Zusammenfassung:
Ziel der klinischen und mikrobiologischen Kohortenstudie war es herauszufinden, ob es eine Korrelation zwischen Mundgesundheit, vaginalen Befunden und Schwangerschafts-komplikationen gibt. 63 schwangere Frauen wurden untersucht, davon litten 40 Patientinnen unter einer Frühgeburtssymptomatik und 23 unter anderen Schwangerschaftskomplikationen. Neben der Messung der klinischen oralen Parameter (BOP, GR, PLI, ST, AL) und der gynäkologischen Untersuchung wurde ein vaginaler/cervicaler Abstrich bei den Patientinnen entnommen und mit Hilfe der Real-Time PCR mikrobiologisch untersucht. Des Weiteren wurden Fragebögen zur Mundhygiene und allgemeinen Anamnese erhoben.
Das orale Ergebnis zeigt keine signifikanten Unterschiede zwischen den Frauen mit und ohne Schwangerschaftskomplikationen. Auch die weitere Untergliederung der beiden Gruppen unter Berücksichtigung des Faktors der Frühgeburtssymptomatik ergab keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf die orale Gesundheit. Die Analyse der vaginalen Abstriche zeigte hingegen eine Signifikanz für das Bakterium Gardnerella vaginalis. Das bedeutet, dass im Abstrich der Frauen aus der Frühgeburtsgruppe häufiger dieses Bakterium zu finden war als in der Gruppe der Frauen mit anderen Schwangerschaftskomplikationen. Die gynäkologischen Untersuchungen ergaben eine signifikante Differenz für den Parameter vaginale Blutung. Das bedeutet Frauen mit einer Frühgeburt litten zuvor häufiger unter einer vaginalen Blutung. Die Auswertungen der Fragebögen zur allgemeinen Anamnese und zur Mundhygiene ließen wiederum keine signifikanten Differenzen zwischen den beiden Untersuchungsgruppen erkennen.
Zusammenfassend zeigte die vorliegende Studie keinen Zusammenhang zwischen Schwangerschaftskomplikationen und Mundgesundheit der Patientinnen. Allerdings weisen die Parameter vaginale Blutung und das Bakterium Gardnerella vaginalis auf ein erhöhtes Risiko der Frühgeburtlichkeit hin.