Publikationsserver der Universitätsbibliothek Marburg

Titel:Mukositis und Periimplantitis an Implantaten mit maschinell glatten und rauen Oberflächen bei Patienten mit parodontalen Erkrankungen.
Autor:Schwarz, Judith
Weitere Beteiligte: Mengel, Reiner (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2020
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2020/0279
DOI: https://doi.org/10.17192/z2020.0279
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2020-02791
DDC:610 Medizin
Titel (trans.):Mucositis and peri-implantitis on implants with mechanically smooth and rough surfaces in patients with periodontal diseases.
Publikationsdatum:2020-07-07
Lizenz:https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0

Dokument

Schlagwörter:

Zusammenfassung:
Ziel: Das Ziel der vorliegenden klinischen und radiologischen Langzeitstudie an Patienten mit behandelter aggressiver und chronischer Parodontitis ist der Vergleich zwischen Implantaten mit maschinell glatten und rauen Oberflächen in Bezug auf die Prävalenz von Mukositis und Periimplantitis. Weiterhin soll der Einfluss potentieller Risikofaktoren auf den Langzeiterfolg der Implantate untersucht werden. Material und Methode: Insgesamt wurden für die Studie 55 Patienten mit 197 Implantaten und 906 Zähnen ausgewählt. Bei 33 Patienten wurde im Vorfeld eine generalisierte chronische Parodontitis festgestellt. 22 Patienten wiesen die Kriterien einer generalisierten aggressiven Parodontitis auf. Die Insertion von 84 maschinell glatten Implantaten erfolgte zwischen 1991 und 2005 an 29 Patienten. 113 Implantate mit einer rauen Oberfläche wurden zwischen 2006 und 2012 an 26 Patienten inseriert. Alle Patienten unterzogen sich vor der Implantation einer parodontalen Vorbehandlung. Nach der Implantation und Versorgung mit einer Suprakonstruktion erfolgte die Integration in ein engmaschiges Recall-Programm im Abstand von 3-6 Monaten über einen Untersuchungszeitraum von bis zu 10 Jahren hinweg. Ergänzend erfolgte zur Eingliederung der Supra-konstruktion, sowie im Abstand von ein, drei, fünf und zehn Jahren eine radiologische Diagnostik. Ergebnisse: Die Überlebensrate der Implantate nach 10 Jahren lag bei 98,98 % (masch. glatt = 98,81 %, rau = 99,12 %). Die Überlebensrate der Zähne betrug 93,05 %. Eine periimplantäre Mukositis trat im Verlauf des Beobachtungszeitraums bei 15,4 % der Implantate mit rauer Oberfläche und bei 7,0 % bei Implantaten mit maschinell glatter Oberfläche auf. Eine Signifikanz (p = 0,005) für die raue Oberfläche wurde für das 5. Jahr nach Eingliederung der Suprakonstruktion nach-gewiesen. Die patientenbezogene Auswertung konnte einen signifikanten Zusammenhang für das Auftreten einer periimplantären Mukositis und dem männlichen Geschlecht (p=0,006), einer zunehmenden Implantatlänge (p=0,001) und der Implantatlokalisation im anterioren Kieferbereich (p=0,006) evaluieren. Das Auftreten einer Periimplantitis wurde mit einem leicht erhöhten Risiko für Implantate mit einer rauen Oberfläche (2,6 %) im Vergleich zu Implantaten mit maschinell glatter Oberfläche (0,5 %) nachgewiesen. Ein signifikanter Zusammen-hang bezüglich des Auftretens einer Periimplantitis in Kombination mit einer rauen Implantatoberfläche stellte sich für den gesamten Beobachtungszeitraum dar (p1=0,038; p2=0,004; p3=0,044). Der Knochenverlust nach dem ersten Jahr betrug bei den maschinell glatten Implantaten 1,049 mm gegenüber 1,171 mm bei den Implantaten mit rauer Ober-fläche. Über den gesamten Beobachtungszeitraum hinweg betrachtet betrug der durchschnittliche Knochenverlust 0,107 mm bei den maschinell glatten Implantaten und 0,089 mm für die rauen Implantate pro Jahr, ein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen wurde nicht nachgewiesen. Schlussfolgerung: Zusammenfassend zeigt das vorliegende Ergebnis, dass die prothetische Behandlung mit Implantaten im Rahmen eines strikten Recall-Programms bei Patienten mit behandelter generalisierter aggressiver oder chronischer Parodontitis sowohl mit maschinell glatten, wie auch mit rauen Implantaten erfolgreich sein kann. Die maschinell glatten Implantatoberflächen erwiesen sich bezüglich des Auftretens einer periimplantären Mukositis und Periimplantitis als leicht vorteilig. Eine Signifikanz bezüglich der Art der parodontalen Vorerkrankung und des Auftretens einer periimplantären Entzündung konnte nicht nachgewiesen werden.


* Das Dokument ist im Internet frei zugänglich - Hinweise zu den Nutzungsrechten