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Titel:Entwicklung und Test einer aktiven Messelektrode für das Prepometer-Eine In-vitro-Untersuchung-
Autor:Stein, Steffen
Weitere Beteiligte: Gente, Michael (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2011
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2011/0560
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2011-05606
DOI: https://doi.org/10.17192/z2011.0560
DDC: Medizin
Titel (trans.):Development And Test Of An Active Sensing Electrode For The Prepometer-An In-Vitro-Study-
Publikationsdatum:2011-09-06
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Widerstandsmessung, Resistance measurement, Dentindicke, Preparation, Präparation, Prepometer, Überkronung, Abschirm- Treiber- Technik, Restaurative Zahnmedizin, Zahnpulpa, Prepometer, Dentin

Zusammenfassung:
Zusammenfassung Das Überkronen von Zähnen ist eine Technik, die zum Standard der heutigen Zahnmedizin gehört. Um eine Krone auf dem zu behandelnden Zahn des Patienten platzieren zu können, muss der Zahn vorher präpariert werden. Bei diesem invasiven Eingriff, aus dem stets eine Dentinwunde resultiert, besteht immer die Gefahr der Schädigung des Zahnmarks und ein daraus möglich resultierender Verlust der Sensibilität und Vitalität des Zahns (Gente 2007). Desweiteren kann es bei jeder tiefen Präparation auch zu einer Eröffnung des Pulpacavums kommen. Es wird auch in einer wissenschaftlichen Stellungnahme der DGZMK für vitale Zähne eine Restdicke des vitalen Dentins von 0,7 mm bei Zähnen mit engen und von 1,4 mm bei Zähnen mit weiten Dentinkanälchen bei einer Präparation für eine Überkronung gefordert (Hellwig, E., Kimmel, K., Lehmann, K. M.). Die Untersuchungen von (Gente 1987, Feige 1989, Wenz 1990, Gente und Wenz 1991, Gente 1992, Becker-Detert 1993, Gente 1995, Bruchmann 2002, Bruchmann 2003, Gente 2007) bis hin zur Entwicklung und in-vivo Studie des Prepometers® (Bruchmann 2003) bestätigen, dass der elektrischen Widerstandsmessung am Dentin zur Begrenzung der Präparationstechnik der Vorzug vor anderen Methoden wie der Interpretation von Röntgenbildern oder Präparationsrillen zu geben ist. Laut Diss. Bruchmann wird von Seiten des Herstellers und Vertreibers erklärt, dass während Informationsveranstaltungen, der Nutzen und die Praktikabilität von niedergelassenen Zahnärzten, die das Prepometer® nicht benutzen in Frage gestellt wird. Diese Zurückhaltung in der Nutzung des Gerätes wird mit dem Messverhalten der Elektrode begründet. Beim Aufsetzen der Elektrode kann zunächst ein niedriger Widerstandswert angezeigt werden, der einer geringeren Rest-Dentindicke entspricht als noch real vorhanden. Dieser Wert wird allerdings größer bei festerem Andrücken der Elektrode an die Zahnhartsubstanz was der größeren und tatsächlich vorhandenen Dentindicke entspricht. Deshalb war es Ziel dieser Arbeit einen neuen Elektrodenkopf zu entwickeln, dessen Messwerte beim Annähern der Elektrode an die Dentinoberfläche sich von einem großen Wert auf den kleinen tatsächlichen Endwert stabilisieren. Im Laufe dieser Studie wurde ein neuer Elektrodenkopf entwickelt, der aus zwei Elektroden besteht, die konzentrisch angeordnet und voneinander isoliert sind. Diese Elektrodenkonstruktion lässt eine elektronische Verbesserung des Messvererhaltens beim Annähern an die Dentinoberfläche, bei Anwendung der jetzt einsetzbaren Abschirm- Treibertechnik, zu. Durch eine Optimierung des Steuerungs- Schaltkreises der aktiven äußeren Elektrode konnte man auch auf eine isolierende Kunststoffmanschette, die vor der Optimierung notwendig war, dauerhaft verzichten. Anhand der durchgeführten in- vitro Studie an frisch extrahierten Zähnen wurde das Messverhalten der neuen Elektrode mit dem der alten Elektrode des Prepometers® beim Annähern an die Dentinoberfläche verglichen. Die Ergebnisse der in- vitro- Untersuchung bescheinigen der neu entwickelten Elektrode günstigeres Messverhalten. Beim Annähern der neuen Elektrode an die Dentinoberfläche wird bis zum ersten Stromfluss ein Wert des Widerstandes gegen unendlich angegeben. Beginnt der Strom beim weiteren Annähern der Elektrode zu fließen, fällt der Widerstanswert auf einen niedrigeren Wert ab, der mit einer durchschnittlichen Abweichung von 13 % von dem Wert für den Elektrodenabstand 0 µm gemessenen abweicht. Während der Studie wurden auch die Messwerte der neuen Elektrode in Bezug auf die vorhandene Restdentindicke mit denen der alten Elektrode verglichen. Im für die Behandlung relevanten Dentindickenbereich von 0 mm – 1,5 mm liegt die Differenz der Messwerte bei gleicher Dentindicke bei ca. 25 kOhm. Wie die Abb. 42 zeigt ist das Messverhalten in diesem Bereich konstant. Damit weist die neue Elektrode auch in diesem Vergleich zur alten Elektrode keine Nachteile auf und bestätigt ihre Funktionalität. Anhand dieser Untersuchung konnte eine Verbesserung im Messverhalten gegenüber der alten Elektrode erreicht werden. Auch durch den jetzt möglichen Verzicht auf eine isolierende Kunststoffmanschette konnte die Handhabung verbessert werden. Diese Aspekte lassen den Schluss zu, dass das Prepometer® der ersten Generation durch ein neues Prepometer®, welches auf der Basis dieser Studie konstruiert wird, ersetzt werden könnte. Voraussetzung wären weiterführende in- vitro- als auch in- vivo- Untersuchungen.


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