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Titel:Reduktion der Befund-Turn-around-Time in der Klinik für Strahlendiagnostik - Prozessoptimierung nach der Six Sigma Methode
Autor:Wecker, Christian
Weitere Beteiligte: Klose, Klaus J. (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2012
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2012/0288
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2012-02881
DOI: https://doi.org/10.17192/z2012.0288
DDC: Medizin
Titel (trans.):Reduction of the Report-Turn-around-Time in a radiological department - Process optimisation with the Six Sigma method
Publikationsdatum:2012-05-03
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Six Sigma, Prozessoptimierung, RTAT, report turn around time, Radiologie, Radiologische Diagnostik, Turn around time, Prozessmanagement, Befundlaufzeiten

Zusammenfassung:
Die zunehmende Ökonomisierung des Gesundheitswesens erfordert von den wirtschaftlich und medizinisch Verantwortlichen neue Lösungskonzepte, um wirtschaftlich bestehen zu können und dabei weiterhin gleich hohe Qualität in der Patientenversorgung zu gewährleisten. Die Optimierung über Personalabbau, Bildung von „Einkaufsgemeinschaften“ und die Volldigitalisierung der radiologischen Abteilungen ist weitgehend ausgereizt, so dass der nächste Schritt die konsequente Optimierung der Prozesse ist. Im Vergleich radiologischer Kliniken wird die Zeit zwischen Durchführung einer Untersuchung und fachärztlicher Vidierung (report turn around time - RTAT) zunehmend als Leistungsindikator angesehen, da sie gemeinsam mit der zeitnahen Verfügbarkeit radiologischer Diagnostik unmittelbaren Einfluss auf die Patientenverweildauer und damit auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Klinikums hat. Zur Optimierung der RTAT setzten wir die aus der produzierenden Industrie bekannte Six-Sigma-Methode ein. Ihr Kernelement ist die Beschreibung, Messung, Analyse, Verbesserung und Überwachung von Prozessen mit statistischen Mitteln. Zudem bietet die klar strukturierte Herangehensweise an Prozesse eine hervorragende Grundlage für den Einstieg in prozessorientiertes Management. Mit der Six Sigma Methode gelang es, die RTAT der betrachteten Modalitäten CR, CT und MRT über die Monate Juli bis Dezember 2008, je nach betrachtetem Zeitintervall (4h ,8h, 24h) und betrachteter Modalität (CR, CT, MR), zwischen 3% und 20% zu verbessern. Der Anteil der Langläufer > 24 h RTAT konnte von 9,2% auf 3,9% aller Befunde gesenkt werden. Es werden nun also unabhängig von Wochentag oder Tageszeit 96,1% aller Befunde innerhalb von 24 Stunden nach Bilderstellung fachärztlich vidiert. Das Ziel, die Langläufer vollständig zu eliminieren, konnte nicht erreicht werden. Sowohl im Regeldienst als auch im Bereitschaftsdienst entstehen weiterhin prozesskonforme Langläufer, 37% auf Grund verlängerter Befunderfassung, 57% auf Grund verzögerter Vidierung. Die Anzahl der nicht prozesskonformen Langläufer konnte von ca. 40% auf 6% gesenkt werden. Zusätzlich führte der Einsatz von Six-Sigma bei allen Mitarbeitern zu einem arbeitsplatzübergreifenden Verständnis der internen Prozesse. Prozesstransparenz gepaart mit konsequenter Fehlervermeidung ermöglicht eine deutlich höhere Leistung bei identischem Einsatz von Personal- und Technik-Ressourcen.


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