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Titel:Über die Relevanz transdiagnostischer Fertigkeiten
Autor:Hofmann, Mareike
Weitere Beteiligte: Rief, Winfried (Prof.Dr.)
Veröffentlicht:2014
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2014/0348
DOI: https://doi.org/10.17192/z2014.0348
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2014-03484
DDC: Psychologie
Titel (trans.):About the relevance of transdiagnostic skills
Publikationsdatum:2014-06-18
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
self.esteem, Angststörung, Psychotherapie, Fertigkeit, Depression, psychopathology, Sekundärkrankheit, Selbstwert, Beeinträchtigung, Stressbewältigung, Psychopathologie, disability, Behandlungssetting, setting, emotion regulation, Emotionsregulation

Zusammenfassung:
In der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Forschung und Praxis finden sich seit einigen Jahren wieder vermehrt transdiagnostische Ansätze. Diese fokussieren auf Mechanismen, welche an der Entstehung und Aufrechterhaltung verschiedener psychischer Störungen beteiligt sind. Auch Fertigkeitsdefizite lassen sich zu ihnen zählen. Sie sind verbunden mit einer erhöhten Psychopathologie und gehen mit Belastung und Beeinträchtigung einher. Besonders bei Vorliegen komorbider Störungen ergänzen Interventionen zur Förderung von Fertigkeiten – ambulant wie stationär – störungsspezifische Ansätze. So exisitieren bereits diverse Studien, welche die Relevanz einzelner Fertigkeiten für einzelne Störungen untermauern, jedoch fehlte es bislang an Untersuchungen, die verschiedene Fertigkeiten gemeinsam erfasst und ihre relative Bedeutung zueinander simultan analysiert haben. Das vorliegende Dissertationsprojekt schließt diese Lücke, indem fünf Fertigkeiten (Problemlösen, Emotionsregulation, soziale Kompetenz, Stressbewältigung, Entspannungs-fähigkeit) sowie Selbstwert und Selbstwirksamkeit mit einer einheitlichen Methode erfasst und gemeinsam analysiert wurden. Die Stichprobe bestand aus ambulanten und stationären Patienten unterschiedlicher Diagnosen und Anzahl komorbider Störungen. In Studie 1 (Hofmann, Fehlinger, Stenzel, & Rief, 2014a) wurden erstmalig ambulante vs. stationäre Patienten hinsichtlich verschiedener Fertigkeiten verglichen. Stationäre Patienten weisen hierbei eine geringer ausgeprägte Fertigkeit zur Stressbewältigung (v.a. bei Erschöpfung) auf, während keine signifikanten Unterschiede in den anderen Bereichen erkennbar sind. In der zweiten Studie (Hofmann, Fehlinger, Stenzel, & Rief, 2014b) konnte die Annahme der transdiagnostischen Bedeutung mehrerer Fertigkeiten simultan für Angststörungen vs. Depressionen bestätigt werden. Ferner wurde gezeigt, dass mit steigender Anzahl der Komorbiditäten Fertigkeitsdefizite stärker in den Vordergrund rücken. Die dritte Studie (Hofmann, Fehlinger, Stenzel, & Rief, 2014c) betont die transdiagnostiche Relevanz von Fertigkeiten sowie deren Verbesserungen, als bedeutende Deteminanten der Beeinträchtigung von Patienten. Insgesamt unterstreichen die drei Studien die herausragende Bedeutung verschiedener Fertigkeiten als transdiagnostische Konstrukte. Ihre simultane Analyse ermöglicht ein differen-zierteres Bild und liefert somit erste Erkenntnisse zur Relevanz einzelner Fertigkeiten in direkter Relation zu anderen Fertigkeitsbereichen. Dies hat nicht zuletzt große praktische Bedeutung und ermöglicht neue Perspektiven einer gezielteren transdiagnostischen Therapieplanung.


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