Zusammenfassung:
In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, inwieweit die online-Kopplung
IC-ICP-AES/-MS für die Bestimmung von 1-1-Komplexen dreiwertiger Metallionen
geeignet ist. Dabei wurden Komplexe der M3+-Ionen von Cr, Al, Fe, Ga,
In und den Lanthanoiden mit den Liganden F–, Ox2–, NTA3– und EDTA4–, die
sich in ihrer Zähnigkeit unterscheiden, betrachtet. Für die Komplexe der Ionen,
die eine sehr hohe Aqua-Liganden-Austauschrate aufweisen (Ln), sind nur die
EDTA-Komplexe ausreichend inert, um nach der IC-Trennung detektiert werden
zu können, wohingegen für Metallionen (Cr, Al) mit niedrigen Austauschraten
alle untersuchten Komplexe chromatographisch charakterisiert werden können.
Alle nicht detektierten Komplexe zerfallen, mit einer Ausnahme, so schnell, dass
nur das freie Metallion im Chromatogramm zu sehen ist. Der [GaOx]+-Komplex
zerfällt auf einer ähnlichen Zeitskala wie die chromatographische Trennung.
Dies ergibt Chromatogramme, die eine Überlagerung des Trennprozesses mit
dem Zerfallsprozess zeigen. Aus diesen wurden mit einem Simulationsprogramm
kinetische und thermodynamische Daten ermittelt. Sie sind in guter
Übereinstimmung mit den theoretisch berechneten Speziesverteilungen. Die Geschwindigkeitskonstante
des Spezieszerfalls ist dabei abhängig von der Flussrate,
dem Metall-zu-Ligand-Verhältnis und der Austauscherkapazität der Säule. Ebenfalls
wurden Chromatogramme simuliert, die zeigen, wie eine Trennung aussehen
würde, wenn [GaOx]+ kinetisch ausreichend inert wäre. Diese Simulationen zeigen
eine Möglichkeit auf, die Grenzen der Anwendbarkeit der Kopplungstechnik
für weniger inerte Komplexe durch nachträgliches Zurückrechnen weiter zu
verschieben.