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Titel:Einflussfaktoren beim sonographischen Screening der Säuglingshüfte
Autor:Schüttler, Karl-Friedrich
Weitere Beteiligte: Schofer, Markus (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2011
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2011/0503
DOI: https://doi.org/10.17192/z2011.0503
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2011-05035
DDC:610 Medizin
Titel (trans.):Parameters of sonographic screening of the newborn´s hip
Publikationsdatum:2011-08-10
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Hip, Screening, Hüftgelenk, Screening

Zusammenfassung:
Ziel dieser Arbeit ist es, den Einfluss verschiedener Faktoren auf das sonographische Screening der Säuglingshüfte zu untersuchen. Die zu untersuchenden Faktoren sind der Ausbildungs- und Erfahrungsstand des Untersuchers, die verwendete Schallkopffrequenz und die Auswertungsmethode. Hierfür wurden an der Universitätsklinik Marburg die Hüftgelenke von 207 Neugeborenen von drei Untersuchern unterschiedlichen Ausbildungs- und Erfahrungsstandes in der Sonographie mittels Ultraschall untersucht. Gemessen wurden der Alpha- und Beta-Winkel nach Graf sowie die Hüftkopfüberdachung (femoral head coverage – FHC) nach Terjesen (modifiziert nach Morin). Weiterhin wurden sämtliche Untersuchungen einmal mit einem 7,5 MHz Linearschallkopf und zusätzlich mit einem 12 MHz Linearschallkopf durchgeführt, um den Einfluss der Schallkopffrequenz evaluieren zu können. Alle Bilder wurden sowohl mit einem Winkelmesser auf einem Papierausdruck ausgewertet, als auch mit Hilfe der Winkel- und Streckenmessfunktion des Ultraschallgerätes digital vermessen. Die Untersucher waren doppelt-blind; sowohl für ihre eigenen Ergebnisse, als auch für sämtliche Ergebnisse der anderen beiden Untersucher. Die geringste Varianz hatten die Ergebnisse des erfahrensten Untersucher bei Messung des Alpha-Winkels mit 7,1958 und bei Messung des Beta-Winkels mit 18,02. Bei Messung der FHC erreichte der am wenigsten erfahrene Untersucher die geringste Varianz mit 22,7529. Allerdings war der Unterschied der Varianzen im Vergleich mit den Ergebnissen der anderen beiden Untersucher statistisch nur signifikant für den Alpha-Winkel und die FHC. Im Vergleich der Schallkopffrequenzen ergab sich eine signifikant höhere Varianz für den 12 MHz Schallkopf gemittelt über alle drei Untersucher (Konfidenzintervalle: Alpha-Winkel 1,07-1,27; Beta-Winkel 1,07-1,28; FHC 1,12-1,34). Bei Betrachtung der einzelnen Untersucher ergab sich jedoch eine signifikant geringere Varianz für den erfahrensten und den unerfahrensten Untersucher bei Messung des Beta-Winkels mit dem 12 MHz Schallkopf (Konfidenzintervalle: Kinderorthopäde 0,55-0,81; Student 0,5 - 0,74). Im Vergleich der Auswertungsmethode zeigte sich eine geringere Varianz sämtlicher Messungen jedes Parameters der einzelnen Untersucher auf dem Papierausdruck. Statistisch signifikant war von den über alle Untersucher gemittelten Messungen jedoch nur die Messung der FHC (Konfidenzintervall 1,27-1,51). Die geringere Varianz der Papiermessung für den Alpha- und den Beta-Winkel über alle Untersucher war statistisch nicht signifikant. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erfahrung des Untersuchers in der Hüftsonographie zwar tendenziell geringere Streuungen ermöglicht, weniger erfahrene Untersucher aber vergleichbare Ergebnisse liefern. Generelle Vorteile einer höheren Schallkopffrequenz sind nicht nachweisbar, sondern ergeben sich allenfalls für die Ermittlung des Beta-Winkels. Es konnte weiterhin gezeigt werden, dass die Auswertung auf einem Papierausdruck der digitalen Auswertung überlegen zu sein scheint.

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  7. Minuten aus. Auch ist es möglich, dass durch das mehrmalige Wenden ihres Kindes von einer auf die andere Seite, erhöhte Unruhe bei Ihrem Kind entsteht.
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  10. Wir weisen jedoch auch darauf hin, dass diese Untersuchungen für Ihr Kind weder schmerzhaft sind, noch irgendwelche Belastungen durch Strahlung entstehen, wodurch Sonographie beliebig häufig angewendet werden kann. Justus-Liebig- Universität Gießen UNIVERSITÄTSKLINIKUM GIESSEN UND MARBURG GMBH Philipps-Universität Marburg Klinik für Orthopädie und Rheumatologie ° 35033 Marburg Einverständniserklärung Patientenaufkleber:
  11. Ich wurde darüber informiert, dass die Teilnahme an der Studie freiwillig ist. Ich kann jederzeit, auch ohne Angabe von Gründen und ohne persönliche Nachteile für mich oder mein Kind, mein Einverständnis zurückziehen.
  12. Roser W. Die Lehre von den Spontanluxationen. Arch Heilk 1864;5:542-5.
  13. Votum der Ethikkomission und Einverständniserklärung Klinik für Orthopädie und Rheumatologie ° 35033 Marburg " Einfluss der Schallkopffrequenz beim sonographischen Screening der Säuglingshüfte " eine prospektive, verblindete, monozentrische Studie Liebe Eltern!
  14. Erste Ärztliche Prüfung (Physikum) 07.12.2010
  15. Persönliche Daten: Geboren: 02.12.1983 in Korbach Eltern: Dr. med. dent. Karl Schüttler Dipl. chem. Ulrike Schüttler (geb. Marschke)
  16. Hierzu würden wir zu Ihnen auf die Kinderstation kommen, um die folgenden Untersuchungen durchzuführen: Zusätzlich zum regulären Screening mit dem 7,5 MHz Schallkopf würden insgesamt 3
  17. Ich bin damit einverstanden, dass die an meinem Kind erhobenen Daten zu wissenschaftlichen Zwecken in anonymisierter Form, wie im Aufklärungsblatt erläutert, ausgewertet werden.
  18. Ich habe die Aufklärung über die Studie genau gelesen. Alle meine Fragen sind ausreichend beantwortet worden und ich bin mit der Teilnahme meines Kindes an der Studie einverstanden.
  19. Ich habe zur Kenntnis genommen, dass ich bei weiteren Fragen jederzeit meinen behandelnden/untersuchenden Arzt ansprechen kann.
  20. Im Rahmen dieser Studie soll nun geklärt werden, in wiefern der Einsatz der modernen 12MHz Schallköpfe zu einer Verbesserung und Objektivierung der Untersuchung beitragen kann. Insbesondere ob Abweichungen der Ergebnisse eines Untersuchers oder zwischen mehreren Untersuchern mit unterschiedlichen Ausbildungsständen vermindert oder vermieden werden können.
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  23. verschiedene Untersucher (Dr. Peterlein – Kinderorthopäde, Dr. Schofer – Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Rheumatologie und cand. med Karl-Friedrich Schüttler – Studierender der Medizin) die Hüften ihres Kindes mit Hilfe des Ultraschalls untersuchen.
  24. So kann z.B. durch das Anlegen von Hüftbeugeschienen, Spreizhosen oder speziellen Becken-Bein-Gipsen das Nachreifen der Hüftgelenke gefördert werden, mit dem Ziel eine etwaige frühzeitige Arthrose (Gelenkverschleiß) im Hüftgelenke durch mechanische Fehlbelastung möglichst verhindern zu können.
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  27. Wissenschaftler des Universitätsklinikums Marburg haben auf dem Gebiet der Hüftsonographie Pionierarbeit geleistet. Unter anderem deshalb werden hier am Klinikum Marburg die Hüftgelenke jedes Neugeborenen sonographisch untersucht, um gegebenenfalls frühst möglich therapeutisch eingreifen zu können.
  28. Weiterhin gilt mein Dank Herrn Dr. med. Peterlein für die hervorragende Betreuung während der praktischen Durchführung der Untersuchungen und der Erstellung dieser
  29. Wir möchten darauf hinweisen, dass dies für Sie und Ihr Kind mit einem erhöhten Zeitaufwand verbunden ist. Wir gehen hierbei von einer Gesamtuntersuchungsdauer von ca.
  30. Zweite Ärztliche Prüfung (Staatsexamen) Seit 01.01.2011
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