Publikationsserver der Universitätsbibliothek Marburg

Titel:Mindener Technik der minimalinvasiven Gallenblasenoperation-Operationstechnik mit kaum sichtbaren Narben (Beobachtungs-Studie)
Autor:Gitei, Esther
Weitere Beteiligte: Gerdes, Berthold (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2012
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2012/0228
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2012-02288
DOI: https://doi.org/10.17192/z2012.0228
DDC: Medizin
Titel (trans.):Minden Technique of minimal invasive Cholecystectomie, technique with barely visible scars.(Observation study)
Publikationsdatum:2012-06-14
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Minden-Cholecystectomy, Cholezystektomie, Mindener-Cholezystektomie

Zusammenfassung:
Hintergrund: Mit dem Ziel einer weiteren Reduktion des Zugangstraumas und einer Optimierung des kosmetischen Ergebnisses ist der Zugang in der laparoskopischen Gallenchirurgie aktueller Gegenstand der Diskussion. Inhalt dieser Arbeit ist eine prospektive Beobachtungsstudie zur Evaluation der suprapubischen Cholezystektomie in Mindener Technik [Endoscopy 2009, 41: E49-E50]. Methode: Operationstechnik: Das Pneumoperitoneum wird über eine intraumbilikale Minilaparotomie angelegt. Unter optischer Kontrolle einer transumbilikalen 5 mm Optik werden ein 10 mm Trokar für eine lange 45° Optik [Karl Storz GmbH, Tuttlingen], und eine lange gebogene Fasszange suprapubisch im Bereich der Schambehaarung ins Abdomen eingeführt. Durch den Nabeltrokar und mithilfe eines 3 mm Hilfsinstrumentes, welches ohne Trokar im rechten Mittelbauch durch Punktion eingebracht wird, wird eine laparoskopische Cholezystektomie in gewohnter Weise bimanuell vorgenommen und die Gallenblase über den suprapubischen Zugang geborgen. Die Zugänge intraumbilikal und im Bereich der Schambehaarung sind naturgemäß kaum sichtbar. Patienten: In einer Beobachtungsstudie wurden 30 Patienten mit unkomplizierter symptomatischer Cholezystolithiasis bei vorliegendem Ethikkommissionsvotum konsekutiv von zwei Operateuren in suprapubischer Technik operiert. Die klinischen Daten wurden perioperativ und nach drei Monaten erhoben. Ergebnisse: Perioperative Daten: 9 Männer und 21 Frauen wurden mit einer mittleren Operationsdauer von 73,06 Minuten von zwei Operateuren (65,75 vs. 87,7) Minuten ohne Methodenkonversion operiert. Es traten keine intra- oder postoperativen Komplikationen auf. Das postoperative Schmerzmaximum wurde im Median bei 4 (0 – 10) auf einer 11 stufigen Likert– Skala (0 – 10) angegeben. Durchschnittlich erhielten die Patienten 0,60 Mal am ersten postoperativen Tag ein Schmerzmittel. Die Patienten waren am 9 ersten postoperativen Tag enteralisiert. Der stationäre Aufenthalt betrug im Median 3 Tage (3-6 Tage.). Nachuntersuchungsdaten: 100% der Patienten gaben an, dass sie sich auch im Nachhinein wieder in dieser Technik operieren lassen würden. Die Frage, ob sie sich bei ortsnaher Verfügbarkeit hätten vorstellen können, eine transvaginale Cholezystektomie vornehmen zu lassen, wurde von 4 der 21 Patientinnen positiv beantwortet. Kosmetisches Ergebnis: Die Patientenbewertung des kosmetischen Ergebnis ergab im Median 9 (6 –10) auf einer 11 stufigen Likert- Skala (0-10). Perioperativ und im Rahmen der Nachuntersuchung wurden insgesamt 18 standardisierte Bilder des Abdomens pro Patient angefertigt, die von je zwei unabhängigen Chirurgen, noch nicht operierten Patienten und Kosmetikerinnen hinsichtlich des kosmetischen Ergebnisses beurteilt wurden. Auf den Photos, die mindestens 3 Monate postoperativ entstanden, erkannten diese die Operationsnarben bei getragener Unterwäsche in der Regel nicht. Diese Photos wurden im Gegensatz zu den präoperativen Aufnahmen und den Aufnahmen vom 1. postoperativen Tag seltener richtig als postoperative Bilder erkannt. Die 10mm suprapubische Narbe war bei den meisten Patienten als einzige Narbe erkennbar, aber unsichtbar bei normal getragener Unterwäsche.Die meisten der falsch eingeschätzten Photos in dieser Kategorie wurden durch die unabhängigen Personen für präoperative Photos gehalten. Die Beurteilung der kosmetischen Ergebnisse durch die unabhängigen Personen lag im Median zwischen 7 und 10 (2–10) auf der 11 stufigen Likert- Skala (0-10). Diskussion: Die Mindener Technik der suprapubischen Cholezystektomie mit dem Ziel kaum sichtbarer Narben ist bei Frauen und Männern durchfürbar. Im Vergleich mit der Literatur führt sie wahrscheinlich zu vergleichbaren perioperativen Ergebnissen (Komplikationen, Schmerz, Kostaufbau, Mobilisierung, Verweildauer) wie die laparoskopische 4- Trokar Cholezystektomie wobei der Nachweis methodenbedingt durch eine Beobachtungsstudie nicht erbracht werden kann. Die Methode wird von Patienten und Experten sehr positiv hinsichtlich des kosmetischen Ergebnisses bewertet. Die Operationszeiten lagen bei Neueinführung der Technik zur Behandlung der symptomatischen Cholezystolithiasis im Rahmen der Literaturangaben. Anhand dieser Studienergebnisse wurden nun Hypothesen formuliert, die mittels prospektiv randomisierter Studien überprüft werden können.


* Das Dokument ist im Internet frei zugänglich - Hinweise zu den Nutzungsrechten