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Titel:Geography of diabetes complications and quality of diabetes care in Mexico, a cross-sectional analysis of the Health and Nutrition Survey ENSANUT 2012
Autor:Linssen, Fauve
Weitere Beteiligte: Reese, Jens-Peter (PD Dr.)
Veröffentlicht:2019
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2019/0384
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2019-03846
DOI: https://doi.org/10.17192/z2019.0384
DDC: Medizin
Titel (trans.):Geographische Verteilung von Diabeteskomplikationen und Qualität der Diabetesversorgung in Mexiko, eine Querschnittsanalyse der Gesundheits- und Ernährungsumfrage ENSANUT 2012
Publikationsdatum:2019-08-28
Lizenz:https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0

Dokument

Schlagwörter:
urban/rural, Stadt/Land, spatial analysis, Diabetes, Diabeteskomplikation, Epidemiologie, Sozioöknomie, diabetes complications, räumliche Verteilung, Mexiko, Prävention, prevention

Summary:
Der größer werdende Anteil mikrovaskulärer Diabeteskomplikationen ist ein zunehmendes Problem in der mexikanischen Bevölkerung. Dabei sind Menschen in einkommensschwachen- und strukturell benachteiligten Regionen einem höheren Risiko ausgesetzt, früher an Diabeteskomplikationen zu erkranken. Um die Rate neu aufgetretener Diabeteskomplikationen effektiv zu reduzieren, ist eine frühzeitige Diagnosestellung und medizinische Betreuung notwendig. Jedoch konnte eine umfassende Diabetesversorgung in einkommensschwachen und abgelegenen Regionen Mexiko’s bisher nicht umgesetzt werden. Das Ziel dieser Studie ist, herauszufinden, inwiefern soziale- und geopolitische Faktoren die Inanspruchnahme präventiver Maßnahmen und damit die Entwicklung diabetischer Komplikationen beeinflussen. Zu diesem Zwecke werden im Folgenden die Punkte i-iii untersucht: i) Sozioökonomische Unterschiede zwischen Diabetikern mit und ohne Diabeteskomplikationen. ii) Einflussfaktoren auf das Vorhandensein von Diabeteskomplikationen auf regionaler- und Bundeslandebene. iii) Einfluss ländlicher Herkunft auf die Inanspruchnahme präventiver Maßnahmen und das Vorhandensein von Diabeteskomplikationen. Dafür benutzten wir Querschnittsdaten der mexikanischen Gesundheits- und Ernährungsumfrage (ENSANUT) 2012. Mittels einer systematischen Literaturrecherche wurde die Verfügbarkeit epidemiologischer Studien in Bezug auf mikrovaskuläre Diabeteskomplikationen untersucht und die Ergebnisse der ENSANUT 2012 mit Ergebnissen vorhergehender Studien aus Mexiko verglichen. Für die weitere Datenanalyse wurden 4,261 befragte Studienteilnehmer im Alter von 20 Jahren und älter mit bekannter Diabetesdiagnose eingeschlossen. Univariate Analyse, Datenvisualisierung und multiple logistische Regressionsmodelle kamen zur Anwendung um Zusammenhänge zwischen sozioökonomischer Determinanten, Inanspruchnahme von Präventivmaßnahmen und Vorhandensein von Diabeteskomplikationen im ländlichen-und städtischen Raum, sowie zwischen den 32 Staaten Mexiko’s zu untersuchen. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass selbst-berichtete Daten in Bezug auf die Prävalenz mikrovaskulärer Diabeteskomplikationen von 44.7% bis zu 77.1% variieren. Höchste Prävalenzen traten gruppiert im Zentrum der West und Ostküste und entlang des Golfs von Mexiko auf. Sozioökonomische Faktoren (niedriger soziökonomischer Status und Bildungsstandard, Marginalisierung und fehlende Krankenversicherung) waren positiv mit dem Auftreten von Diabeteskomplikationen assoziiert. Jedoch konnte bei der visuellen Inspektion der Prävalenzdaten, kein Zusammenhang zwischen geographischer Häufung von Diabeteskomplikationen und sozioökonomischer Entwicklung der zugehörigen Region gefunden werden. Die weitere Analyse ergab, dass ländlicher Wohnsitz signifikant mit dem Auftreten von Diabeteskomplikationen assoziiert war (OR = 1.31; 95%CI = 1.02 – 1.69). Ebenso gaben 71% der befragten Studienteilnehmer aus ländlichen Regionen an, in den letzten 12 Monaten an keiner Diabetesvorsorge teilgenommen zu haben, im Vergleich zu 60% der Studienteilnehmer aus urbanen Regionen (p < 0.001). Daraus ergibt sich, dass weitere Interventionen auf gesundheitspolitischer Ebene notwendig sind, um die Inanspruchnahme und Compliance von Präventivmaßnahmen unter Diabetikern zu fördern und damit die Krankheitslast im ländlichen Mexiko zu senken. Es besteht weiterhin Unklarheit, ob eine kausale Beziehung zwischen sozioökonomischem Status und geographischer Gruppierung von Diabeteskomplikationen zwischen Mexiko’s Staaten besteht.


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