird. Die Notwendigkeit von Begleitmaßnahmen zeigt sich in der Vielschichtigkeit der Anliegen und Bedürfnisse der ZFD-Fachkräfte. Darüber hinaus werden Veränderungswünsche der Akteur*innen herausgearbeitet und Spannungsfelder in Bezug auf die Konzeptionierung und Ausgestaltung der Personalbegleitung analysiert. Die Arbeit stellt zentrale Erkenntnisse zur Weiterentwicklung der Personalbegleitung als Lessons Learned zusammen und diskutiert sie in Verbindung mit unterschiedlichen Paradigmen im Kontext von Personalbegleitung und Konflikttransformation. Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass die Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Fachkräfte von den Organisationen erkannt wird und die Bemühungen um Personalbegleitung im ZFD über eine rein rechtliche Fürsorgeverantwortung hinausgehen. Durch vielfältige Begleitpraktiken gehen die Akteur*innen Schritte zu einer umfassenderen Culture of Care. Die Arbeit legt dar, wie diese Culture of Care zudem mit einer Culture of Peace verwoben ist. Sie zeigt, dass persönliches, kollektives und globales Wohlergehen miteinander verbunden sind und psychosoziale Personalbegleitung einen Beitrag zur Friedensarbeit leistet.


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