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Titel:Prävalenz von durch Hausärzte gestellten Krebsverdachtsdiagnosen in einer Population mit anschließend bestätigten Krebsdiagnosen in Deutschland
Autor:Meister, Uwe
Weitere Beteiligte: Kostev, Karel (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2019
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2019/0200
DOI: https://doi.org/10.17192/z2019.0200
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2019-02009
DDC: Medizin
Titel (trans.):Prevalence of suspected cancer diagnoses made by general practitioners in a population with subsequently confirmed cancer diagnoses in Germany
Publikationsdatum:2019-04-08
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Krebs, Hausarzt, Disease Analyzer Datenbank, Verdachtsdiagnose, Prävalenz

Zusammenfassung:
Krebs ist eine der Hauptmorbiditäts- und -mortalitätsursachen weltweit und sorgte im Jahr 2015 für rund 8,8 Millionen Todesfälle. In Deutschland liegt die altersstandardisierte Inzidenz von Krebserkrankungen bei circa 324 Fällen pro 100.000 Männern und 253 Fällen pro 100.000 Frauen. Hausärzte spielen eine wichtige Rolle bei der Diagnose von Krebs. In Grossbritanien publizierte Studien zeigten, dass die meisten Personen, bei denen Krebs diagnostiziert wurde, vor einem Krankenhausaufenthalt ihren Hausarzt aufgesucht hatten, und, dass einer von drei Patienten mindestens dreimal einen Hausarzt aufsuchte, bevor er an einen Krankenhausarzt überwiesen wurde und schließlich eine Krebsdiagnose erhielt. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Prävalenz und die Risikofaktoren von Krebsverdachtsdiagnosen in Deutschland zu analysieren, die von Hausärzten (HA) in einer Population mit anschließend bestätigten Krebsdiagnosen gestellt wurden. Die Studie umfasste Patienten im Alter von 18 Jahren oder älter, die zwischen Januar und Dezember 2016 (Indexdatum) erstmals eine bestätigte Krebsdiagnose von einem von 1.262 deutschen HA erhalten hatten. Der Hauptzielparameter der Studie war die Rate der innerhalb eines Jahres vor dem Indexdatum von HA gestellten Krebsverdachtsdiagnosen. Ein multivariates logistisches Regressionsmodell wurde verwendet, um das Verhältnis zwischen den zuvor definierten demografischen und klinischen Variablen und den Krebsverdachtsdiagnosen abzuschätzen. Die Studie umfasste 31.628 Personen. Im Jahr vor der bestätigten Krebsdiagnose erhielten nur 5 % der Studienpopulation eine Krebsverdachtsdiagnose. Patienten in den Altersgruppen 41-50, 51-60 und 61-70 Jahre erhielten häufiger eine Krebsverdachtsdiagnose von ihrem HA als Patienten in der Altersgruppe >80 Jahre. Lungenkrebs, Hautkrebs, Prostatakrebs und Leukämie waren, verglichen mit Krebs der Verdauungsorgane, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit assoziiert, wohingegen Krebs der weiblichen Genitalorgane mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit einhergin. Insgesamt erhielten etwa 5 % der Patienten vor ihrer bestätigten Diagnose eine Krebsverdachtsdiagnose. Weitere Forschung ist notwendig um die Rolle der Hausärzte in der Versorgung der Krebspatienten zu verstehen und diese zu verbessern.


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